Ilvesheim. Wer am Sonntagabend in Ilvesheim die Szenerie in der Weinheimer Straße mitbekommen hat, der musste Schlimmes befürchten. Alle Fahrzeuge der Freiwilligen Feuerwehr hatten sich in der Straße positioniert. Das Blaulicht flackerte, knapp 50 Helferinnen und Helfer entstiegen den sechs Fahrzeugen in voller Montur. „Nur das Boot haben wir im Gerätehaus gelassen“, informierte Kommandant Thomas Jakoby. Indes war der Grund für diesen Einsatz glücklicherweise kein schlimmer Unfall oder Ähnliches – die Feuerwehrleute huldigten ihrem neuen, obersten Chef: In der Weinheimer Straße wohnt Thorsten Walther, der wenig zuvor das Rennen um den Chefsessel im Rathaus für sich hatte entscheiden können.
Mit 55,9 Prozent der Stimmen hat der sozialdemokratische Herausforderer die Wahl gewonnen und Amtsinhaber Andreas Metz (43,6 Prozent) aus dem Amt verdrängt (wir berichteten). Das führte beim Sieger natürlich zu Hochgefühlen, die noch eine Steigerung erfuhren, als er mit seiner Ehefrau Eva im Korb der Drehleiter Platz nehmen durfte. Da ging es hoch hinaus. Aus einer Höhe von 28 Metern blickte der designierte Ortschef auf sein künftiges Reich.
Ein Versprechen an die Feuerwehr
„Ich habe von weit oben auf die Gemeinde geschaut, ein toller Rundumblick“, zeigte sich Thorsten Walther begeistert. Im Gegenzug versprach Walther der Feuerwehr seine Unterstützung. „Sie werden im Rathaus weiterhin einen starken Partner haben“, äußerte sich der Wahlsieger. „Ich freue mich auf eine gute Zusammenarbeit“, fügte er an.
Die Feuerwehr war aber auch gekommen, um den Bürgermeisterbaum zu pflanzen. Doch im Zuge von Nachhaltigkeit wich man von der Tradition ab, ein totes Holz wie eine Art Maibaum vor dem Anwesen des Wahlgewinners aufzurichten. Im Gemeindefahrzeug war ein Lebkuchenbaum im Topf vorgefahren worden. Vereinte Kräfte hievten das Gewächs vor das Haus. Der Baum soll noch in dieser Woche auf Gemeindegebiet gepflanzt werden. Dann kann er bis zu 30 Meter hochwachsen und im Herbst seinen Duft von Zimt und Karamell ausbreiten.
Noch weist dieses nachhaltige Zeichen mit seinen bunten Bändern allerdings vor dem Wohnhaus von Thorsten Walther auf den Sieg hin. Diesen feierten hier auch zahlreiche Nachbarn, Freunde, Parteimitglieder und Sympathisanten. Hier war auch Zeit, Dank zu sagen. Ebenso wie zuvor im Clubhaus der Spielvereinigung, wo der SPD-Ortsverein und die SPD-Gemeinderatsfraktion ihrem Sieger einen gebührenden Empfang bereiteten. Noch einmal wurden Hände geschüttelt.
Fraktionssprecher Rolf Sauer überreichte als Dankeschön ein durchaus symbolisch wertvolles Geschenk. Ein Rosenbäumchen war bestückt mit einem Windrad sowie einem Glücksschwein mit Schwimmring. „Das eine steht für den frischen Wind im Rathaus und das andere als Erinnerung, dass Ilvesheimer wieder gerne schwimmen wollen“, erläuterte Rolf Sauer.
Und nicht nur diese, wie die Seckenheimerin Marianne Seitz nach der Wahl unterstrich. Die dienstälteste Mannheimer Stadträtin (CDU) bekannte: „Ich will in Ilvesheim endlich wieder schwimmen“.
Thorsten Walther zeigte sich als Vorsitzender des SPD-Ortsvereins von den zahlreichen Glückwünschen sehr angetan. Rolf Sauer dankte er persönlich für dessen Unterstützung auf dem Weg in die Kommunalpolitik bis hin auf den Chefsessel der Inselgemeinde. Ein Erfolg, der Rolf Sauer vor vielen Jahren verwehrt blieb, als er Roland Esche ganz knapp im zweiten Wahlgang unterlag.
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Mannheimer Morgen Plus-Artikel Kommentar Walthers Sieg in Ilvesheim ist zugleich eine Verpflichtung