Lampertheim. Stefan Herz, der Vorsitzende des Heimat-, Kultur- und Museumsvereins (HKMV), ist den Freunden Historischer Fahrzeuge dankbar, denn sie waren die federführenden Akteure beim Lampertheimer Museumstag. Einige der Mitglieder der Interessengemeinschaft helfen auch als Museumsgeister aus. „Wir sind ein Team“, betonte Herz.
Eigentlich wollten die Oldtimer-Liebhaber am Sonntag zu ihrer ersten Ausfahrt starten, aber um den HKMV zu unterstützen, haben sie ihre Tour verschoben und die nostalgischen Fahrzeuge vor dem Museum und im Hof ausgestellt. „Die Freunde Historischer Fahrzeuge haben sich dem Erhalt und der Restaurierung von Oldtimern verschrieben“, erklärte Herz.
Herzen der Oldtimer-Besitzer schlagen höher
Und wenn die Sonne lacht, dann schlagen die Herzen der Oldtimer-Besitzer höher. Ihre Autos und Motorräder sind top gepflegt und vor allem die blitzenden Chromteile, die den Klassikern eine edle Optik verleihen, würden unter einer feuchten Witterung leiden. Vor dem Museum standen die vierrädrigen Schätzchen – wie der Mercedes Benz 280 SL von Stefan Weis – und im Hof die historischen Zweiräder.
Der Hauptorganisator des Events war Wolfgang Keßler. Er gehört den Museumsgeistern und zugleich den Freunden Historischer Fahrzeuge an. Keßler trug auch die Verantwortung für die Planung. Und er war Ansprechpartner für die Besucherinnen und Besucher. Neben den Top-Oldtimern stand ein Zündapp Moped, Baujahr 1958. „Wir sehen hier den Originalzustand. Aber wir wollen die Maschine restaurieren und in Betrieb nehmen“, erklärte Keßler.
Lanz Bulldogg wird mit dem Brenner vorgeheizt
Seinen betagten Traktor hatte Simon Kärcher vor dem Museum geparkt, da er später zu einem Arbeitseinsatz tuckern musste. Das Agrarfahrzeug ist vom Hersteller John Deere, das Modell ist 2030 LS. „Ich bin der Fahrer des Lanz Bulldoggs“, stellte sich Christoph Oberfeld vor. Der historische Schlepper ist das Eigentum des Museums. „Wir wollen heute zeigen, wie ein Lanz Bulldog gestartet wird, nachdem er mit dem Brenner vorgeheizt wurde“, sagten die Oldtimer-Freunde. „Das Vorglühen sozusagen“, fügte Oberfeld hinzu.
Keßler stellte seine Motorräder des Herstellers Honda aus. Unter anderem mit einer „Windjammer-Verkleidung“, das eine universelle Konstruktion ist. Peter Lauinger stellte seine Power-Kawasaki Z 1 A, Baujahr 1097 vor. Während die Besitzer und die Besucher fachsimpelten, brutzelten Ralf Romeiß und Karl-Heinz Schlindwein Bratwürste. Wer lieber etwas Süßes essen wollte, für den hatten die Museumsgeister und die Fahrzeug-Freunde Kuchen gebacken. Erika Krämer-Tomczak verkaufte verschiedene Backwaren und Sabine Müller backte hauchdünne Crêpes.
Eine ganz besondere Überraschung
Als eine ganz besondere Überraschung wurde die Drehorgel aus den Räumlichkeiten geholt und Oberfeld ließ sie erklingen. „Wir haben das Lampertheimer Spargellied von den Waldkircher Orgelbauern programmieren lassen“, freute sich Stefan Weis. Oberfeld drehte die Kurbel und zusammen wurde gesungen: „Schöne junge Mädchen, Spargel, Zigarren und Wein, die gibt es so vorzüglich nur in Lampertheim.“ In den Nachmittagsstunden kamen zahlreiche Gäste, aber dennoch hatten wir mit mehr Interessierten gerechnet“, schlussfolgerte Herz. Er lobte aber die Zusammenarbeit des HKMV mit den Oldtimer-Besitzern.
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