Ladenburg. Der aus dem Mittelalter stammende Christliche Bürgerhospitalfonds (CB), gegründet 1360, soll in Ladenburg den Bau von relativ preisgünstigen Mietwohnungen in der Schriesheimer Straße 32 ermöglichen. Im Juni hatte der Gemeinderat erste Architektur- und Planungsleistungen zum Bau des Mehrfamilienhauses in Regie des Weinheimer Büros Görtz & Fritz Architekten vergeben. Die Planer stellen das Projekt in der öffentlichen Sitzung des Gemeinderats in dessen Eigenschaft als CB-Stiftungsrat am Mittwoch, 5. November, um 18 Uhr im Domhofsaal vor. Weitere Planungsleistungen sind zu vergeben. Ebenso sollen CB-Eigenmittel in Höhe von einer Million bewilligt werden.
Die Gesamtkosten belaufen sich auf 3,7 Millionen Euro
Außerdem wird der Stiftungsrat die Verwaltung voraussichtlich damit beauftragen, Fördermittel einzuwerben. Denn die Gesamtkosten belaufen sich auf 3,7 Millionen Euro. Der CB, den der ehemalige Mannheimer GBG-Planer Theodor Schneider aus Ladenburg fachmännisch betreut, verfügt über Geldanlagen von 2,5 Millionen Euro. Deren kompletten Einsatz stuft Stadtkämmerin Eva-Maria Rother „mit Blick auf sanierungsbedürftige Immobilien der Stadt als nicht sinnvoll ein“. Ziel sei es deshalb, „für den fremd zu finanzierenden Fehlbetrag mit dem CB-Wirtschaftsplan 2026 ein Finanzierungskonzept vorzulegen“.
Hoffnung aus Geld aus dem Landesförderprogramm der L-Bank
Die Verwaltung prüft derzeit die Aufnahme in ein Landesförderprogramm des baden-württembergischen Staatsinstituts L-Bank zur Finanzierung neuer Mietwohnungen – und sieht gute Chancen, aufgenommen zu werden, da alle Voraussetzungen erfüllbar sind. Das reicht unter anderem vom geplanten Neubaustandard Plus, der dem KfW-55-Level entspricht, über die einzuhaltende Belegungsbindung für die zu wählende Dauer von mindestens zehn Jahren bis zur Maßgabe, dass die geförderten Mietwohnungen nur an Personen mit Wohnberechtigungsschein vergeben werden dürfen.
Das Förderprogramm lässt die Wahl zwischen einem zinsverbilligtem Darlehen und einem Vollzuschuss. In dieser Sitzung gehe es „um die strategische Frage, wie viel der Fonds an Eigenkapital in das Vorhaben einbringen will“, so Rother.
Seit 19. August liegt die Genehmigungsplanung vor. Aus Sicht der Stadtverwaltung werden alle Auflagen des Bebauungsplans Bellengärten eingehalten und auch die Anforderungen zum Hochwasserschutz erfüllt. So stehe der Bauantrag für das vereinfachte Kenntnisgabe-Verfahren in digitaler Form bereit, um bei Zustimmung durch den Stiftungsrat bei der Baurechtsbehörde des Rhein-Neckar-Kreises eingereicht zu werden.
Insgesamt sollen auf über 800 Quadratmetern Wohnfläche elf Wohnungen entstehen. Das fertige Gebäude erfüllt durch entsprechende Wärmedämmung der thermischen Hülle und den Einsatz regenerativer Haustechniken die Anforderungen eines KfW 55-Hauses. Die Beheizung erfolgt mit Wärmepumpe und Fußbodenheizung. Die Bäder werden zusätzlich mit Heizkörpern ausgestattet. Die Warmwasserbereitung erfolgt mit Elektrodurchlauferhitzer. Die vorgeschriebene Photovoltaikanlage habe eine Leistung von 15 bis 18 Kilowatt-Peak. Baubeginn soll 2026 sein (Stand Mai 2025).
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