Handball

Am Scheideweg

Ohne den aus persönlichen Gründen fehlenden Trainer Michel Abt wollen die Eulen Ludwigshafen den ersten Sieg 2023 holen

Von 
Reiner Bohlander
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Wichtige Stütze: Ludwigshafens Top-Torschütze Jannek Klein erzielte gegen Potsdam elf Treffer. Diese Qualität wird auch gegen Bietigheim gefragt sein. © Michael Ruffler/Pix

Ludwigshafen. Bei den Eulen Ludwigshafen hat sich Michel Abt erst einmal abgemeldet. Der Trainer des Handball-Zweitligisten fehlte am vergangenen Wochenende schon bei der Niederlage zu Hause gegen den ThSV Eisenach (23:26) und dem Unentschieden am Mittwoch gegen den 1. VfL Potsdam (34:34). Auch bei der Heimpartie am Sonntag, 16 Uhr, gegen die SG BBM Bietigheim und der Auswärtsbegegnung am Freitagabend, 3. März, gegen den Ligavierten TuS N-Lübbecke wird Abt nicht dabei sein. Der Verein erklärt, dass die Abwesenheit des Coaches persönliche Gründe hat.

Koguts Taktik geht auf

So muss Co-Trainer Andrej Kogut übernehmen. Der 34-Jährige, der von Teammanager Philipp Grimm unterstützt wird, hat beim Remis gegen Potsdam gezeigt, dass er das kann. Als die Partie in Richtung der Brandenburger abzudriften drohte, setzte Kogut auf die Variante Sieben gegen Sechs und hatte damit das richtige Rezept. In Überzahl kamen die Eulen gegen Potsdam noch zum Ausgleich. VfL-Coach Bob Hanning lobte: „Das war richtig gut, was die Eulen zum Schluss gemacht haben. Das Sieben gegen Sechs ist nicht mein Handball, aber man muss anerkennen, dass die Ludwigshafener es perfekt gespielt haben und wir gegen diese Umstellung kein Mittel hatten.“ Kogut sagte nach der Partie: „Ich freue mich über diesen Punkt, wir haben tolle Moral gezeigt.“

Nun soll Kogut die Eulen als Interims-Chefcoach – oder doch mehr? – zum ersten Sieg 2023 führen. Bislang holte das Team nach der WM-Pause in vier Spielen nur einen Punkt. Statt des Sprungs auf den zweiten Tabellenplatz fielen die Ludwigshafener auf den sechsten Rang zurück und haben mit 25:17 Punkten schon sechs Minuszähler mehr als der zweitplatzierte ThSV Eisenach.

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Der nächste Gegner SG BBM Bietigheim (25:19) sitzt den Eulen im Nacken. Das Team der spanischen Spielerlegende Iker Romero hat am Mittwoch seine Negativserie von zwei Niederlagen in Folge mit einem souveränen 29:22-Erfolg gestoppt.

In der Strategie der Eulen dürfte wieder Jannek Klein eine wichtige Rolle spielen. Der Rückraumakteur machte gegen Potsdam mit elf Toren und dem Ausgleich in quasi letzter Sekunde ein Riesenspiel. „Das Unentschieden am Mittwoch war für mich ein gewonnener Punkt“, sagte der Shooter, der mit 96 Toren bislang der beste Torschütze der Ludwigshafener in dieser Spielzeit ist.

Manfeldt Hansen lässt hoffen

Ein weiterer Spieler, der zuletzt bei den Eulen auf sich aufmerksam machte, ist der Däne Kasper Manfeldt Hansen. Der 19-Jährige musste durch die Ausfälle von Kapitän Maximilian Haider und dem Russen Sergey Gorpishin gegen Eisenach alleine auf der Kreisläufer-Position arbeiten. Und das, obwohl er selbst erst gerade eine Verletzung auskuriert hatte. Doch Manfeldt Hansen schlug sich wacker und machte auch gegen Potsdam – dann wieder als Backup des zurückkehrenden Haider – eine ordentliche Partie. Am Sonntag könnte auch wieder Rückraumspieler Julius Meyer-Siebert nach überstandener Erkrankung im Kader stehen. Chefcoach Abt dagegen wird erst einmal weiter fehlen.

Freier Autor

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