Mobilität (mit Fotostrecke)

Wo es in Ilvesheim jetzt Leihräder von VRN-Nextbike gibt

Seit Kurzem gibt es in Ilvesheim vier Stationen mit Leihrädern des Anbieters VRN Nextbike. Der ein oder andere Standort überrascht, hat laut Planern aber Potenzial

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Torsten Gertkemper-Besse
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Christian Wühl (v.l.), Thorsten Walther und Michael Wawro am Standort vor dem Rathaus. © Torsten Gertkemper-Besse

Ilvesheim. 20 Fahrräder, zwei Lastenräder, vier Standorte: Seit Kurzem stehen auch in Ilvesheim Leihräder des Anbieters VRN Nextbike zur Verfügung. Der Gemeinderat hatte im Sommer grünes Licht für eine einjährige Testphase gegeben (wir berichteten). Sie dauert ein Jahr und kostet die Gemeinde nichts. Für eine Werbekampagne im Frühjahr zahlt Ilvesheim einen kleinen vierstelligen Betrag. Nach dem Ende der Testphase (in der zahlreiche Daten erhoben werden) entscheidet der Gemeinderat, wie es weitergehen soll. Sollte sich das Gremium für eine Fortsetzung aussprechen, kommen Kosten auf die Gemeinde zu.

Leihräder in Ilvesheim starten erfolgreich in die Testphase

Seit Ende September können die Leihräder genutzt werden. „Zu Beginn gab es ein paar technische Schwierigkeiten bei der Ausleihfunktion“, sagt Christian Wühl, Abteilungsleiter Planung und Angebot beim Verkehrsverbund Rhein-Neckar (VRN). Diese seien jetzt aber behoben. „Wir sind sehr glücklich, dass wir an dieser Testphase teilnehmen dürfen“, erklärt der Ilvesheimer Bürgermeister Thorsten Walther (SPD). Das Leihrad-System sei ein Baustein der Mobilitätswende, so der Rathauschef. Auch im Gemeinderat gibt es einen großen Rückhalt für das Projekt. Bis zuletzt gab es aber noch offene Fragen zu den einzelnen Ausleihstandorten.

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Neue Leihräder in Ilvesheim

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Darauf hat die Verwaltung gemeinsam mit dem VRN reagiert und Änderungen vorgenommen. Die Stationen befinden sich nun am Parkplatz neben dem Milchhäusel (Bushaltestelle „Rathaus“), am Feuerwehrgerätehaus, in der Mozartstraße und an der Bushaltestelle „Mahrgrund“. Die Standorte an der Neckarhalle und an der „alla-Hopp!“-Anlage (Festplatz) wurden wieder verworfen. Besonders der Festplatz hatte bei den Gemeinderäten Skepsis hervorgerufen - einerseits wegen der Vandalismus-Gefahr, andererseits wegen der räumlichen Nähe zu einem Leihstandort in Seckenheim. Der Mannheimer Stadtteil liegt direkt auf der anderen Seite der Neckarbrücke.

Welche Kriterien spielten bei der jetzt getroffenen Wahl eine Rolle?

Milchhäusel: Zunächst war vorgesehen, eine Ausleihstation am Chécy-Platz einzurichten. Hier gab es aber Bedenken wegen des Wochenmarktes dem möglichen Wegfall von Parkplätzen. Nun hat man sich für einen Standort wenige Meter weiter entschieden. Die Räder befinden sich jetzt auf dem Parkplatz neben dem Milchhäusel (Bushaltestelle „Rathaus“). Dafür ist ein Autoparkplatz weggefallen. „Das ist nicht selbstverständlich angesichts der Diskussionen, die immer wieder geführt werden“, sagt Wühl und blickt dabei lobend Richtung Bürgermeister Walther.

Feuerwehrgerätehaus: „Dieser Standort wurde gewählt, weil wir mit dem Carsharing-Stellplatz eine Verknüpfung mit anderen Mobilitätsformen haben“, erklärt Wühl. Dasselbe gelte auch für die Leihstationen am Milchhäusel und im Mahrgrund. Dort sei es die Verknüpfung mit dem Verkehrsmittel Bus.

Mahrgrund: Hier steht neben den Fahrrädern auch eines der zwei Lastenräder. Neben der Bushaltestelle spielt das Wohngebiet eine Rolle. „Hier können Lastenräder von Nutzen sein, zum Beispiel, wenn man zum Einkaufen fahren möchte und die Leih-Station nicht weit von der eigenen Haustür entfernt ist“, erläutert Wühl.

Mozartstraße: Das Argument „Wohngebiet“ ist auch bei der Mozartstraße zentral. Im Gegensatz zum Mahrgrund gibt es hier nicht einmal eine Bushaltestelle in unmittelbarer Nähe. Dies hatte im Gemeinderat für Skepsis gesorgt, Bürgermeister Walther bezeichnet den Standort als „Experiment“.

© MM-Grafik

Leihräder in Ilvesheim schließen Versorgungslücke im Leihradnetz zwischen Mannheim und Heidelberg

Wühl und Walther sehen die Leihräder in Ilvesheim aber auch in einem größeren Kontext. Erst kürzlich wurden Stationen in Feudenheim und Seckenheim eröffnet. „Ilvesheim war bisher ein weißer Fleck, den wir damit beseitigen“, freut sich Wühl. Das Netz von Leihrad-Stationen zwischen Mannheim und Heidelberg wird damit immer dichter.

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Dazu trägt auch bei, dass derzeit in Edingen-Neckarhausen eine Nextbike-Testphase läuft (wir berichteten). Einer, der intensiv mit der Koordination des Projekts betraut war, ist Michael Wawro. Der Mitarbeiter aus dem Ilvesheimer Bauamt organisierte vonseiten der Gemeinde die Aufstellung der Leihräder. „Die Kommunikation mit dem VRN und dem Anbieter Nextbike lief immer sehr gut“, sagt er. Auch Wawro schaut gespannt auf die nun einjährige Testphase. VRN-Projektleiter Wühl bremst für den Anfang ein wenig bei den Erwartungen: „Wir kommen jetzt natürlich in die kalte Jahreszeit. Da wird tendenziell weniger ausgeliehen.“ Bürgermeister Walther pflichtet ihm bei: „Deshalb ist es gut, dass die Testphase ein ganzes Jahr dauert.“

Redaktion Redaktion Neckar-Bergstraße, zuständig für Ilvesheim und Friedrichsfeld

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