Lampertheim. Lampertheim bekommt einen Solarpark. Bis Ende des Jahres soll die schon lange geplante Photovoltaik (PV)-Freiflächenanlage „Im Bruch“ in Betrieb gehen und dann Strom für 2000 Lampertheimer Haushalte erzeugen. Am Freitag wurde mit einem symbolischen Spatenstich der offizielle Baubeginn für die Anlage am äußersten südöstlichen Rand der Lampertheimer Gemarkung markiert. Auf einer etwa 5,5 Hektar großen, bisher landwirtschaftlich genutzten Fläche zwischen Riedbahn und dem Waldgebiet westlich des Sandtorfer Wegs wird der Solarpark gebaut. Er ist ein Gemeinschaftsprojekt des Bensheimer Energieversorgers GGEW und der Entega Regenerativ aus Darmstadt. Sie haben gemeinsam die Solarpark Lampertheim GmbH gegründet. Für die konkrete Umsetzung des Projekts ist der Solardienstleister Goldbeck Solar aus Hirschberg zuständig.
Ausschließlich regionale Partner am Projekt beteiligt
Die Tatsache, dass ausschließlich lokale Partner an dem Projekt beteiligt sind, stellte GGEW-Vorstand Carsten Hoffmann in seiner Ansprache anlässlich des Spatenstichs besonders heraus. Er sagte auch, dass das ein großer Tag für die Energiewende und ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung sei. Erneuerbare Energien sollten möglichst vor Ort erzeugt werden, wo sie verbraucht werden. Hoffmann erinnerte daran, dass die frühere Energieried das Vorhaben „mit in die Ehe“ gebracht habe, als sie im vergangenen Jahr mit der GGEW AG fusioniert ist.
Lampertheims Bürgermeister Gottfried Störmer sagte, dass er sich sehr freue, dass der Bau nun endlich losgehe - nach vielen Jahren, in denen die Kommunalpolitik ein solches Vorhaben intensiv diskutiert und beraten habe. Er dankte der Lampertheimer Stadtverordnetenversammlung, dass sie am Ende der Anlage „Im Bruch“ zugestimmt hatte.
Kritischer sahen im Vorfeld die Lampertheimer Landwirte das Vorhaben, schließlich geht damit wieder Fläche verloren, die bisher für die Nahrungsmittelerzeugung genutzt wurde. „Diesen Konflikt müssen wir mit der Landwirtschaft austragen und auch aushalten“, sagte Störmer und betonte, dass die Fläche immerhin nicht zubetoniert würde und nicht für immer und ewig verloren sei.
Bauarbeiten in Lampertheim beginnen am Mittwoch
Die Bauarbeiten beginnen am kommenden Mittwoch mit dem Aufstellen des Bauzauns. Zwei Wochen später findet der so genannte Rammenstart statt, wie Florian Grob, Bereichsleiter Erneuerbare Energien bei der GGEW, erläuterte. Damit wird die Aufständerung errichtet, auf die dann die Solarmodule montiert werden. Insgesamt werden 10 300 Module in 29 so genannten Modultischreihen installiert. Sie sollen am Ende eine Leistung von etwa 6,2 Megawattpeak (MWp) erbringen.
Die Anlage wird sieben Millionen Kilowattstunden (kWh) im Jahr erzeugen und kann somit etwa 2000 Haushalte versorgen. Das entspricht etwa zehn Prozent aller Lampertheimer Haushalte, die damit rein rechnerisch klimaneutral mit Strom versorgt werden könnten. Bis Ende August sollen alle Reihen aufgebaut und angeschlossen sein. Bis Ende Oktober wird dann der Transformator aufgebaut und anschließend auf Mannheimer Gemarkung, die direkt angrenzt, eine Übergabestation errichtet. Von dort wird der Strom ins Netz der MVV eingespeist.
Neben der GGEW AG ist die Entega AG aus Darmstadt als zweiter Energieversorger an dem Projekt beteiligt. Ihr Geschäftsführer Guido Böss betonte, dass sich die Entega noch mehr solcher Gemeinschaftsprojekte vorstellen könne. Die Energiewende lasse sich nur gemeinsam schaffen, sagte auch GGEW-Vorstand Hoffmann.
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