Bildung

Lesehunde kommen wieder in die Hüttenfelder Seehofschule

Die Hüttenfelder Grundschule hat ein besonderes Leseförderprojekt. Einmal in der Woche bekommen Hunde vorgelesen - auch im neuen Schuljahr. Außerdem erarbeitet das Kollegium, wie die Räume effizienter genutzt werden können.

Von 
Susanne Wassmuth-Gumbel
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Auch im neuen Schuljahr dürfen die Schüler wieder den Lesehunden vorlesen, die immer freitags in die Seehofschule kommen. © Seehofschule

Hüttenfeld. „Wir freuen uns, wenn die Schule wieder losgeht. Dann ist es nicht mehr so ruhig im Schulhaus“, sagt Frauke Böhm, die nach der Pensionierung von Karin Böttger im vergangenen Jahr mit Antje Lorbach gemeinsam die Schulleitung übernommen hat und in der letzten Woche der Sommerferien zusammen mit ihrem Team den Start ins Schuljahr 2023/2024 vorbereitet.

Die Schülerinnen und Schüler der zweiten bis vierten Klassen starten am Montag, 4. September, um 8 Uhr. Die 18 neuen Erstklässler werden am Mittwoch, 6. September, mit einer Feier auf dem Schulhof begrüßt, die um 9 Uhr beginnt. „Wir hoffen auf gutes Wetter“, sagt Böhm am Telefon.

"Glücksexperten" kommen zurück in die Grundschule

Die Mädchen und Jungen können sich freuen: Auch im neuen Schuljahr kommen die Lesehunde wieder jeden Freitag um 10 Uhr in die Grundschule. Im Rahmen dieses Leseförderprojekts kommen ausgebildete Hundeführer mit den als Glücksexperten bezeichneten Vierbeinern in den Unterricht. Denen dürfen die Kinder dann vorlesen. Vorrangig richtet sich das Angebot an Kinder, die sich mit dem Lesen noch etwas schwertun und nicht gerne laut vor der Klasse lesen. Hunde sind da bessere, geduldigere Zuhörer, die keine blöden Bemerkungen machen.

Als das Projekt eingeführt wurde, war schnell klar: Alle wollen den Hunden vorlesen. „Die Kinder stehen jedes Mal Schlange, wenn das Hundeauto kommt, und können es kaum erwarten, bis sie endlich an der Reihe sind und dem Hund vorlesen dürfen“, berichtet Frauke Böhm. Diese Motivation habe selbst die Lehrerschaft überrascht. Dass die Kinder von ihrer Leseeinheit aber immer voller Begeisterung zurückkommen, bestätige, wie wichtig dieses Projekt ist.

Hüttenfeld und Lampertheim arbeiten zusammen an sicherem Schulweg

Im neuen Schuljahr will die Schulleitung auch das Thema „Sicherer Schulweg“ im Rahmen des Kompass-Prozesses mit der Stadt Lampertheim vorantreiben. Eltern und Kollegen hatten sich im vergangenen Schuljahr zu Verkehrshelfern ausbilden lassen, um die Grundschüler sicher über den neuen Übergang an der Kreuzung Viernheimer Straße/Alfred-Delp-Straße geleiten zu können.

Das Kollegium der Seehofschule samt Hausmeister, Sekretärin, Ubus- und Help-Kraft hat außerdem noch ein weiteres großes Projekt in Arbeit. Wie Böhm berichtet, erstellt die Grundschule derzeit gemeinsam mit dem Kreis Bergstraße als Schulträger ein sogenanntes Raumfunk-tionsbuch. Damit soll die anhaltende Raumnot der Schule etwas gelindert werden. Denn auch in Hüttenfeld steigen die Schülerzahlen weiter. Zurzeit liegen sie deutlich über dem Wert, den der Kreis im Schulentwicklungsplan prognostiziert hatte. Erst für das Schuljahr 2028/29 erwartet der Kreis wieder weniger Anmeldungen.

Raumnutzung an der Seehofschule soll optimiert werden

Die Schule, die aus dem Altbau von 1907, einem Neubau aus dem Jahr 2000 und einem 2021 aufgestellten Modulbau mit zwei Klassenzimmern besteht, kommt also schon wieder an ihre Grenzen. Da aber eine weitere bauliche Erweiterung aktuell nicht infrage kommt und vermutlich auch langfristig nicht nötig ist, versucht die Schulgemeinschaft, die vorhandenen Räumlichkeiten optimal zu nutzen. Dafür wird das Raumfunktionsbuch geschrieben.

„Dafür haben wir zunächst Bestandsaufnahme gemacht und geschaut, welche Räume wir haben und wie sie genutzt werden“, berichtet Böhm. Dann habe man gemeinsam mit allen Kolleginnen, Eltern und Experten des Kreises überlegt, welche Räume eine moderne Schule braucht und wie sie ausgestattet sein müssen. „Schule ist schließlich nicht nur ein Lernort, sondern auch Lebens- und Wohlfühlort“, sagt die Schulleiterin.

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Das Ganze sei ein längerfristiges Projekt, in das aber bereits viele gute Ideen eingeflossen seien. „Wir müssen Wege finden, mit den beengten Verhältnissen umzugehen und in alle möglichen Richtungen denken, dabei aber auch unser pädagogisches Programm und unsere Leitbilder nicht aus dem Blick verlieren“, ist Böhm zuversichtlich, dass am Ende etwas Gutes dabei rauskommt.

Redaktion Susanne Wassmuth-Gumbel ist stellvertretende Teamleiterin des Südhessen Morgen.

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