Lampertheim. Mit einem großangelegten Aktionstag hat die Lampertheimer Jugendfeuerwehr ihr 50-jähriges Bestehen gefeiert. Zwischen Dom und Schillerplatz boten die Verantwortlichen ein buntes Programm aus Information, Präsentation, Spiel und Unterhaltung. Weil aller guten Dinge bekanntlich drei sind, fiel das Jubiläum mit zwei weiteren runden Geburtstagen zusammen: Vor 60 Jahren wurde die Kreisjugendfeuerwehr Bergstraße gegründet, vor 100 Jahren der Kreisfeuerwehrverband, so dass sich auch diese Verbände auf der Festmeile vorstellten.
Unter den anwesenden Hilfsorganisationen aus der Region waren mit DLRG und THW auch zwei weitere prominente Vertreter beteiligt. Bevor es offiziell losging, erreichte die Aktiven jedoch ein Notruf: Punkt 9:39 Uhr rückte der am Rathaus aufgestellte Löschzug zu einem Brand in der Biedensandstraße aus, der schnell gelöscht werden konnte. Drei Fahrzeuge waren für derartige Fälle in Alarmbereitschaft, weitere konnten im Ernstfall gestaffelt nachrücken.
Werkwehren stellen Spezialfahrzeuge vor
Die Begrüßung des zunächst aus Uniformierten bestehenden Publikums oblag Frank Willhardt: „Wir werden die Aufgaben der Feuerwehr sehr praxisnah vermitteln“, kündigte der ehemalige Stadtbrandinspektor an. Bürgermeister Gottfried Störmer sah in dem Aktionstag einen „Tag der Einsatzkräfte“. Sie seien es schließlich, die den Menschen in Notlagen helfen. Nun zeigten sie der Bevölkerung, mit welchen Mitteln und Gerätschaften dies gelinge. Die beteiligten Organisationen „setzen sich seit vielen Jahren für unser Wohlergehen ein“, würdigte der Rathauschef auf dem Schillerplatz.
Dass die Blaulicht-Familie „viel größer ist als weithin bekannt“, betonte auch Jonas Krüger. Der stellvertretende Jugendwart der Feuerwehr Lampertheim-Mitte freute sich über die Präsenz der Werkfeuerwehren. Die Kameradinnen und Kameraden der BASF demonstrierten die Funktionsweise des sogenannten Löschdorns: Nach Ausfahren des Gelenkarms erfolgt ein gezielter „Piks“ durch Materialien hindurch, Löschwasser kann somit eindringen. Auch Daimler und die Flughafenfeuerwehr Mannheim präsentierten Spezialfahrzeuge wie das Wechsellader- und Flugfeldlöschfahrzeug.
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Messgeräte waren am Aktionsstand der Messeinheit des Kreises Bergstraße zu sehen. Mit Hilfe von Prüfröhrchen analysiert das Team um Einheitsführer Alexander Brinkmann im Katastrophenfall den Austritt von Schadstoffen. 18 Personen gehören der Mannschaft an, die sich aus Mitgliedern der Bürstädter Feuerwehren zusammensetzt und im Unglücksfall das als Landeserkunder bekannte Messfahrzeug nutzt.
Die Aktiven der Hilfsorganisationen zeigten ihr Können im Rahmen von Vorführungen: „Brennen und Löschen“ hieß es in der „Experimente-Ecke“ vor dem Haus am Römer, Gasflamme und klassische Brandbekämpfung wurden auf der Aktionsfläche erlebbar.
Als Hingucker erwies sich der Tauchcontainer der DLRG Heppenheim in der Kaiserstraße: Jeweils zur vollen Stunde begaben sich die Retter in das Behältnis und kommunizierten per Handzeichen. Derweil traten an der „Flachseilbrücke“ die Jugendfeuerwehren miteinander in Konkurrenz: „Die Konstruktion kommt in der Wasserrettung zum Einsatz“, erläuterte David Weiß, stellvertretender Jugendeinsatzleiter der DLRG und selbst Taucher und Strömungsretter. In der Übung wird ein Bleigewicht per Seil über den simulierten Fluss transportiert. Im Einsatzfall lassen sich bestimmte Punkte in der Strömung erreichen und Retter damit absichern.
Spiele für die Kinder und viel Musik
Auch für Kinder hielt die „Olympiade“ diverse Spiele bereit - so das allseits beliebte Wurfsackwerfen. Noch sportlicher ging es im Adam-Günderoth-Stadion zu. Acht Jugendfeuerwehren trugen hier den Kreisentscheid zum Bundeswettbewerb aus.
Für den musikalischen Rahmen zeichneten zwei Feuerwehrmusikzüge aus Mörlenbach verantwortlich, außerdem die Katholische Kirchenmusik Lampertheim, die den Wehren der Stadt seit Jahren verbunden ist. Zur Mittagszeit bot die Formation ein zweistündiges Platzkonzert.
Für das leibliche Wohl der rund 7000 Besucherinnen und Besucher sorgten die Feuerwehrcafeteria, die Imbissbetriebe Hermann und die Firma Steinmetz. Aufgrund der begrenzten Parkmöglichkeiten war für die Gäste von 10 bis 17 Uhr ein Shuttle-Service zwischen Hans-Pfeiffer-Halle und Innenstadt eingerichtet.
„Wir sind mit dem Verlauf sehr zufrieden“, erklärte Jugendwart Jonas Krüger mit Blick auf den Aktionstag, der deutlich größer ausfiel als das Event zum Jubiläum vor 25 Jahren. Die Gewinner der Wettbewerbe erhielten ihre Ehrung auf dem Schillerplatz: Siegreich in der Olympiade war das THW Lampertheim, den Kreisentscheid zum Bundeswettbewerb gewannen die Jugendfeuerwehren Lorsch (Gruppe) und Einhausen (Staffel).
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