Kommunalpolitik

Bekommt Bürgermeister Schmutz in Ladenburg Konkurrenz?

Am 2. Februar 2025 wählt Ladenburg einen neuen Bürgermeister. Dass Amtsinhaber Stefan Schmutz (SPD) erneut antritt, ist klar. Mit Spannung wird nun das Verhalten der CDU erwartet

Von 
Hans-Jürgen Emmerich
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Bürgermeisterwahl 2017 in Ladenburg: Die von der CDU unterstützte Zweitplatzierte Corinna Schierz gratuliert Wahlsieger Stefan Schmutz (SPD). © Marcus Schwetasch

Ladenburg. Am 2. Februar 2025 wählt die Stadt Ladenburg einen neuen Bürgermeister. Nach der erfolgten Veröffentlichung der Stellenausschreibung sind nun ab sofort Bewerbungen möglich. Amtsinhaber Stefan Schmutz (SPD) hatte bereits im Februar angekündigt, dass er erneut antritt.

Dass ihn seine eigene Partei unterstützt, gilt als sicher. Offiziell wird sich der Vorstand des Ortsvereins am kommenden Montag mit dem Thema befassen und am Dienstag über das Votum informieren, wie Vorsitzender Markus Bündig auf Anfrage mitteilt. Eine Mitgliederversammlung sei nicht vorgesehen.

Grüne wollen keinen eigenen Kandidaten stellen

Auch von den Grünen in Ladenburg gibt es positive Signale für den Amtsinhaber. „Herr Bürgermeister Schmutz hat die letzten Jahre gute Arbeit geleistet. Vorstand und Fraktion der Grünen haben sich mit ihm getroffen, um seine Pläne für eine weitere Amtszeit zu verstehen und Gemeinsamkeiten auszuloten“, lässt Stadträtin Jennifer Zimmermann wissen und erklärt: „Wir haben uns dagegen entschieden, eine grüne Kandidatin oder einen grünen Kandidaten zu benennen.“

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Hans-Jürgen Emmerich
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Auf die Frage nach einer Unterstützung des Amtsinhabers schreibt sie: „Wir sind offen für Gespräche und bisher nicht festgelegt. Wir wollen die Kandidatur unterstützen, die aus unserer Sicht das beste Angebot für Ladenburg macht.“ Die Entscheidung obliege den Mitgliedern: „Kandidierende, die Interesse an einer Unterstützung oder Wahlempfehlung durch den Grünen-Ortsverband haben, können sich an Vorstand und Fraktion wenden.“ Man werde dann zunächst ein Vorgespräch führen. Im zweiten Schritt gebe es dann einen Termin, an dem sich eine Kandidatin oder ein Kandidat den Mitgliedern präsentieren könne. Anschließend gebe es ein Votum der Mitglieder.

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Mit Spannung wird erwartet, wie sich die CDU positioniert. Bei der Wahl im Juni hatte sie ihre Stellung als stärkste Kraft im Gemeinderat ausgebaut und acht von 22 Sitzen erobert. Auf die Frage, ob die Christdemokraten den Amtsinhaber unterstützen, antwortet der Vorsitzende Tillmann Jahn: „Zurzeit sehe ich weder im CDU-Stadtverband noch im Vorstand oder der Fraktion eine Tendenz hierzu.“ Das letzte Wort scheint da noch nicht gesprochen: „Vielleicht ändert sich das, sollte sich Herr Schmutz mit uns in Verbindung setzen und uns in seine Pläne einweihen.“ Bislang habe es aber noch kein Gesprächsangebot von Schmutz gegeben.

Herr Bürgermeister Schmutz hat die letzten Jahre gute Arbeit geleistet
Jenny Zimmermann Stadträtin, Grüne Ladenburg

Denkbar ist auch, dass die CDU einen eigenen Kandidaten stellt. „Aus den Erfahrungen der letzten Wahlen folgt aber für uns, dass wir einen Kandidaten nur dann unterstützen, wenn er einen echten Mehrwehr für Ladenburg bietet“, schreibt Jahn dazu: „Ladenburg braucht in den nächsten Jahren einen Gestalter und eben keinen Verwalter.“ Ladenburg liege der CDU am Herzen, also suche sie jemanden, der Ladenburg zu seinem Hause mache und diese Aufgabe nicht nur als Beruf sieht, „sondern als Herzensaufgabe, als Berufung“. Dass die Christdemokraten dafür durchaus konkrete Personen im Blick haben, lässt sich zwischen den Zeilen lesen: „Wir sind in Gesprächen, und diese Gespräche sind gut.“

FDP berät nächste Woche, die „Bürger für Ladenburg“ später

Die „Bürger für Ladenburg“, seit Juli neu im Rat, werden sich urlaubsbedingt erst Ende des Monats mit dem Thema Bürgermeisterwahl befassen, wie ihr Stadtrat Thomas Lohmann auf Anfrage mitteilt. Die FDP trifft sich am kommenden Montag, um über die Bürgermeisterwahl zu sprechen.

Ladenburg braucht einen Gestalter und eben keinen Verwalter
Tillmann Jahn CDU-Vorsitzender Ladenburg

Gewählt wird der Bürgermeister für acht Jahre. Stefan Schmutz hatte die Wahl im Januar 2017 bereits im ersten Wahlgang mit 52,1 Prozent der Stimmen für sich entschieden. Die beiden parteilosen Mitbewerber Corinna Schierz (unterstützt von der CDU) und Mario Unholz kamen auf jeweils rund 24 Prozent der Stimmen. Schmutz trat die Nachfolge von Rainer Ziegler (SPD) an, der nach 16 Amtsjahren nicht mehr kandidierte.

Bei der Wahl am 2. Februar greift erstmals eine Neuerung im Wahlrecht. Sollte es mehr als zwei Bewerber geben und keiner von ihnen auf Anhieb die absolute Mehrheit der Stimmen erhalten, so gibt es drei Wochen später eine Stichwahl. Die Bewerbungsfrist endet am Dienstag, 7. Januar, um 18 Uhr. Spätestens dann steht fest, wie viele Kandidaten es gibt. Die Besoldung des Bürgermeisters richtet sich nach den gesetzlichen Bestimmungen, wie es in der Ausschreibung heißt. Im Stellenplan der Stadt ist er aktuell mit B 3 eingestuft, das entspricht einem Grundgehalt von knapp 9000 Euro.

Redaktion Aus Leidenschaft Lokalredakteur seit 1990, beim Mannheimer Morgen seit 2000.

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