Kommunalpolitik

Ladenburg: Sophian Habel tritt gegen Bürgermeister Stefan Schmutz an

Bei der Bürgermeisterwahl in Ladenburg will Sophian Habel als „unabhängiger Kandidat“ antreten. Damit will der 27-jährige CDU-Fraktionsvorsitzende punkten. Der Wahlkampf für 2025 nimmt Fahrt auf

Von 
Peter Jaschke
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CDU-Stadtrat Sophian Habel tritt als unabhängiger Kandidat bei der Bürgermeisterwahl in Ladenburg an.

© Eugen Stolz

Ladenburg. Jetzt hat Sophian Habel für Klarheit gesorgt: „Ich kandidiere am 2. Februar 2025 für das Amt des Bürgermeisters in Ladenburg“, sagt der 27-jährige Polizeibeamte und CDU-Fraktionsvorsitzende im Gemeinderat beim Pressegespräch am Dienstag im Altstadtcafé „Oh lala“. Dieser Schritt folge einer „gut durchdachten Entscheidung“, die er zusammen mit seinem persönlichen Umfeld und seiner Partei getroffen habe. Obwohl er CDU-Mitglied sei und bleibe, trete er als unabhängiger Kandidat an, betont der in der Römerstadt aufgewachsene Bundespolizist und Rettungsschwimmer der DLRG.

„Ich will für alle Ladenburger Bürgermeister sein und allen ein Angebot machen“, erklärt Habel, warum er auch als „Stimmenkönig“ bei der jüngsten Kommunalwahl nicht allein als CDU-Mann wahrgenommen werden will. „Herzblut. Handeln. Habel.“ So lautet das Motto seines Wahlkampfes. Mit Aktionen wie „Habel hört zu“ will er Amtsinhaber Stefan Schmutz (SPD) herausfordern, der sich nach acht Jahren an der Verwaltungsspitze erneut zur Wahl stellt. Wie Habel mitteilt, habe ihm die örtliche CDU-Vorstandschaft zwei Tage zuvor Unterstützung zugesichert. Die Mitglieder entschieden nun bei der Jahreshauptversammlung am Mittwochabend offiziell darüber, ob auch sie ihn unterstützen würden.

Bei der Bundespolizei Ausbilder für Berufsanfänger

Für den ehemaligen Schülersprecher und Jugendgemeinderat (JGR) würde mit der von ihm anvisierten Wahl zum Bürgermeister ein weiterer Jugendtraum in Erfüllung gehen: Er habe schon in der fünften Klasse an der Werkrealschule Unterer Neckar in Ladenburg entweder Polizist oder Bürgermeister werden wollen, erzählt Habel. Beim Schnupperpraktikum im Rathaus habe ihn SPD-Bürgermeister Rainer Ziegler, der Vorgänger von Schmutz, die Aufgaben eines Stadtoberhauptes erklärt. „Von da an war für mich klar, dass ich mich in meiner Stadt engagieren möchte“, berichtet Habel.

Kommentar Habel ist eine echte Alternative zu Schmutz in Ladenburg

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Hans-Jürgen Emmerich
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Bereits 2009 kandidiert er erstmals für den JGR. Und bald nach der mittleren Reife 2014 erfüllt er sich seinen ersten Traum, indem er zur Bundespolizei geht, wo er heute unter anderem Praxisausbilder für Dienstanfänger ist. Nun will er Teil zwei angehen. Er sieht dabei durchaus Chancen: „Ich bin aufgrund meiner Ansprechbarkeit und meiner offenen Art von vielen Bürgern motiviert worden, zu kandidieren.“ Für ihn liegt dies daran, dass er als Stadtrat Bürgernähe lebe. Er wolle „nicht über, sondern mit Menschen reden, denn nur im Dialog können wir die besten Lösungen finden“. Zum Beispiel bei der Wirtschaftsförderung und Stärkung ansässiger Unternehmen. „Das soll wieder Chefsache werden“, so Habel.

Der Herausforderer spricht von Sanierungsstau

Wichtig sei es ihm ebenso, das Thema Parkraumkonzept endlich fertigzustellen. „Da müssen wir in die Pötte kommen“, sagt Habel. Auch gelte es, den vorhandenen Sanierungsstau anzugehen. Es gebe viele Projekte, die „in den vergangenen Jahren nicht umgesetzt worden“ seien. Habel will für städtische Liegenschaften eine „Sanierungsampel“, die Prioritäten aufzeige. Am Herzen liege ihm auch die CO2-Neutralität der Verwaltung bis 2040. So soll ein Klimabeirat „konkrete Projekte“ vorschlagen. All das will Habel zwar ausdrücklich nicht als Kritik an Schmutz verstanden wissen, sagt aber zugleich: „Ich kandidiere nicht gegen jemanden, sondern aus der Überzeugung heraus, dass ich bessere Ideen für Ladenburg habe.“

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Er und Schmutz, so Habel, hätten „unterschiedliche Herangehensweisen“. So sehe er, Habel, etwa Verbesserungspotenzial bei der „Transparenz von Entscheidungen“. Doch will Habel „einen fairen Wahlkampf, bei dem Inhalte im Vordergrund stehen und nicht Personen“. Auch halte er nichts davon, Ladenburg ein „vorgefertigtes Wahlprogramm überzustülpen“. Vielmehr wolle er „Ideen aus der Bürgerschaft aufnehmen“ und zu seinen Zielen machen. Von seinem bisherigen Beruf bringe er Durchsetzungsstärke, Entscheidungsfreude und Führungskompetenz mit. Als größtes Pfund sieht es Habel an, „als Ur-Ladenburger in meiner Heimatstadt Ladenburg fest verwurzelt“ zu sein.

Vorstellung in einem Online-Video

Die erste Möglichkeit, Habel besser kennenzulernen, bietet seine Internetseite (www.sophian-habel.de). Dort ist das Video zu sehen, mit dem er seine Kandidatur begründet. Außerdem gibt es eine kurze Online-Umfrage zu brisanten Themen.

Auch Hausbesuche kündigt Habel an. Ab Freitag, 8. November, veröffentlicht er Wahlkampf-Flyer. In den kommenden Tagen soll ein persönliches Anschreiben alle Haushalte erreichen. Am Samstag, 9. November, ist ein erster Infostand vorm Edeka-Markt in der Wallstadter Straße vorgesehen. Unter dem Motto „Habel hört hin“ möchte der Kandidat ab Freitag, 15. November (15 Uhr im Café Aufschlag an der Tennisschule Pawlik), „Impulse aus der Bürgerschaft aufnehmen“.

Freier Autor Peter Jaschke ist freier Mitarbeiter seit 1997 und macht überwiegend regionale Berichterstattung, nimmt aber auch Sport- und Kultur-Termine wahr.

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