Biedesand-Bäder

In Lampertheim startet die Freibadsaison ohne Schwimmerbecken

Der Austausch des 50-Meter-Beckens im Freibad der Lampertheimer Biedensand-Bäder verzögert sich. Deswegen beginnt die Saison am 15. Mai mit einer Baustelle, einem morgens geöffneten Hallenbad und günstigeren Eintrittspreisen

Von 
Susanne Wassmuth-Gumbel
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Saisonstart mit Baustelle: Das Schwimmerbecken im Lampertheim Freibad wird gegen ein Edelstahlbecken ausgetauscht. © Berno Nix

Lampertheim. Am 15. Mai startet die Freibadsaison in den Lampertheimer Biedensand-Bädern - allerdings anders als gewohnt. Denn die Badegäste werden auf das Bahnenschwimmen im 50-Meter-Becken verzichten müssen. Das neue Edelstahlbecken, das über den Winter eingebaut werden sollte, ist noch nicht da.

Wie Erster Stadtrat und Bäderchef Marius Schmidt (SPD) am Donnerstag in einem Pressegespräch mitteilte, kann der Hersteller die vertraglich vereinbarte Frist nicht einhalten. Das Unternehmen begründet das damit, dass die Arbeiten vorangehender Gewerke nicht rechtzeitig fertig geworden seien. Seinen Verdruss darüber, dass das Becken nicht rechtzeitig zum Saisonauftakt fertig wird, macht der Bäderchef deutlich. Ihn ärgern das Vorgehen des Bäderbau-Unternehmens und auch die Tatsache, dass das Land Hessen untersagt hatte, die Komplettsanierung des Schwimmerbeckens an den Edelstahlbecken-Hersteller als Generalunternehmer zu vergeben. Das habe zur Folge gehabt, dass die Biedensand-Bäder alle Gewerke einzeln ausschreiben und beauftragen mussten - und vielleicht auch, dass der Auftrag für den Beckenhersteller an Attraktivität verloren habe.

Das Nichtschwimmerbecken mit Rutsche, das in der Freibadsaison ab 15. Mai zur Verfügung steht. © Berno Nix

Als Generalunternehmer kümmert sich eine Firma um alle Gewerke und koordiniert die Abläufe, rechnet die komplette Sanierung ab und zahlt selbst die von ihr beauftragten Subunternehmer aus. Dies war in diesem Fall - anders als noch beim Austausch des Nichtschwimmerbeckens in 2012 - nun aber nicht möglich. Doch nur so konnten die Biedensand-Bäder und somit die Stadt Lampertheim sicherstellen, dass das 1,2-Millionen-Euro-Vorhaben vom Land mit 505 000 Euro Fördermitteln aus dem SWIM-Programm bezuschusst wird. „Wir haben nichts falsch gemacht“, weist Schmidt eine Mitschuld der Bädergesellschaft und der Verwaltung zurück.

Schwimmunterricht kann bis zu den Ferien stattfinden

Man habe nun versucht, eine Lösung zu finden, die allen Zielgruppen möglichst gerecht wird. Das bedeutet, dass ab Mittwoch, 15. Mai, montags bis freitags das Hallenbad von 8 bis 13 Uhr geöffnet hat und dann am Nachmittag das Freibad von 14 bis 18 Uhr. Am Wochenende ist das Hallenbad von 9 bis 13 Uhr offen und das Freibad von 14 bis 19 Uhr. An Schultagen steht das Hallenbad allerdings von 8 bis 10 Uhr ausschließlich dem Schwimmunterricht offen. Es sei der Stadt wichtig gewesen, dass der weiterhin stattfinden kann, betont Schmidt. Dienstags und donnerstags wird wie gewohnt das Frühschwimmen von 6 bis 8 Uhr angeboten.

„Wir fahren einen Komplementärbetrieb. Das hat Viernheim im vergangenen Sommer während seiner Freibadsanierung auch so gemacht“, erklärt Schmidt. So bestehe zumindest die Möglichkeit, überhaupt schwimmen zu gehen und auch den Badesee und das Nichtschwimmerbecken im Freibad mit zwei abgetrennten Bahnen im hinteren Bereich zu nutzen. Dieser Betrieb soll bis 1. Juli so laufen - auch für die Vereine gelten bis dahin die üblichen Belegungszeiten. Dann schließt das Hallenbad, weil dort dann die Sanierung der Duschen beginnt. Das müsse im Sommer geschehen, damit das Hallenbad pünktlich zum 15. September wieder öffnen könne.

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Die Bauarbeiten am Schwimmerbecken im Freibad gehen unterdessen weiter. Die Baustelle werde hinter einem blickdichten Zaun verschwinden, so dass die Badegäste möglichst wenig davon mitbekommen. Es könne allenfalls sein, dass Teile der Fliegerwiese abgesperrt werden müssten, wenn etwas angeliefert wird. Ansonsten stehe der Großteil des Freibad-Geländes wie gewohnt zur Verfügung. Vom Parkplatz werde etwa ein Drittel für die Baustelle abgesperrt.

Wann das Schwimmerbecken tatsächlich fertig wird und zur Verfügung steht, da möchte sich Schmidt nicht festlegen. „Ich bin ein gebranntes Kind“, sagt er. „Es wird fertig, wenn’s fertig wird.“ Allerdings habe er die Hoffnung noch nicht aufgegeben, dass die Badegäste in den Sommerferien ihre Bahnen im neuen 50-Meter-Becken ziehen können. Und er erinnert daran, dass es eben nicht nur ein Beckentausch ist, sondern eine komplette Sanierung - mit all der Technik, die dazugehört.

Redaktion Susanne Wassmuth-Gumbel ist stellvertretende Teamleiterin des Südhessen Morgen.

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