Ladenburg. In Ladenburg haben Bauarbeiter damit begonnen, den Zugang zur Stadtbibliothek mit Rampen und Rondell barrierefrei zu gestalten. Dazu ist der Vorplatz aufgegraben worden. „Das Landesdenkmalamt erwartet keine wesentlichen archäologischen Funde“, erklärt Bürgermeister Stefan Schmutz auf Anfrage dieser Redaktion in der jüngsten Sitzung des Technischen Ausschusses (TA), behalte die Arbeiten vor dem spätbarocken, früheren Pfarr- und Schulhaus am Standort des einstigen Fürstenhofs von 1578 „wegen der historischen Relevanz“ aber auf dem Radarschirm.
Dass für die randliche Rampe auf dem natursteingepflasterten Platz zwischen Hauptstraße und Brunnen aber bereits graue Kantensteine verbaut worden sind, kritisiert Max Keller (Grüne). Schmutz will nachbessern lassen. Der Bürgermeister kündigt außerdem an, dass der Einbau der künftig elektromechanischen Poller an beiden Altstadthauptzufahrten Ende Mai beendet sein soll.
Aufarbeitung der Unwetter-Folgen steht noch aus
Ganz am Anfang steht noch die Aufarbeitung der Folgen des Unwetters über dem Schriesheimer Odenwald-Stadtteil Altenbach am 2. Mai mit anschließender Überschwemmung von rund drei Hektar Ackerland entlang des Ladenburger Losgrabens. „Die Fläche im Gewann Rosengarten liegt in einem Bereich, der statistisch alle zehn Jahre überflutet werden kann“, betont Schmutz unter Hinweis auf Risikokarten der Landesanstalt für Umwelt.
Dennoch wolle die Verwaltung Ursachenforschung betreiben und sich nach Absprache mit der Nachbarstadt Schriesheim möglicherweise mit einem Starkregenrisikomanagement beschäftigen, was das Land finanziell fördere.
„Aus unserer Sicht sind Biberbauten keine Hauptverursacher“, sagt Schmutz. So sehen es auch der Biberbeauftragte des Regierungspräsidiums Karlsruhe und der örtliche Biberberater, aber nicht so der betroffene Landwirt und eine große Baumschule (diese Redaktion berichtete).
Umgang mit Bibern bleibt umstritten: unbürokratischeres Management gefordert
Auf die Seite der Anbauer stellen sich im TA Karl-Martin Hoffmann (CDU) und Max Keller (Grüne): Man solle besser auf die ortskundigen Erzeuger hören und müsse in Zukunft Biberdämme unbürokratisch rechtzeitiger als zuletzt geschehen öffnen können. Die Hochwasserkarten seien nur zutreffend, wenn zugleich der Neckar Rückstau verursache, was diesmal nicht der Fall gewesen sei.
Darauf sagt Schmutz: „Es geht um Starkregen und mithin um eine größere Kausalkette als das Bibermanagement.“ Man solle das Problem analytisch angehen. Der Biberberater und Grünen-Stadtrat Alexander Spangenberg sieht auch die „niedere Bachkante an der neuen Brücke“ in dem betroffenen Bereich als mitursächliches Problem an.
Bauantrag für Photovoltaik-Anlage vom Ausschuss genehmigt
Übereinstimmung herrscht beim Thema Solarpark im Stadtteil Neuzeilsheim: Den Bauantrag für die Photovoltaik-Freiflächenanlage von vier Hektar Größe (vier große Fußballfelder) genehmigt das Gremium ohne Gegenrede. „Das ist eine große Anlage, die eingezäunt, begrünt und im Betrieb als Schafweide genutzt wird“, sagt Schmutz.
Die Stadt erhalte 0,2 Cent pro eingespeister Kilowattstunde Sonnenstrom, was einen „kleinen Effekt auf den Haushalt“ habe. Von baurechtlicher Seite sei das Vorhaben nahe des Schienenwegs gemäß Erneuerbare-Energien-Gesetz ohne Bebauungsplan genehmigungsfähig. Auf Anfrage von Christian Vögele (CDU) heißt es, dass der 200-Meter-Korridor zu den Gleisen nicht überschritten wird.
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