Ladenburg. Dass sportliche Betätigung Glückshormone freisetzt, die zu positiven Gefühlen führen können, zeigte sich beim 29. Triathlon-Festival RömerMan in Ladenburg eindrücklich. Doch der Sport birgt auch Risiken: Am Samstagnachmittag kam es beim anspruchsvollen Radfahren durch den vorderen Odenwald zu zwei Stürzen. Über die genauen Folgen der Unfälle war am darauffolgenden Morgen noch nichts bekannt.
Noch vor den Unfällen im Römerstadion war die Atmosphäre von Freude und Erfolg geprägt. Mit einem Freudenschrei sprang die 13-jährige Sophie Ehmann über die Ziellinie und wurde Dritte ihrer Altersklasse. Bei der Siegerehrung nach Schwimmen, Radfahren und Laufen sagte der achtjährige Emil Pender unter großem Beifall ins Mikrofon: „Ich bin stolz darauf, dass ich das geschafft habe. Das ist der schönste Tag in meinem Leben.“
Auch das Ladenburger Familienteam „Panda“ war dabei
Emil gehörte zum Ladenburger Familienteam „Panda“. Seine Eltern, Tante und Onkel nahmen ebenfalls teil, und seine Großeltern wurden sogar Zweite in ihren Altersklassen. „Wir freuen uns jedes Jahr darauf, es ist so toll in der Familie, und man hält sich fit“, erklärte Sylvia Pender, Emils stolze Großmutter. Für Helferin Michaela ist die einzigartige Atmosphäre zwischen Spaß und Ehrgeiz – der vielgerühmte „RömerMan-Spirit“ – ein Grund, warum sie sich seit vielen Jahren engagiert: „Es ist einfach schön, das mit zu ermöglichen.“ Inge, eine weitere Helferin, empfindet ähnlich: „Das ist ein schönes Sportereignis, bei dem es in einem gut eingespielten Team einfach Spaß macht mitzuwirken.“
Während des Nachwuchswettbewerbs veranschaulichten Szenen diese besondere Atmosphäre: Eltern sprinteten vom Freibad am Römerstadion entlang zur Radstrecke, um ihre Kinder anzufeuern. Nach dem Zieldurchlauf folgten Umarmungen von Mama, Abklatschen mit Papa und gemeinsame Selfies. „Ey, du kannst so stolz auf Dich sein“, sagte eine Frau zu einem Jungen. Alle jungen Anfänger erhielten eine Medaille, auch Konstantin. Wie es gelaufen sei? „Gut“, kommentierte der siebenjährige LSV-Fußballer knapp. Sein Vater fügte hinzu, dass sein Sohn „einfach aus Spaß“ mitgemacht habe, weil viele Freunde aus dem Verein dabei seien.
Die 1700 Startplätze waren in Rekordzeit ausgebucht
Der Triathlon in Ladenburg hat eine bemerkenswerte Geschichte: 1994 von Günter Bläß und Georg Rombach ins Leben gerufen, nahmen anfänglich 170 Sportler teil. Bei der jüngsten Ausgabe waren die 1700 Startplätze in Rekordzeit ausgebucht. Jürgen Breusch, einer der Sponsoren der ersten Stunde, sagt: „Das ist eine supertolle Veranstaltung, die mit lauter eigenen Leuten gestemmt wird, und sowas muss man unterstützen.“ Sein Sohn Eiko, heute Chef des Firmenteams „Heid“, das mit 24 Teilnehmern startete, ist ebenso begeistert: „Es ist der Wahnsinn, wie sich dieses Event entwickelt hat, und es macht riesig Spaß mitzuwirken.“
Eine Herausforderung stellte weniger die Lufttemperatur von 31 Grad dar, sondern der Wind auf der breitensportlichen Fitnesstriathlon-Radstrecke durch die Felder der Ebene. Hannes Meister, ein früherer mehrfacher Stadtmeister, wurde Dritter der Fitness-Gesamtwertung und wäre mit einer Zeit von 1:09:45 Stunden erneut bester Ladenburger gewesen, wenn er nicht inzwischen in Darmstadt wohnen würde. So griffen insgesamt zum jeweils dritten Mal Beatrice Ellerhoff und Martin Horack zum Titel. Bei der Jugend waren es Flora Kühlert und Malte Jakob. Beim leistungssportlichen RömerMan hießen die Stadtmeister Bianca Mohr und Benjamin Gauter-Fleckenstein.
Unfälle auf der steilen und kurvenreichen Radstrecke
In diesem Wettbewerbsteil ereigneten sich die beiden Unfälle auf der steilen und kurvenreichen Radstrecke. Laut Veranstalter verlor eine Frau in einer Kurve die Kontrolle über ihr Rad und wurde mit dem Rettungshubschrauber ins Krankenhaus geflogen. Aufgrund der Landung war die Strecke vorübergehend gesperrt. Ein Teil der nachfolgenden Fahrer kehrte um oder wählte einen anderen Heimweg. Mehr als zwölf von ihnen wurden kurzzeitig vermisst und mussten disqualifiziert werden, dürfen aber bei der 30. Jubiläumsausgabe im kommenden Jahr kostenfrei starten.
Ein leichter verletzter Mann, der nach einem geplatzten Reifen an einer anderen Stelle stürzte, wurde von einem Rettungswagen abgeholt. „Das ist bedauerlich, aber so etwas passiert“, sagte Alex Rittlinger, einer der Hauptorganisatoren. Obwohl nicht alle, die zum Rekordergebnis von 1700 Anmeldungen beigetragen hatten, auch angetreten waren, zeigte sich Rittlinger zufrieden – freilich abgesehen von den Stürzen: „Ansonsten hat alles gut funktioniert.“
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