Lampertheim. Mit Blick auf die Kommunalwahlen in Hessen 2026 zeigen sich die Lampertheimer Grünen geschlossen und selbstbewusst. Passend dazu ziehen Vertreter der Partei nach fast fünf Jahren schwarz-grüner Zusammenarbeit eine positive Bilanz. Wie Fraktionschef Stefan Nickel jüngst bei einem Pressegespräch betonte, konnten in den vergangenen Jahren verschiedene grüne Anliegen – etwa beim ÖPNV oder der Grünschutzsatzung – eingebracht und umgesetzt werden.
Positiver Rückblick auf die endende Legislaturperiode
„Wir konnten als Juniorpartner punkten“, sagte Nickel. Das Bündnis mit der CDU, das nach der Kommunalwahl 2021 geschlossen wurde, habe zudem von der konstruktiven Zusammenarbeit beider Seiten profitiert. Bei einer Versammlung zu Wochenbeginn bestätigten die Mitglieder des Lampertheimer Ortsverbands ihre bisherige Führungsriege: Alexander Morawetz und Mirja Mietzker bleiben als Vorsitzende, Marilyn Menger und Michael Aberle als Beisitzer. Stefan Nickel bleibt als Fraktionschef das Gesicht der Partei. Damit führen die Grünen ihren moderaten Kurs fort.
Nickel erinnerte daran, dass die Partei 2021 überraschend stark abgeschnitten hatte. Dadurch zogen neben den erfahrenen Kommunalpolitikern Stefan Nickel, Helmut Rinkel und Gregor Simon auch fünf neue Mitglieder – Iris Henkelmann, Mirja Mietzker, Marilyn Menger, Alexander Morawetz und Michael Aberle – in die Fraktion ein. Sie hätten sich schnell in die kommunalpolitische Arbeit eingearbeitet.
Kandidatenliste soll am 14. November beschlossen werden
Die Grünen wollen am 14. November ihre Kandidatenliste für die Kommunalwahl am 15. März 2026 aufstellen. „Das Defizit im Lampertheimer Haushalt wird uns in den kommenden Jahren beschäftigen“, prognostiziert Vorsitzender Alexander Morawetz. Die Ausgaben für die Kinderbetreuung seien seit 2009 von 3,4 auf inzwischen 13 Millionen Euro gestiegen, so Mirja Mietzker – zusätzliche Einnahmen, um diese Entwicklung aufzufangen, fehlten bislang.
Auf der anderen Seite wolle man auch bei wichtigen Themen wie Klima- und Umweltschutz etwas bewegen. Die Grünen gehen davon aus, dass die sachliche Zusammenarbeit mit der CDU auch dann Bestand haben wird, wenn der bisherige CDU-Fraktionschef Alexander Scholl am 1. Dezember das Bürgermeisteramt von Gottfried Störmer (parteilos) übernimmt. Positiv hebt die Partei zudem hervor, dass SPD und FDP in der Opposition eine konstruktive Rolle spielen.
Parteivertreter sehen Stimmungsmache als Problem
Gleichzeitig gibt es die Sorge, dass bundespolitische Debatten die sachorientierte kommunale Arbeit überlagern könnten. Das Image der Grünen als „Verbotspartei“ und die teilweise raue Stimmungsmache gegen ihre Arbeit, für die etwa der bayerische Ministerpräsident Markus Söder (CSU) bekannt ist. Eine solche Tendenz gelegentlich auch in Lampertheim spürbar, sagt Mietzker. „Aber wir können im Stadtparlament vernünftig miteinander diskutieren. Ich wünsche mir, dass das so bleibt“, betont sie. Auch Michael Aberle hebt hervor, es herrsche in politischen Gremien eine sachliche Diskussionskultur – auf der Straße sei dies nicht immer der Fall.
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