Kunst- und Hof-Flohmarkt

Zum Jubiläum: Lampertheimer Kunst- und Hof-Flohmarkt mit Rekordbeteiligung

Der Lampertheimer Kunst- und Hof-Flohmarkt feierte mit 82 Höfen und Gärten sein zehnjähriges Bestehen. Was geboten war.

Von 
Rosi Israel
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Im Malhaus: Kunsterzieherin Tina Sattler-Trommershäuser (l.) und Catharina Borell (r.) suchen sich gestaltete Tücher aus, in der Mitte die Schülerinnen Marina Bezverkha (l.) und Veronika Bischler. © Rosi Israel

Lampertheim. Es gab Sachen wie beispielsweise Mixed Media Malerei, selbstgenähte Kleidung, geplottete Geschenkartikel, Häkelarbeiten sowie Pflanzen und Hühner im mediterranen Garten zu bestaunen und ganz viele Stände mit Flohmarktartikeln zu entdecken. Außerdem konnte Gitarrenmusik und der Gottesdienst der Evangelischen Lukas Gemeinde auf der Domwiese erlebt werden. Der Lampertheimer Kunst- und Hof-Flohmarkt hat am Sonntag sein zehnjähriges Bestehen gefeiert.

Der Markt habe sich, gemessen an der Anzahl der Teilnehmenden, gemausert, meinte Bürgermeister Gottfried Störmer. Als Veranstalter funkiert die Stadt Lampertheim in Zusammenarbeit mit den teilnehmenden Hof- und Gartenbesitzern. „In diesem Jahr beteiligen sich 82 Höfe und Gärten“, freute sich der Bürgermeister bei der Eröffnung im Heimatmuseum. 82 sei die bisherige Rekordzahl.

Bürgermeister Störmer stellt Nachfolger Alexander Scholl beim Hof-Flohmarkt in Lampertheim vor

Störmer lobte das vielfältige Angebot und dankte den privaten Organisatorinnen des Events Ulrike Hummel, Inge Stollhof und Winona Kristmann. Sie konnten beim zentralen Auftakt nicht vor Ort sein, da sie auf ihren Höfen unabkömmlich waren.

Störmer stellte seinen Nachfolger Alexander Scholl und dessen Familie vor, denn Scholl wird im nächsten Jahr die Veranstaltung eröffnen. Und der erste Vorsitzende des Heimat-, Kultur- und Museumsvereins (HKMV), Stefan Herz, zeigte sich begeistert, dass der Verein zum zweiten Mal seit der Wiedereröffnung des Museums dabei sein konnte. Er sprach den Museumsgeistern seinen Dank aus, denn: „Sie hatten allerhand Arbeit zu meistern.“ Herz lud die Gäste ein, auf Entdeckungsreise durch das Museum zu gehen.

Spargelkönigin Nadine III. empfahl den Gästen: „Stöbern Sie durch die geöffneten Höfe und Gärten.“ Auch sie wollte den besonderen Tag nutzen und durch Lampertheim schlendern.

Die Schmiede Sven Seitz und Jan Müller in Aktion, links Bürgermeister Gottfried Störmer und Ehefrau Sabine und Museumsgeister. © Rosi Israel

Im Museumshof boten Privatleute gebrauchte Haushaltsgegenstände, Kleidung und Spielwaren sowie der Verein Heimatbücher an, der Imker Gerhard Wiegand verkaufte seine Bienenprodukte und Sven Seitz und Jan Müller beeindruckten mit ihren Schmiedevorführungen. Sie gaben Einblicke in verschiedene Schmiedetechniken und ließen damit die Handwerkskunst hochleben.

Vortrag beim Lampertheimer Kunst- und Hof-Flhmarkt: „Ohne Moos überhaupt nichts los“

Am Nachmittag hielt der Erste Vorsitzende der Naturschutzgruppe Lampertheim, Klaus Feldhinkel, den Vortrag „Ohne Moos überhaupt nichts los“, in dem er hervorhob, dass Moose eine wichtige Rolle im Naturschutz spielen. Das Thema war passend zur aktuellen Bilderausstellung im Heimatmuseum, in der die Künstlerin Helga Lavi ihre Werke aus Moos zeigt, ausgesucht worden. Auch für das leibliche Wohl hatte der HKMV bestens gesorgt, Museumsbäcker Jean Pierre Dupin verwöhnte die Gäste mit selbstgebackenen Riwwelkuchen.

Am Eingang zu Mederts Hof erfreute der Bulldog von Simon Kärcher die Kinderherzen. © Rosi Israel

Vor dem Hof der Familie Medert hatte Simon Kärcher seinen historischen Bulldog geparkt, der vor allem Anziehungspunkt für kleine Mädchen und Jungen war. Im Innenhof passierte allerhand. Die Holzkünstler Thomas Schenkel und Willi Ueberle stellten ihre Arbeiten aus dem Naturmaterial aus: Schenkel seine gefertigten Lampen und Ueberle seine Unikate von kleinen Schalen bis hin zu massiven Tischen. Für die kleinen Gäste hatte die Firma Medert Recycling in einem Container mit Sand einen großen Buddelkasten geschaffen. Gitarrenmusik und Gesang gab es später vom Duo Helmut Wehe und Peter Medert.

Auf dem Hof von Mederts der Hinweis, dass der Erlös aus der Verköstigung Bedürftigen zugutekommen soll. © Marianne Medert

Auch die Verköstigung kam nicht zu kurz. „Die Ausstellenden brachten selbstgebackene Kuchen mit“, erklärte Thomas Schenkel. „Und der Hofladen Steinmetz spendierte Linsensuppe und Würstchen“, berichtete Marianne Medert. Für die Initiatorinnen Christa Wetzel und Marianne Medert war von Anfang an klar, dass der Erlös aus Essen und Trinken dem im Rollstuhl sitzenden Julius Schwarz und einer bedürftigen Familie in Lampertheim zugutekommen soll.

Eine 200 Jahre alte Tabakscheune in Lampertheim besichtigen

Im Hof nebenan konnte man bei Karl Kling seine 200 Jahre alte Tabakscheune besichtigen. Die meisten Besucherinnen und Besucher waren mit dem Fahrrad und junge Familien mit Bollerwagen unterwegs. Darin fanden nicht nur die Kinder Platz, sondern auch der erworbene Trödel oder die gekauften Kunstwerke. Viele hielten die Flyer des Stadtmarketings in den Händen und steuerten gezielt die dort vermerkten Höfe und Gärten an. Die Beteiligten hatten ihr Anwesen mit Luftballons in den Farben des Logos der Stadt, Grün, Gelb und Blau markiert sowie ihre Teilnehmernummer gut sichtbar angebracht.

Flohmarkt auf dem Anwesen von Ulrike und Helmut Hummel. © Rosi Israel

Trubel herrschte auf dem Anwesen von Ulrike und Helmut Hummel. Auf einer langen Tafel waren hochwertige Secondhand-Artikel drapiert. „Wir bieten Deko und Haushaltsgegenstände von vier Generationen an“, erklärte Silke Bischer. Auch das Malhaus von Tina Sattler-Trommershäuser präsentierte sich. Die Kunsterziehung erhielt Unterstützung von den Schülerinnen der Einrichtung, Veronika Bischler und Marina Bezverkha. Im Eingangsbereich gab noch dazu einen Kinderkleidungflohmarkt, bei dem Catharina Borell fündig wurde. Crisna Martin gab ein Kinder-Laufrad und einen Roller zu einem kleinen Preis ab. Aus den Kinderfahrzeugen sei ihre Tochter herausgewachsen. „Der Garten des London Pubs wurde neu angelegt“, berichtete Benjamin Alberstadt-Kristmann. Er und seine Frau Winona hatten zum Beispiel die Tätowiererin Lyn Schäfer zu sich eingeladen.

Freie Autorin

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