Festival

Picknick-Konzerte in Ladenburg könnten 2022 weitergehen

Von 
Jörg-Peter Klotz
Lesedauer: 
Auch die Joris-Show am Mittwochabend bescherte Fans und Künstlern einen tollen Abend auf der Ladenburger Festwiese. Deshalb können sich Stadt und Veranstalter eine Fortsetzung ab 2022 vorstellen. © Marcus Schwetasch

Sie sind eigentlich ein Notbehelf in der Pandemie: Die deutschlandweit angesetzten Picknick-Konzerte, die Maifeld-Derby-Veranstalter Timo Kumpf in diesem Sommer auf der Ladenburger Festwiese mit attraktivem Programm platziert hat. Nun kann man nach der ersten Hälfte der Open-Air-Reihe bilanzieren, dass es sehr gut läuft: Nicht nur, was die Publikumsresonanz angeht, vor allem atmosphärisch erleben Besucher und Künstlerinnen direkt am Neckar mit Blick auf den Wasserturm ausgesprochen schöne Abende. Die Kinderkrankheiten beim Einlass, als sich beim Auftaktkonzert von Bukahara durch die pandemiebedingten Nachweiskontrollen längere Wartezeiten ergeben haben, wurden schnell abgestellt.

Klein und gemütlich im Benz-Park?

Stellt sich die Frage, ob man die Reihe ab 2022 nicht fortsetzen sollte, fast müsste - auch wenn Abstand und Masken auf dem Weg zum Platz nicht mehr nötig sein sollten, wird das Live-Erlebnis ja gewiss nicht schlechter. Die Antwort: Delta-Konzerte-Chef Kumpf ist dafür offen. Zumal er schon vor der Corona-Krise in Kontakt mit der Stadtverwaltung war. „Eine kleine Reihe für jeweils 500 Zuschauer im Benz-Park war die Idee. Das könnte ich mir weiter sehr gut vorstellen - klein und gemütlich. Dazu vielleicht irgendwann mal einzelne ausgewählte Acts auf der Festwiese - das Gelände ist ein Traum.“

Mehr zum Thema

Musik

Kultband Deichkind auf der Ladenburger Festwiese

Veröffentlicht
Mehr erfahren
Rhein-Neckar

Neue Termine für WebTalk-Reihe

Veröffentlicht
Von
agp
Mehr erfahren

Ladenburgs Bürgermeister Stefan Schmutz (parteilos) hört das gern. Schließlich habe er Kumpf bereits vor der Pandemie angesprochen, „weil wir auch mal etwas Anderes in dem Bereich haben wollten“, erklärte er am Rande des Picknick-Konzerts von Joris am Mittwochabend im Gespräch mit dieser Redaktion. Er könne sich eine Fortsetzung also gut vorstellen, zumal sich Anwohnerbeschwerden und Verkehrsbelastung bislang in Grenzen hielten.

Beides muss man im Auge behalten. Eine mehrwöchige Dauerbelastung mit großen Open Airs und dauerhaft fünfstelligen Besucherzahlen ist nicht zu erwarten. Kumpf gehört aber zu einer neuen Generation von Konzertveranstaltern, die - noch immer äußerst ungewohnt in dieser Branche - inhaltlichen Anspruch über Gewinnmaximierung setzen.

So startet er Mitte nächster Woche im Mannheimer Stromwerk ein Sommerbühnenfestival mit Topnamen aus dem Indie-Bereich wie Maeckes, Großstadtgeflüster, Thees Uhlmann, Fatoni + Edgar Wasser - bewusst mit nur einer Zuschauerkapazität von 199 pro Abend. „Das ist ein Non-Profit-Projekt, mit dem Ziel, Leuten aus der Live-Branche Arbeit zu verschaffen“, erklärt Kumpf. Realisiert wird es mit Hilfe des Förderprogramms "Neustart Kultur".

Damit deutet sich auch an, dass eine dauerhafte Fortsetzung der Picknick-Konzerte, ob mit oder ohne Picknickdecken, auch dem bisherigen Platzhirsch Demi Promotion mit seinen drei bis vier großen „Pop am Fluss“-Open-Airs (Dieter Thomas Kuhn, Xavier Naidoo, Nena, Die Fantastischen Vier) mit bis zu 15 000 Zuschauern und der aktuellen Reihe Beat & Eat nicht ins Gehege kommt. Beide Veranstalter arbeiten jetzt schon abgestimmt, auch das spricht für eine Fortsetzung.

Ressortleitung Stv. Kulturchef

Copyright © 2025 Mannheimer Morgen