Gemeinderat - Bedeutende Themen im Gemeinderat am Mittwoch, 27. Oktober / Wasserpreis steigt / Erdgasleitung führt durch Region

Neue Sporthalle in Ladenburg wird deutlich teurer als geplant

Von 
Peter Jaschke
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So sieht der Siegerentwurf für die neue Halle aus. © Löhle-Neubauer-Architekten

Ladenburg. Eine Reihe bedeutender Themen erwartet den Ladenburger Gemeinderat am Mittwoch, 27. Oktober. Wer an der öffentlichen Sitzung ab 18 Uhr im Domhofsaal teilnehmen möchte, benötigt einen Nachweis über Impfung, Testung oder Genesung, einen Mund-Nasen-Schutz und sollte sich vorher bei Rathaussprecherin Nicole Hoffmann anmelden (Tel.: 06203/701 03, Mail: nicole.hoffmann@ladenburg.de).

Zur Umsetzung der neuen Dreifeldsporthalle im Römerstadion soll der Rat laut Verwaltungsvorlage die Bauleitung an das Büro „löhle neubauer architekten“ (Augsburg) vergeben. Das Honorarangebot beläuft sich auf brutto rund 794 000 Euro. Die vom Büro angesetzten Baukosten belaufen sich unter Berücksichtigung der aktuellen Preisentwicklung auf insgesamt 10,24 Millionen Euro. Der Kostendeckel wurde Ende April noch mit rund sechs Millionen Euro beziffert. „Das ist deutlich mehr als gedacht“, bestätigt Bürgermeister Schmutz auf Anfrage. Jedoch handele es sich noch um eine vorsorglich hochangesetzte Schätzung: „Da ist noch Luft drin.“ Um die Kosten zu senken, bewerbe sich die Verwaltung um Bundeszuschüsse und setze unter anderem auf die Regelförderung des Landes. Den „realistischen Fertigstellungstermin“ für die Halle schätzt das Büro auf Mitte 2024. Die Verwaltung will „versuchen, den zeitlichen Rahmen ohne Qualitätsverluste zu straffen“.

Ebenso wirft der für 2025/26 geplante Bau der Süddeutschen Erdgas-Leitung (SEL) Schatten voraus: Das Unternehmen „terranets bw“ (Stuttgart) beginnt derzeit mit der Detailplanung des Vorhabens zwischen Niedersachsen und Süddeutschland und informiert in der Sitzung darüber. Der Trassenkorridor führt durch Felder von Ladenburg, Heddesheim und Edingen-Neckarhausen. Der Netzentwicklungsplan für Gas gehe von einem Transportbedarf aus, der bis 2032 um circa ein Viertel über dem heutigen liege. Die Region brauche Erdgas als „Brücke in eine neue Zeit der klimaneutralen Energieversorgung, damit der Ausstieg aus Kohle und Atomstrom abgesichert werden kann“. Herzstück der Untersuchungen sei eine Umweltverträglichkeitsstudie. Die 250 Kilometer lange Leitung zwischen Mannheim und Hüffenhardt hat einen Durchmesser von 1,20 Meter und verläuft in 1,20 bis 1,50 Meter Tiefe. Landwirtschaftliche Nutzung sei weiterhin möglich.

Mehr Kita-Plätze

Der Bebauungsplan „Kindergarten Weststadt“ soll beschlossen werden. Ingenieure des damit beauftragten Büros MVV Regioplan (Mannheim) informieren über die Planung westlich der Wiesenstraße, um mit einer zusätzlichen viergruppigen Kindertagesstätte das Angebot an Betreuungsplätzen zu erweitern.

Beim Wasserpreis ist mit einer deutlichen Erhöhung von 1,27 auf 1,42 Euro pro Kubikmeter zu rechnen, wenn der Rat dem Beschlussvorschlag folgt. Dies ergebe sich aus den gestiegenen Kosten zur Unterhaltung des Rohrnetzes, das 2022 „großflächig in Angriff genommen werden“ soll. Beim Abwasser werden die Gebühren von 1,05 Euro pro Kubikmeter Schmutzwasser und die Niederschlagswassergebühr von 0,31 Euro pro Quadratmeter versiegelter Fläche beibehalten. Der Geltungsbereich der Altstadtsatzung soll geändert, und Vorschriften zu Solaranlagen sollen darin neu aufgenommen werden.

Freier Autor Peter Jaschke ist freier Mitarbeiter seit 1997 und macht überwiegend regionale Berichterstattung, nimmt aber auch Sport- und Kultur-Termine wahr.

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