Kommentar Walthers Sieg in Ilvesheim ist zugleich eine Verpflichtung

Mit seinem Erfolg hat der junge Sozialdemokrat bei der Bürgermeisterwahl in Ilvesheim einen historischen Sieg errungen. verbunden damit ist zugleich eine große Verpflichtung, kommentiert Hans-Jürgen Emmerich

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Hans-Jürgen Emmerich
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Es ist ohne Übertreibung ein historischer Sieg, den der junge Herausforderer Thorsten Walther am Sonntag in Ilvesheim eingefahren hat. Zum ersten Mal seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs wird ein Sozialdemokrat Bürgermeister der Inselgemeinde. Und zum ersten Mal wird ein Amtsinhaber abgewählt. In der Region gab es das zuletzt 2001, als Rainer Ziegler (SPD) in Ladenburg Bürgermeister Rolf Reble (CDU) aus dem Amt drängte.

Auch wenn es viele wohl insgeheim gehofft haben: Das Ergebnis der Bürgermeisterwahl in Ilvesheim ist eine kleine Sensation: Der junge, kommunalpolitisch bislang nicht in Erscheinung getretene Sozialdemokrat Thorsten Walther hat es geschafft, den langjährigen Amtsinhaber Andreas Metz zu schlagen. Für Metz ist das eine verdammt bittere Pille nach 16 Jahren unermüdlicher Arbeit für Ilvesheim und durchaus vorzeigbarer Erfolge. Am Ende überwog aber die Unzufriedenheit mit der Amtsführung. Vielleicht hat er doch zu sehr „regiert“, wie er es selbst sagt. Denn ein Bürgermeister ist nicht der Meister aller Bürger, sondern ihr oberster Diener. Für Walther hingegen ist der Sieg ein Riesenerfolg und zugleich ein mächtiger Karrieresprung.

Messlatte liegt hoch

Walther ist es in nur wenigen Wochen gelungen, sich als ein Bürgermeister zu verkaufen, der vieles besser macht und Liegengebliebenes erledigt. Die Zukunft im Kopf und Ilvesheim im Blick zu haben, lautet seine Devise. Damit hat er die Messlatte selbst sehr hoch gelegt. Er muss sich in den kommenden acht Jahren bewähren und zeigen, dass er es tatsächlich besser kann als sein Vorgänger. Mehr noch. Die Spaltung des Gemeinderates zu überwinden, wird für ihn als Sozialdemokrat nicht leicht werden, denn seine Partei bildet in Ilvesheim bekanntlich die kleinste Fraktion, nach Freien Wählern, Grünen und CDU. Walther weiß, dass er Ilvesheim nur voranbringen kann, wenn es ihm gelingt, auch die übrigen Fraktionen für sich und seine Visionen zu gewinnen. Das kann durchaus zu einer Herkulesaufgabe werden.

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Redaktion Aus Leidenschaft Lokalredakteur seit 1990, beim Mannheimer Morgen seit 2000.

Thema : Bürgermeisterwahl Ilvesheim 2023