Ladenburg. In der Industriestraße ertönte am Freitagabend Feueralarm. Glücklicherweise handelte es sich nicht um einen Ernstfall, sondern um die geplante Hauptübung der Freiwilligen Feuerwehr Ladenburg. Solche Szenarien sind dennoch von Bedeutung, denn erst im Oktober 2023 wurde eine Wäscherei in Walldorf durch ein Feuer zerstört. Die Großwäscherei Witteler & Burkhardt in Ladenburg ist sich der potenziellen Gefahren bewusst. „Flusen, die trotz aller Bemühungen um Sauberkeit herumfliegen, stellen ein Risiko dar“, erklärt Mitinhaber Sven Witteler. Auch ölgetränkte Handtücher aus Saunen könnten wie Brandbeschleuniger wirken. „Es ist wichtig, dass die örtlichen Feuerwehrleute unsere Räumlichkeiten kennen“, betont er.
Geschäftsführer Markus Zwaller teilt diese Ansicht: „Im Ernstfall ist es essenziell, dass die Einsatzkräfte schnell und sicher agieren können.“ Er lobt die ehrenamtliche Arbeit der Feuerwehrleute und hebt hervor, dass es im Betrieb auch ausgebildete Brandschutz- und Räumungshelfer wie Julia Gärtner gibt. Diese hatte bei der Übung die Mitarbeitenden bereits zum Sammelplatz geführt und informierte bei Ankunft der Feuerwehr Einsatzleiter Michael Kraus über die Situation. Kraus ist einer der beiden Vizekommandanten.
Sein Kollege Markus Karlberger war mit Benjamin Covella für das Übungsszenario verantwortlich. Der angenommene Brand eines Trockenofens führte zu einer dramatischen Rettungsaktion: Zwei betriebsfremde Handwerker wurden im völlig verrauchten Gebäude vermisst, während zwei Monteure auf dem Dach um Hilfe riefen.
Drehleiter kommt zum Einsatz, um Monteure zu retten
Die Drehleiter kam zum Einsatz, um die Monteure zu retten. Zusätzlich forderte Kraus Verstärkungen an: Ein weiterer Löschzug, zusätzliches Löschwasser und Unterstützung durch Notarzt und weitere Rettungsdienstfahrzeuge wurden mobilisiert. Roy Bergdoll, Unterkreisführer aus Ilvesheim, zeigte sich zufrieden: „Die Übung verlief reibungslos, und die Abläufe waren routiniert.“ Besonders schätzte er den informativen Rundgang durch die Großwäscherei mit Betriebsleiter Zwaller. „Ein Ziel solcher Übungen ist es, dass die Feuerwehrkräfte auch Objekte bei Nachbarwehren kennenlernen“, erklärt Bergdoll, der in Mannheim für die Aus- und Fortbildung von Berufs- und Freiwilliger Feuerwehr zuständig ist.
Spende von 1700 Euro für einen Werkzeugkoffer
Eine besondere Überraschung folgte nach dem erfolgreichen Abschluss der Übung: Die Gastgeber der Übung zeigten sich äußerst großzügig. Mitinhaber Witteler überreichte eine Spende von 1700 Euro für einen Werkzeugkoffer an Ladenburgs Feuerwehrkommandant Pascal Löffelhardt. Eine Geste, die nicht alltäglich ist und die Zusammenarbeit zwischen Unternehmen und Feuerwehr weiter stärkt.
Solche Übungen sind nicht nur für die Feuerwehr wertvoll, sondern auch für Firmen, die dadurch den Ernstfall proben und die Sicherheit ihrer Mitarbeitenden erhöhen können. Die Großwäscherei, die 64 Hotels in der Region bedient, hat mit Übung und anschließender Spende ein starkes Zeichen für Prävention und Unterstützung gesetzt. Die enge Kooperation zwischen Unternehmen und Feuerwehr bleibt ein entscheidender Faktor für den Schutz und die Sicherheit in der Region.
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