Lampertheim. Das Publikum rast vor Begeisterung. „So etwas hat Lampertheim noch gefehlt“, ist sich eine Gruppe Frauen sicher. Sie tanzen völlig losgelöst und singen dabei lautstark. Karaoke mit einer Live-Band der Musiker-Initiative-Lampertheim (MIL) ist im Schwanensaal angesagt. Und Rolf Hecher, der am Anfang noch gezweifelt hat, ob das Projekt „You‘re the Voice“ gelinge, ist nun ganz entspannt und zeigt ein strahlendes Gesicht.
Generationenübergreifendes Mitmach-Singen
Keine Frage, das „Mitmach-Singen für alle“ unter dem Dach von „cultur communal“ ist geglückt. Mehrere Generationen sind beim Singen, ob auf der Bühne oder im Saal, vereint. Die MIL-Projektbeauftragten Barbara Boll und Heiko Persson motivieren alle, egal, ob 16 oder 80 Jahre alt, zum Mitmachen. Die Sängerinnen und Sänger müssen nicht einmal textsicher sein, Siggi Groß beamt die Songtexte gut sichtbar auf eine Leinwand oberhalb der Bühne. Auch Helmut Wehe arbeitet konzentriert, er bedient das Mischpult und steuert den Sound für den Karaoke-Abend.
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„Für die Band ist das richtig viel Arbeit. Aber wir haben hier großartige Musiker“, lobt Boll die spielfreudige Formation, die sich eingroovt und die von den Projektbeauftragten ausgewählten Lieder verschiedener Genres spielt. Der Keyboarder und Musiklehrer Patrick Embach hat die Klasse 10 G der Erich Kästner-Schule Bürstadt mitgebracht, und die Gymnasiastinnen und Gymnasiasten erweisen sich als hervorragende Verstärkung. Aus vollen Kehlen singen sie das Lied von Heinz Rudolf Kunze „Dein ist mein ganzes Herz“ und bringen die Stimmung im Saal zum Kochen. „Ihr seid der Hammer“, fällt Boll zu der Darbietung ein.
Der Schlagzeuger Patrick Schneller jongliert seine Drumsticks. Er hat mit einem Insektenstich an der Hand zu kämpfen und erhält in der Pause vom Gastronom Herbert Kunzmann ein Glas mit Eiswürfeln zwecks Kühlung.
Das Fundament und den Herzschlag für die Musik liefert der Bassist Frank Willi Schmidt und Jonas Weyand rockt Gitarre spielend und singend über die Bühne. Wie bei „Rocking’ All Over The World“, dem Hit von Status Quo.
Ankommende singen „Griechischer Wein“ am Eingang
„Wir sind nur die Einsatzhelfer“, kündigt Barbara Boll an. Ab und an mischt sie sich unter das Publikum, um die Stimmgewalt des Zuschauerchores zu genießen. „80 Prozent der Ankommenden haben den Spaß mitgemacht und am Eingang den Refrain von Udo Jürgens ‚Griechischer Wein‘ mitgesungen“, sagt Heiko Persson. Als Belohnung gab es für die Singenden ein Glas Sekt oder Wasser. Ein wenig später singen die Projektleiterin und der Projektleiter das Lied und tanzen dazu Sirtaki.
„Seid ihr bereit für einen Ausflug nach Schweden?“, wendet sich Boll an die Zuschauenden und stimmt „Mamma Mia“ der Popgruppe Abba an. Lobend ruft sie den Singenden zu: „Ihr seid sensationell. Heute ist ganz großes Kino. Vielen Dank.“ Für Gänsehaut pur sorgt Heiko Persson mit Frank Sinatras „New York“.
Nach dem Queen Rocksong „Bohemian Rhapsodie“ klärt Barbara Boll die Zuschauerschar auf, wie es zu der Namensgebung „You‘re the Voice“ kam: „Der Begriff Rudelsingen ist geschützt.“ Boll kündet für Zwischendurch die Ballade „Delilah“ von Tom Jones zum Schunkeln an, bevor es bei „Skandal im Sperrbezirk“ der Spider Murphy Gang richtig zur Sache geht und alle aus dem Häuschen sind.
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