Ortsgeschichte

Lampertheimer Kalender entführt an den Biedensand

Der Heimat-, Kultur- und Museumsverein Lampertheim hat wieder einen Kalender vorgelegt. Das sind die Motive.

Von 
Rosi Israel
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Freuen sich über den Lampertheimer Kalender: (v. l.) Alexander Scholl, Gottfried Störmer, Filomena Saia und Ludwig Franz. © Rosi Israel

Lampertheim. Kaum lagen Exemplare des großformatigen Lampertheimer Kalenders für das Jahr 2026 auf dem Tisch im Europazimmer, entfachten sich lebhafte Gespräche. Dieses Mal ist das Thema der Biedensand. Es werden verschiedene Gesichter des Altrheingebietes gezeigt. Die 13 historischen Impressionen– inklusive Titelblatt – stammen ebenso wie die Texte von Ludwig Franz.

Der Herausgeber des Monatskalenders ist der Heimat-, Kultur- und Museumsvereins (HKMV), dessen Vertreter, der Erste Vorsitzende Stefan Herz, die Geschäftsführerin Filomena Saia und Ludwig Franz, zum Stadthaus gekommen sind, um den Wandkalender Bürgermeister Gottfried Störmer und dem zukünftigen Bürgermeister Alexander Scholl vorzustellen. Beide bekamen auch ein Exemplar geschenkt.

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In lockerer Runde saßen die Betrachter zusammen und unternahmen voller Neugierde eine kleine historische Reise anhand der Schwarz-Weiß -Fotografien. Und es wurden so manche Episoden erzählt sowie Erscheinungsbilder von damals mit heute verglichen.

So konnten sich die Anwesenden entsinnen, dass früher im Winter der Altrhein zugefroren war und die Bevölkerung auf Schlittschuhen ihre Bahnen gezogen hatten. Oder, dass es 1930 noch Badespaß am Altrhein gab. Das Kalenderblatt des Monats September zeigt das berühmte Kleeblatthäuschen, das im Volksmund auch Hexenhäuschen genannt wird. Den Oktober ziert die Hütte vom Einsiedler Valentin Roos, genannt Schnagglrous.

Hochwasser als „traurige Abschnitte“ in der Geschichte Lampertheims

Schwerwiegende Ereignisse waren die wiederholt auftretenden Überschwemmungen. Darüber schreibt Ludwig Franz: „Hochwasser war schon immer ein trauriger Abschnitt in der Geschichte von Lampertheim.“

Der Kalender für das kommende Jahr ist wieder eine Herzensangelegenheit der Heimatfreunde und somit eine Hommage an das alte Lampertheim. „Ich freue mich, zeigen zu können, was für einen Fundus ich im Fotoarchiv habe. Außerdem interessieren sich die Leute für die Beschreibungen“, so Franz. Und diese geben wieder einmal lebendige Einblicke in vergangene Zeiten.

Lampertheimer Kalender hat eine Auflage von 500 Stück

„Der Kalender hat eine Auflage von 500 Stück. Er ist im In- und Ausland heiß begehrt. Der Gewinn aus dem Verkauf wird gespendet“, erklärte Filomena Saia. Bürgermeister Störmer freute sich, dass die Kalender-Tradition fortgeführt wird und alljährlich eine Neuauflage erfolgt. „Vor allem bei älteren Menschen werden Erinnerungen wachgerufen“, so Störmer.

„Auch ich freue mich über das schöne Projekt“, erklärte Alexander Scholl. Er dankte den Verantwortlichen für ihr großes Engagement und hofft, dass die Kalender in vielen Haushalten hängen werden.

Da Scholl ab Dezember der Verwaltungschef ist, hat er das Grußwort für den Kalender geschrieben. Dort erklärt er: „Eine erstmalige Erwähnung des Biedensandes, unter dem Namen Büdensand finden wir in einem Lehnsbrief aus dem Jahre 1354.“

Die Gesamtherstellung hat Hans-Michael Platz in der Typografischen Werkstätte Biblis übernommen. Der Kalender ist ab sofort zum Preis von 10 Euro erhältlich. Er wird verkauft bei Derst Cigarren, im Heimatmuseum, im Friseurgeschäft Ludwig Franz, beim Stadtmarketing und in der Buchhandlung Bücherkiste.

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