Umwelt

Wie Ilvesheimer Gärtnerinnen und Gärtner gemeinsam Natur schützen

Der Obst- und Gartenbauverein in Ilvesheim ist immer wieder auf der Suche nach Leuten, die beim Naturschutz mitmachen wollen. Der Vorsitzende verrät, wie der Einstieg gelingen kann

Von 
Torsten Gertkemper-Besse
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Hier wurden die ersten beiden Preise verliehen (v.l.): Dieter Bühler, Vorsitzender des OGV, Rolf Becker und Diethild Frank stehen bei der Preisverleihung nebeneinander. Bürgermeister Thorsten Walther war ebenfalls zu Gast bei der Veranstaltung und sprach auch über die Baumpflanzungen, die die Gemeinde plant. © Helmut Jung

Ilvesheim. Dieter Bühler ist unermüdlich im Einsatz. Der Vorsitzende des Ilvesheimer Obst- und Gartenbauvereins hat in diesem Jahr wegen des 100-jährigen Bestehens des OGV ohnehin viel zu tun. Und doch richtet er wie jedes Jahr den Blumenschmuckwettbewerb aus. Kürzlich wurden die Auszeichnungen verliehen und Bühler freut sich wie immer über jene, die mitgemacht haben. Er nutzt den Wettbewerb aber auch dazu, andere Menschen zum Mitmachen zu animieren.

Ilvesheimer Vereinschef: „Jeder Blühstreifen, jedes Grün hilft“

„Jeder Grünstreifen, jedes Stück Natur hilft dem Mikroklima und leistet damit einen Beitrag zum großen Ganzen“, ist der Ilvesheimer überzeugt. Bühler betont, dass jeder mitmachen darf: „Man muss keinen großen Garten haben, auch ein Balkon kann schön bepflanzt werden.“ Einzige zwingende Anforderung: Der Balkon oder Garten muss von der Straße aus einsehbar sein, damit die Jury ihn berücksichtigen kann.

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Gewonnen hat in diesem Jahr wieder einmal Diethild Frank, gefolgt von Rolf Becker und Walter Didion. Die beiden Erstplatzierten bekommen Gutscheine für den Garten-Fachhandel, aber auch alle anderen Teilnehmer erhalten eine Anerkennung. Bühler freut sich, wenn zu jenen, die ohnehin schon dabei sind, weitere Menschen dazukommen. Dafür gibt es beim OGV nicht nur den Blumenschmuckwettbewerb, sondern auch Schnittkurse, Fachvorträge und Beratungen. Wer sich für das Programm und generell die Arbeit des Vereins interessiert, kann sich auch direkt bei Bühler (dieter.buehler@yahoo.de) melden.

Optik ist bei Pflanzen nicht alles – was der Chef des Ilvesheimer Obst- und Gartenbauvereins Anfängern rät

Was rät der Vereinsvorsitzende jemandem, der mit dem Bepflanzen seines Gartens oder Balkons anfangen und dabei auch Ökologie und Artenvielfalt im Blick haben möchte? Der erste Schritt sei, sich mit anderen auszutauschen. „Ich rate gerne dazu, sich im Fachhandel beraten zu lassen“, sagt Bühler. Auch das Gespräch mit Menschen, die seit längerem gärtnern, könne hilfreich sein.

Mit dieser Aktion auf dem Chécy-Platz vor dem Rathaus macht der Obst- und Gartenbauverein Ilvesheim auf sein 100-jähriges Bestehen aufmerksam. © Torsten Gertkemper-Besse

Was Bühler und seine Vereinsmitglieder beim Blumenschmuckwettbewerb immer besonders würdigen, ist eine Vielfalt an Pflanzen. So könnte es sehr hilfreich sein, zwischen Blumen und Blüten auch Gemüse anzubauen. Manchmal helfe das auch gegen Schädlinge. Außerdem sei Optik nicht alles: „Manche Blüten sehen vielleicht schön aus, haben aber geschlossene Staubbeutel und sind daher nicht insektenfreundlich.“ Daher rät Bühler immer zu Blühmischungen und verschiedenen Pflanzenarten, die zu unterschiedlichen Zeiten des Jahres blühen. „So geht man sicher, dass die Insekten zu jeder Zeit Nahrung finden.“

In Ilvesheim nimmt die Zahl der Schottergärten zu, wen das traurig stimmt

Umso trauriger stimmt es den OGV-Chef, wenn er die –in seinen Augen zunehmende – Zahl an Schottergärten im Ort sieht. „Das ist tote Fläche und im Sommer heizt sie sich enorm auf“, beklagt er. Beim Blumenschmuckwettbewerb hatte er sogar einen Sonderpreis ausgerufen für jene, die ihren Schottergarten aufbrechen und stattdessen eine Grünfläche schaffen: „Leider hat sich dafür niemand gemeldet.“ Hoffnungslos ist Bühler aber nicht, denn das Interesse an dem Verein ist da. Demnächst steht eine größere Fach-Exkursion in den Schwarzwald an. Sie ist seit Langem ausgebucht.

Redaktion Redaktion Neckar-Bergstraße, zuständig für Ilvesheim und Friedrichsfeld

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