Kommunalpolitik

Baustellen in Ladenburg: Schulbetrieb wird ausgelagert

Bürgermeister-Stellvertreter Günter Bläß war beim Rundgang zu den Ferienbaustellen in Ladenburg zufrieden. Alles geht nach Plan voran, auch die Hirschberger Allee hat zum Teil auf beiden Seiten Gehwege erhalten

Von 
Peter Jaschke
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WRS-Rektor Thomas Schneider bereitet vor Schuljahresbeginn den Unterricht in Containern auf der Schulwiese am CBG mit vor. © Peter Jaschke

Ladenburg. Für Thomas Schneider sind die Sommerferien schon vorbei. Während die Kinder und Jugendlichen der Werkrealschule Unterer Neckar (WRS) in Ladenburg erst am 11. September in die Klassenzimmer zurückkehren, arbeiten ihr Rektor und sein Stellvertreter bereits wieder: Zusammen mit Konrektor Johannes Pöckler kümmert sich Schulleiter Schneider um „Feinarbeiten“ in den Containern, die ab Schuljahresbeginn auf der Wiese hinterm Gymnasium als Unterrichtsräume für alle WRS-Klassen dienen. Der Grund: Im 1871 erbauten WRS-Schulhaus sind zu Beginn der Sommerferien Schadstoff-Sanierungsarbeiten angelaufen (diese Redaktion berichtet bereits).

„Wir gehen davon aus, dass in zwei Wochen alles okay ist in den mobilen Raumeinheiten“, sagt Schneider. Der Toilettenwagen, der während der schon länger dauernden Umbauarbeiten bislang vor dem Schuleingang in der Heidelberger Straße gestanden hatte, ist jetzt auf das Containergelände umgezogen. Der momentane Standort auf dem Hügel wird noch verlegt. Derzeit bauen Landschaftsgärtner Wege, damit die Container trockenen Fußes erreichbar sind. „Die Arbeiten sollen bis zum Sommer 2024 abgeschlossen sein, so dass nach den kommenden Sommerferien wieder ein normaler Schulbetrieb im sanierten Gebäude stattfindet“, teilt Rathaussprecherin Nicole Hoffman mit. Die Stadt Ladenburg habe die Container nur für ein Jahr gemietet. Hoffmann fügt hinzu, dass außerdem „im Rahmen der Digitalisierung während der Ferien im Carl-Benz-Gymnasium und in der benachbarten Merian-Realschule Verkabelungsarbeiten durchgeführt werden“.

Günter Bläß, hier in der Hirschberger Allee unterwegs. © Peter Jaschke

Eine weitere Sommerbaustelle ist jetzt beendet: Die Hirschberger Allee hat zwischen Verkehrskreisel Weinheimer Straße und Einmündung im Steg auf beiden Seiten Gehwege erhalten. Die Fahrbahn ist nun etwas schmaler als bisher, was aber mit immerhin noch 6,50 Metern Breite selbst für sich begegnende Linienbusse ausreichend sein soll. „Die Gehwege entsprechen mit 2,50 Metern Breite der DIN-Norm“, erklärt Christoph Ritzkowski, der im Rathaus für den Tiefbau zuständig ist. Es fehle im betreffenden Abschnitt nur noch die Beleuchtung. Außerdem erfolge eine Bepflanzung der Grünstreifen. Die Maßnahme koste insgesamt knapp 150 000 Euro. Jedoch erhalte die Stadt 123 000 Euro an Fördergeldern. Wegen einer Regenperiode habe sich der Abschluss der Arbeiten um vier Tage verzögert.

Wieder zufriedene Gesichter

„Nun sieht man wieder zufriedene Gesichter im Stadtteil Weihergärten“, freut sich Stadt- und Kreisrat Günter Bläß in seiner Rolle als Erster Stellvertreter von Bürgermeister Stefan Schmutz. Dieser verbringt mit seiner Familie einen dreiwöchigen Urlaub. Das westliche Stück der Hirschberger Allee für Fußgänger und Radfahrer sicherer zu machen, war mit einer Vollsperrung verbunden gewesen. Das sei zwar mit Unannehmlichkeiten für Anwohner einhergegangen, habe sich aber nicht vermeiden lassen. „Viele im Viertel wünschen sich die Gehwege schon sehr lange - jetzt können wir Vollzug melden, und wenn es erst einmal begrünt ist, sieht dieser Stadteingang bestimmt noch ansprechender aus“, ist Bläß zufrieden.

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Eine neue Baustelle soll bis Ende der Woche verschwunden sein: Seit einigen Tagen besteht auf der belebten Kreuzung Trajanstraße und Schriesheimer Straße in Höhe des Seniorenheims am Waldpark ein Verkehrshindernis, weil das Telekommunikationsunternehmen Telekom die Fahrbahn aufgegraben hat. „Das ist dem Unternehmen zum Ausbau des Glasfaser- und Telefonnetzes gesetzlich erlaubt“, so Ritzkowski. Es seien Behelfsampeln installiert worden, die bislang lediglich an zwei Tagen wegen der inzwischen aufgehobenen Sperrung der Hirschberger Allee zu längeren Wartezeiten geführt hatten.

Als bis auf Weiteres „erledigt“ sieht Bläß eine ganz andere „Baustelle“ an: Wegen des länger trockengefallenen Bachbettes hätten sich Bürger - freilich vor dem ergiebigen Regen der vergangenen Tage - besorgt gezeigt. „Uns haben diesbezüglich Anfragen erreicht, weshalb die Stadt den ehrenamtlichen Biberberater und Biologen Dieter Nährig um Stellungnahme gebeten hat“, so Bläß. Inzwischen fließt in Höhe des Römerstadions wieder ausreichend Wasser. Nach Auskunft von Nährig sei das „zeitweise und nur abschnittsweise Trockenfallen als undramatisch für das Bachsystem einzustufen“ gewesen. Es sei Biberdämmen zu verdanken, dass in anderen Abschnitten dennoch weiterhin Wasserflächen als Lebensraum für eine vielfältige Tierwelt existiert hätten.

Große Bedeutung der Biber

Ohne diese teils älteren Bauten würde das Wasser der Bäche jedoch ungehindert abfließen, „und wir hätten in allen Gewässerabschnitten sehr niedrige Wasserstände, was erhebliche Einschnitte ins Ökosystem bedeuten würde“. Dies unterstreiche die Bedeutung der Biber für die Gewässerökologie, so Nährig. Das freut auch Bläß, der seine Aufgabe als Bürgermeisterstellvertreter freilich ernst nimmt. „Das ist für mich eine Ehre, und es macht mir Spaß, weil die Tätigkeit auch eine gewisse Erfüllung mit sich bringt“, sagt Bläß, der von den Ratsmitgliedern Alexander Spangenberg (Grüne) und Uta Blänsdorf-Zahner (SPD) vertreten wird, wenn er selbst verhindert ist.

Freier Autor Peter Jaschke ist freier Mitarbeiter seit 1997 und macht überwiegend regionale Berichterstattung, nimmt aber auch Sport- und Kultur-Termine wahr.

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