Infrastruktur

Ladenburg erhält fast 1,8 Millionen Euro für neue Sporthalle

Eine Überraschung ist es nicht, trotzdem freuen sich die Stadt Ladenburg und ihr Bürgermeister Stefan Schmutz über fast 1,8 Millionen Euro Fördergeld zum Bau der neuen Halle. Doch dieses Geld reicht bei weitem nicht

Von 
Hans-Jürgen Emmerich
Lesedauer: 
So soll die neue Sporthalle am Römerstadion in Ladenburg von Norden aussehen. © Löhle Neubauer Architekten

Ladenburg. Das Kultusministerium Baden-Württemberg und der Bund fördern den Neubau einer Sporthalle am Römerstadion in Ladenburg mit insgesamt fast 1,8 Millionen Euro. Das schreibt die Stadt in einer Pressemitteilung. Vom Land kommen 600 000 Euro, vom Bund 1,17 Millionen Euro. Beide Förderbescheide erhielt die Stadtverwaltung nach eigenen Angaben in den vergangen Tagen. „Sie spiegeln das erfolgreiche Bemühen um das Einwerben verfügbarer Fördermittel wieder, um die Belastung für den kommunalen Haushalt zu senken“, heißt es weiter.

Größtes Bauprojekt seit 40 Jahren

Das Land Baden-Württemberg fördere das Vorhaben im Rahmen seiner Kommunale Sportstättenförderung. Der Bund unterstütze den Neubau im Rahmen eines Investitionskostenzuschusses über das Förderprogramm „Klimafreundlicher Neubau von Nichtwohngebäuden“. „Ich freue mich sehr, dass uns beide Zusagen in so kurzer Zeit nach der Beschlussfassung erreichten. Das ist wichtiger Rückenwind, für die mit 17,2 Millionen Euro größte Einzelinvestition der letzten 40 Jahre und eine sehr gute Nachricht für den Schul- und Vereinssport“, wird Bürgermeister Stefan Schmutz in der Mitteilung zitiert.

Mehr zum Thema

Großes Vorhaben

Ladenburg: Wichtige Vorbereitungen für Bau von Dreifeldsporthalle

Veröffentlicht
Von
Torsten Gertkemper-Besse
Mehr erfahren
Gemeinderat

Neue Sporthalle in Ladenburg wird deutlich teurer als geplant

Veröffentlicht
Von
Peter Jaschke
Mehr erfahren
Ladenburg

Neue Sporthalle: Jury kürt Sieger des Architektenwettbewerbs

Veröffentlicht
Von
Peter Jaschke
Mehr erfahren

Der Gemeinderat hatte in seiner Sitzung am 24. Mai 2023 grünes Licht für den Bau der Dreifeldhalle gegeben (der „MM“ berichtete). Im Sinne der Nachhaltigkeit wird die Dreifeldsporthalle laut Stadtverwaltung eine Zertifizierung nach den Kriterien der Deutschen Gesellschaft für nachhaltiges Bauen (DGNB) erhalten. Daher würden nachhaltige Baumaterialien verwendet und eine klimaneutrale Energiebilanz realisiert. Neben der Nutzung der drei Hallenteile können Vereine und Schulen zusätzlic zwei kombinierbare Gymnastikräume im Obergeschoss sowie eine Dachterrasse und ein großzügiges Foyer nutzen.

Energieverbund mit Freibad

Eingebettet werden soll die Sporthalle in ein zukünftiges Sanierungskonzept des Römerstadions, wie die Stadt schreibt. Außerdem solle mit dem benachbarten Freibad ein Energieverbund geschaffen werden. Überschüssiger Strom der PV-Anlage auf dem Dach der Halle werde für den Pumpenbetrieb zur Verfügung gestellt. „Auf diesem Weg ist ein klimaneutraler Betrieb von Sporthalle, Freibad und Römerstadion gleichermaßen möglich“, schreibt die Stadt.

Trotz der Zuschüsse und erwarteter Rückerstattung von Teilen der Umsatzsteuer (1,8 Millionen) muss die Stadt fast 14 Millionen Euro selbst finanzieren. Im Etat der Stadt für das laufende Jahr ist eine erste Rate von zwei Millionen Euro eingestellt. „Der Bauantrag wird aktuell vorbereitet und vor der Sommerpause eingereicht“, erklärte Bürgermeister Schmutz auf Nachfrage. Vorbereitende Arbeiten beginnen laut Schmutz im Herbst, der eigentliche Baubeginn sei für Anfang 2024 geplant. Die Bauzeit für das Projekt ist mit zweieinhalb Jahren veranschlagt, eine Inbetriebnahme wird „ab Januar 2026“ angestrebt.

Lobdengau-Halle von 1972 muss saniert werden

Der Neubau ist nach Angaben der Stadt aus mehreren Gründen erforderlich. Zum einen sei Ladenburg eine wachsende Stadt, die damit auch mehr Kapazitäten für den Schul- und Vereinssport benötige. Zum anderen sei die bestehende, 1972 gebaute Lobdengau-Halle in die Jahre gekommen und müsse saniert werden. Dies erfolge nach Fertigstellung der neuen Halle. Zudem seien schon die vorhandenen Hallenkapazitäten sehr knapp.

Einen Planungswettbewerb im Jahr 2021 hatte das Büro Löhle Neubauer aus Augsburg für sich entschieden. Die Sporthalle ist nach dessen Angaben so konzipiert, „dass eine größtmögliche Flexibilität und eine vielseitige Nutzung für die Nutzer geschaffen wird“. Dabei stelle „das großzügig verglaste und einladende Foyer den zentralen Erschließungsbereich für die einzelnen Nutzungsvarianten dar“.

Redaktion Aus Leidenschaft Lokalredakteur seit 1990, beim Mannheimer Morgen seit 2000.

Copyright © 2025 Mannheimer Morgen