Lampertheim. Noch ist der Lampertheimer Europaplatz menschenleer, und Heinz „Clever“ Eichenauers (kleines Bild) Zylinder mit dem rot-weißen Band schlummert noch zu Hause im Schrank. Doch das wird sich am Samstag, 7. September, schlagartig ändern. Um exakt 17 Uhr steigt der Kerweredner Clever mit Bürgermeister Gottfried Störmer und Spargelkönigin Julia II. die Treppen des Alten Rathauses empor – und ganz Lampertheim weiß: Es ist wieder Kerwezeit!
Kerweredner spricht an, was Lampertheim bewegt
Nach Clevers Redd auf dem Balkon eröffnet die Lampertheimer Prominenz die dreitägige Kerwe. Das Kerwepublikum darf gespannt darauf sein, welchen lokalen Themen sich der erfahrene Kerweredner in diesem Jahr wieder widmen wird. Er wird auf alle Fälle in seinen örtlichen Nachrichten aufgreifen, was die Lampertheimerinnen und Lampertheimer bewegt hat. Und eines ist sowieso klar: Den Inhalt wird er gekonnt humoristisch verpacken und die unglaublichsten Lösungsvorschläge für die Ungereimtheiten parat halten.
Ablauf der Kerwe
Am Samstag, 7. September, 16 Uhr, treffen sich die Kerweborscht mit Spargelkönigin Julia II. im Hof des Heimatmuseums.
Um 17 Uhr hält der Owwerkerweredner Heinz „Clever“ Eichenauer seine Redd vom Balkon des Alten Rathauses.
Am Sonntag, 8. September, wird um 11 Uhr der Künstlermarkt auf dem Großen Schillerplatz eröffnet. Um 11.30 Uhr hängen vorm Gasthaus „Zur Krone“ Steffen Götz und Andreas Kirsch den Kerwe-Kranz auf. Götz wird zudem seine Kerwe-Redd halten. Im Kerwedorf sind auch Fahrgeschäfte zu finden, Händlerinnen und Händler bieten ihre Waren an.
Am Montag, 9. September, um 21 Uhr findet erstmalig wieder die traurig-schöne Kerwebeerdigung im Hof des Lampertheimer Heimatmuseums statt. roi
Schließlich ist Clever bekannt für seinen ganz besonderen Blickwinkel, seine Wortgewandtheit und seinen charmanten Witz. Eigentlich ist er kein schweigsamer Mann, aber wenn es im Vorfeld darum geht, Auszüge aus seiner Redd preiszugeben, hält sich Clever bedeckt. Nur wenige Themen sind ihm zu entlocken, natürlich ohne die Pointe zu verraten.
„Meine Rede beinhaltet Erlebnisse vor Ort und Berichte aus der Lampertheimer Presse“, sagt der Kerweredner zunächst wenig auskunftsfreudig. Er atmet tief durch, gibt sich einen Ruck und sagt schließlich: „Natürlich wird das Freibad der Biedensand Bäder ein Thema sein. Außerdem nehme ich die Straßensperrungen und die lädierte Rosenaustraße aufs Korn.“
Lustige, aber auch anerkennende Worte werden über Bürgermeister Gottfried Störmer und den zweifachen Olympiasieger Max Lemke zu hören sein. Und wie bereitet Clever seine Redd vor? Zum einen gehe er mit offenen Augen durch die Spargelstadt, um Merkwürdigkeiten zu entdecken, und zum anderen sammle er über das Jahr hinweg journalistische Beiträge, die ihm für seinen Kerweauftritt geeignet erscheinen. Dann erstelle er Schritt für Schritt ein handgeschriebenes Konzept. Darin kritzele er noch so manches Mal herum, damit es knackig und gepfeffert wird. Zum Schluss werde der Text noch am PC geschrieben.
Götz und Kirsch hängen den Kerwekranz an der Krone auf
Auch der Krone-Kerwe-Redner Steffen Götz will nicht um den heißen Brei herumreden. Er nimmt das Weltgeschehen unter die Lupe und hebt lokale Ereignisse hervor. Am Kerwesonntag, 11.30 Uhr, werden Götz und Andreas Kirsch am Gasthof „Zur Krone“ den Krone-Kranz aufhängen und die Kerwe hochleben lassen. Zuvor, um 11 Uhr, wird auf dem Großen Schillerplatz vor Live & Style der 35. Künstlermarkt von Erstem Stadtrat Marius Schmidt und Spargelkönigin Julia II. eröffnet.
Von 11 bis 14 Uhr umrahmt der Pianist Matthias Karb den Markt der schönen Dinge. Vom Leiter des Stadtmarketings, Dirk Dewald, ist zu erfahren: „15 Ausstellerinnen und Aussteller präsentieren ihre kunsthandwerklichen Arbeiten. Wir konnten auch neue Kunsthandwerkerinnen und Kunsthandwerker gewinnen.“ Ab 13 Uhr laden die innerstädtischen Einzelhändler schließlich wieder zum verkaufsoffenen Sonntag ein.
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