Digitalisierung

Ladenburg.digital: Fortschritt durch smarte Wasserzähler und Apps

Der Fortschrittsbericht zu „Ladenburg.digital“ zeigt: LoRaWAN-Wasserzähler, Bürger-App und Breitbandausbau prägen die digitale Zukunft.

Von 
Peter Jaschke
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Ähnliche Wasserzähler wie dieses Gerät mit dem Fernauslesesystem LoRaWAN werden in Ladenburg erprobt. © Holley Technologie

Ladenburg. Zum fünften Mal hat das Rathaus in Ladenburg seinen jährlichen Fortschrittsbericht zur Strategie „Ladenburg.digital“ präsentiert, die seit 2020 umgesetzt wird. In der jüngsten Gemeinderatssitzung betonte Maximilian Bauer, der Digitalisierungsbeauftragte der Stadt: „Wir werden Stück für Stück digitaler.“ Das Programm zielt darauf ab, den Bürgerservice durch Maßnahmen wie die Einführung einer Bürger-App und den Relaunch der städtischen Webseite zu verbessern. Beide Maßnahmen werden gut angenommen. Die Strategie wird kontinuierlich angepasst, um den technologischen Herausforderungen gerecht zu werden.

Ein zentraler Punkt ist der Breitbandausbau. Das Rathaus ist mittlerweile an das Netz Fibernet.rn des Rhein-Neckar-Kreises angeschlossen. Inzwischen sind auch das Lobdengau-Museum und der Schulcampus integriert. Diese Infrastruktur ermöglicht eine sichere digitale Zusammenarbeit.

Alarmfunktionen weist frühzeitig auf erhöhte Werte hin

Ein weiteres bedeutendes Projekt ist die Einführung der LoRaWAN-Technologie, die die drahtlose Auslese von Sensoren erlaubt. Diese Technologie wird pilotweise bei Wasserzählern in städtischen Gebäuden eingesetzt, um den Verwaltungsaufwand zu verringern und durch Alarmfunktionen frühzeitig auf erhöhte Werte hinzuweisen.

Im Bildungssektor konnten durch den Digitalpakt Schule Fördermittel in Höhe von 890.000 Euro vollständig abgerufen werden. Die beschafften Geräte sind mittlerweile in die Jahre gekommen, weshalb eine kontinuierliche Unterstützung der Schulen notwendig ist, um auf den angekündigten Digitalpakt 2.0 zu reagieren.

Wohnsitzanmeldung bis zu Führungszeugnissen

Die Bürger-App hat sich als Kommunikationsplattform etabliert und wurde um neue Funktionen erweitert. So wurde ein Schadensmelder integriert, und nach der positiven Erfahrung Ladenburgs hat sich auch die Stadt Viernheim für die Einführung einer Bürger-App entschieden. Bauer berät die Gemeinde Edingen-Neckarhausen bei der möglichen Einführung einer solchen App.

Weitere Beispiele für die digitale Transformation der Bürgerdienste sind die elektronische Wohnsitzanmeldung und die Anmeldung zur Eheschließung über das Internet. Ein Überblick zeigt, dass zahlreiche Dienstleistungen online abrufbar sind, von der Urkundenbestellung beim Standesamt bis zu Führungszeugnissen und Gewerbezentralregisterauszügen. Das Bürgerbüro hat Signatur-Tablets eingeführt, um den Papierverbrauch zu reduzieren. Ein innovatives Projekt, das auf Augmented Reality (AR) setzt, ist die Visualisierung historischer Elemente in der Sebastianskapelle. In Zusammenarbeit mit dem Lobdengau-Museum wird so ein modernes Medium geschaffen, das Geschichte erlebbar macht.

Die Verwaltung setzt auf digitale Medien und Formulare, um den Arbeitsalltag zu erleichtern. Langfristige Pläne beinhalten das Dokumentenmanagement und den digitalen Rechnungsworkflow, um die wachsende Anzahl digitaler Akten effizient zu verwalten. Künstliche Intelligenz (KI) wird als zukünftiges Werkzeug angesehen, um die Datenverarbeitung zu optimieren. Erste Anwendungen, wie KI-gestützte Protokollierung und virtuelle Assistenten, werden bereits getestet. Das einhellige Lob brachte Uta Blänsdorf-Zahner (SPD) auf den Punkt: „Wir sind dank Herrn Bauer sehr weit gekommen.“

Freier Autor Peter Jaschke ist freier Mitarbeiter seit 1997 und macht überwiegend regionale Berichterstattung, nimmt aber auch Sport- und Kultur-Termine wahr.

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