Der Kreis Bergstraße investiert weiter kräftig in die schulische Bildung. Seit 2018 wurden die Mittel in Schulgebäude, Erweiterungen und Ausstattung stetig erhöht. In diesem Jahr werden laut Wirtschaftsplan 70,7 Millionen Euro verbaut. Darüber hinaus wird der Eigenbetrieb Schule und Gebäudewirtschaft sein Budget weiter auf hohem Niveau halten, um die Infrastruktur auf die positive Entwicklung der Schülerzahlen einzurichten. Auch in der Fortschreibung des Schulentwicklungsplans im kommenden Jahr wird dieser Trend ablesbar sein, erklärte Landrat Christian Engelhardt bei der Jahrespressekonferenz des Eigenbetriebs. Mit einer Abschwächung sei erst in einigen Jahren zu rechnen, wenn sich die schwächeren Jahrgänge bei der Einschulung bemerkbar machen.
Bis dahin bleiben die Schulen der Dinosaurier im Kreisbudget. Aktuell gehen viele Großprojekte von der Planungsphase in die Realisierung über, so der Schuldezernent in Heppenheim. Der Eigenbetrieb Schule und Gebäudewirtschaft verwaltet im Auftrag des Schulträgers alle kreiseigenen Gebäude und Schulen. Er ist für die Instandhaltung, Bewirtschaftung und Entwicklung der Standorte verantwortlich. Die Mittel fließen in die Ertüchtigung und Modernisierung sowie in den räumlichen wie energetischen Ausbau von Gebäuden und Flächen. Aktuell besuchen rund 30 000 Schüler die Schulen im Kreisgebiet.
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Engelhardt zeigte sich erfreut über die abgeschlossenen Projekte, die teilweise auf eine längere Planungs- und Realisierungsbiografie zurückblicken. Eines der größten Schulbauprojekte ist der Ersatzneubau des Lampertheimer Lessing-Gymnasiums (LGL) mit 81,6 Millionen Euro Kosten (wir haben berichtet). Baustart ist Ende nächsten Jahres, drei Jahre später soll die Schule eröffnet werden. Sobald die neuen Räumlichkeiten genutzt werden können, ziehen die Klassen der Alfred-Delp-Schule (ADS) in das dann alte LGL um. Anschließend wird die Haupt- und Realschule zwar nicht komplett abgerissen, erhält aber einen Neubau „unter Einbeziehung des bestehenden Tragwerks“, wie es formuliert wird. Das heißt, dass der Umbau, der eine Kernsanierung und Erweiterung der ADS umfasst, kaum vor 2031 fertiggestellt sein dürfte, weil auch hier eine dreijährige Bauzeit realistisch ist. Für dieses Projekt hat der Kreis Kosten in Höhe von 41 Millionen Euro veranschlagt.
Mensa an der AvH soll bis Ende des Jahres fertig werden
Zwischen 60 und 80 Millionen Euro investiert der Kreis in die Erweiterung und Sanierung der Alexander-von-Humboldt-Schule in Viernheim. Hintergrund war ein gewachsener Raumbedarf durch höhere Schülerzahlen. Die dortige Schillerschule wird um eine Mensa erweitert, die bis Ende des Jahres fertig sein soll. Kosten: 1,7 Millionen Euro.
In Bürstadt wird die Schillerschule in eine sechszügige Grundschule umgebaut. Dafür wird das Hauptgebäude für knapp 43 Millionen Euro erweitert. Die Fassadenarbeiten sind beendet, aktuell läuft der (langwierige) Innenausbau. Im dritten Quartal 2025 rechnet man mit einer Fertigstellung.
Bundesmittel für Astrid- Lindgren-Schule noch nicht beziffert
Für die Sanierung der Mehrzweckhalle an der Astrid-Lindgren-Schule in Bobstadt warten Kreis und Stadt noch auf genaue Angaben bezüglich der Fördermittel vom Bund. Die Gesamtkosten rangieren bei 7,4 Millionen Euro. Verzögerung gibt es beim Ersatzneubau der Schule in den Weschnitzauen in Biblis (wir haben berichtet). Die Arbeiten, die rund 17 Millionen Euro kosten, sollen innerhalb des ersten Halbjahrs 2025 abgeschlossen sein.
Zu den weiteren wichtigen Schulbauprojekten im Kreis gehören die Neubau- und Erweiterungsmaßnahmen an der Karl-Kübel-Schule in Bensheim. Nach 16 Jahren Planungs- und Bauzeit in mehreren Etappen sowie einer Überplanung aufgrund eines moderneren Nutzungskonzepts wurde der Campus im Mai eingeweiht. Auch die Lorscher Wingertsbergschule und die Zwingenberger Melibokusschule sind nach einer Erweiterung in Modulbauweise wieder im regulären Unterrichtsbetrieb. Von wirtschaftlichen Schwierigkeiten bei den ausführenden Handwerksbetrieben ist das Alte Kurfürstliche Gymnasium in Bensheim betroffen: Die für die Elektro-Installationen beauftragte Firma musste während der Ausführung der Arbeiten Insolvenz anmelden. Dadurch kam und kommt es zu erheblichen Bauverzögerungen, da auch Folgearbeiten teilweise noch nicht ausgeführt werden konnten, heißt es aus dem Eigenbetrieb. Ursprünglich war der Umzug in das sanierte Gebäude nach den laufenden Sommerferien geplant. Nach aktuellem Sachstand dürften die Sanierungsarbeiten erst in der ersten Jahreshälfte 2025 fertiggestellt werden.
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Quasi aus dem Nichts entsteht derzeit in Lorsch eine neue Grundschule. Aktuell läuft die Ausschreibung. Beauftragt werden soll ein Totalunternehmer, der sowohl die Planung wie auch die Ausführung übernimmt. Eine Lösung aus einer Hand, so der technische Leiter des Eigenbetriebs, Johannes Kühn, der von einer völlig neuen Herangehensweise spricht. Innovativ im Schul-Portfolio des Kreises ist die Bauweise mittels Holzmodulen. Diese seien zwar etwas teurer als konventionelles Bauen, so der Landrat, doch durch das modulare System würde man wiederum Kosten einsparen und Zeit gewinnen. Unterm Strich werden in Lorsch 26 Millionen Euro investiert. Eröffnet werden soll die vierzügige Grundschule in zwei Jahren.
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