Ladenburg

„Auf das Notwendige beschränken“

Stadt reagiert auf drohende Gas-Mangellage

Von 
Peter Jaschke
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Drohende Energie-Mangellage: Einhellige Zustimmung fanden im Ladenburger Gemeinderat die von der Verwaltung mit Blick auf den kommenden Winter empfohlenen Vorsorgemaßnahmen (wir berichteten). Diese sind laut Bürgermeister Stefan Schmutz Teil des schon länger beschlossenen Krisenplanes, der sowieso auch einem Blackout, also einem längeren Strom- und Infrastrukturausfall, begegnen soll.

„Wir müssen handeln, denn auch die Bevölkerung sieht die drohende Mangellage mit großer Sorge“, sagte Günter Bläß (CDU). Es sei gut, diesen Beschluss früh zu fassen, denn der Bedarf an Notstromaggregaten und Ähnlichem werde groß sein, meinte Max Keller (Grüne). Fraktionskollege Marius Steigerwald rief aber dazu auf, weniger „Feuerwehrpolitik“ zu machen, wenn es schon brenne, sondern „vor die Krise zu kommen“. Angelika Gelle (SPD) lobte die „vorausschauende Planung“ und regte an, in der Bevölkerung nachzufragen, ob es weitere Ideen gebe, um gut vorbereitet zu sein. Tim Ruster (Freie Wähler) wies auf Energiespartipps in der Bürger-App hin.

Finanzzwischenbericht: Auf den Halbjahresbericht des Stadtkämmerers Daniel Müller, den diese Redaktion im Wesentlichen bereits vorgestellt hat, reagierten die Fraktionen im Sinne des Vortragenden, der unabsehbare Risiken durch die weltpolitische Lage sieht: „Selbst wenn sich die erwarteten Planzahlen trotz der sich entwickelnden Krisen erfüllen, müssen wir uns auf das Notwendige beschränken“, sagte Karl-Martin Hoffmann (CDU). „Vorsichtiges Handeln“ ist auch für Max Keller (Grüne) „das, was wir weiterhin machen müssen“. Gerhard Kleinböck (SPD) will im Hinblick auf die Haushaltsplanung 2023 darauf achten, „ob das, was wir vorhatten, noch realistisch sein wird“. Für Gudrun Ruster (Freie Wähler) ist „die Zukunft mit Vorsicht zu genießen“.

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Bedarfsampel: Am Fahrbahnteiler in der Weinheimer Straße zwischen Nordstadt-Kurzgewann und Weihergärten soll eine Bedarfsampel für mehr Sicherheit sorgen. Das beschloss der Gemeinderat einstimmig. Bürgermeister Schmutz sieht Chancen, dass die Kreisverkehrsbehörde diesen politischen Willen anerkennt. Bestehende Anlagen in Bahnhof-, Benz-, Schriesheimer und Wallstadter Straße sollen mittelfristig ebenfalls auf diese stromsparende Technik (Rot für Autos nur bei Knopfdruck von Fußgängern) umgestellt werden.

Verkehrssicherheit: Den von allen Fraktionen mitgetragenen Antrag der SPD, um die Sicherheit in der Wallstadter Straße in Höhe der Martinshöfe zu verbessern, sieht Bürgermeister Schmutz als „komplexe Aufgabe für die kommenden Jahre“. Die vorgeschlagenen Maßnahmen, die mit der Verkehrsbehörde zu prüfen sind, umfassen auch ein Verkehrskreiselkonzept. Schmutz kündigte an, dass die geplante Einbahnstraßenregelung für zwei einmündende Straßen den Bereich „fundamental verändern“ werde.

Freibad-Förderverein: Ohne die „großartige Unterstützung“ durch den Freibad-Förderverein Ladenburg, so Bürgermeister Schmutz, „wäre das Schwimmbad nicht so attraktiv“. Eine aktuelle Spende in Höhe von 4350 Euro helfe dabei, die Qualität der bedeutenden Freizeiteinrichtung zu erhalten.

Trinkwasserleitung Trajanstraße: Für 330 000 Euro ersetzt bald eine neue Trinkwasserleitung als Ringschluss zwischen Trajanstraße und der im September eröffneten Draußenschule im Waldpark die bestehende Stichleitung.

Freier Autor Peter Jaschke ist freier Mitarbeiter seit 1997 und macht überwiegend regionale Berichterstattung, nimmt aber auch Sport- und Kultur-Termine wahr.