Geschichte

Wie Ilvesheim eigenständig blieb - Vortrag erinnert an historische Weichenstellung

Das Jahr 1973 nimmt in der Ilvesheimer Ortsgeschichte einen wichtigen Platz ein - gelang es doch, die Eingemeindung nach Mannheim zu verhindern. Ein Vortrag am Dienstag erinnert an diese Zeit

Von 
Torsten Gertkemper-Besse
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Solche Plakate waren vor gut 50 Jahren in Ilvesheim zu sehen. © Marchivum

Ilvesheim. „Alles - nur nicht nach Mannheim“. Otto Trapp soll diesen Satz im Jahr 1973 gesagt haben. Der frühere Ilvesheimer Bürgermeister brachte damit auf den Punkt, was den gesamten Ort vor 50 Jahren bewegte. Denn damals gab es in Mannheim konkrete Pläne, Ilvesheim einzugemeinden. Dies stieß in der Inselgemeinde allerdings auf erbitterten Widerstand - und endete mit einem großen Erfolg für die Verfechter der Eigenständigkeit.

Der Historiker Markus Enzenauer erläutert in seinem Vortrag am Dienstag, 14. November, wie es zu der versuchten Eingemeindung kam, wer dabei eine wichtige Rolle spielte und warum der Widerstand in Ilvesheim so wirksam war. Die Veranstaltung beginnt um 19 Uhr im Evangelischen Gemeindesaal (Neue Schulstraße). Der Eintritt ist frei.

„Eine Weichenstellung“

Bereits im kurzen Vorgespräch mit dem „MM“ zeigt sich, welche große Bedeutung dieser Vorgang in der Ilvesheimer Ortsgeschichte hat. „Es war ohne Frage eine Weichenstellung. Denn für die Ilvesheimerinnen und Ilvesheimer ging es um nicht weniger als die Frage: In welchem Gemeinwesen wollen wir in Zukunft leben.“ Enzenauer schaut auch mit einem Schmunzeln auf das Thema, ist er doch selbst Ilvesheimer, aber als Angehöriger des Marchivums bei der Stadt Mannheim angestellt.

Den Vortrag über die gescheiterte Eingemeindung hat Enzenauer auch schon einmal im Marchivum gehalten, über den Livestream waren rund 450 Personen zugeschaltet. „Das Interesse ist also da“, betont der Historiker - und freut sich auf eine rege Beteiligung am Dienstag in Ilvesheim. Für die Zuhörerinnen und Zuhörer in der Inselgemeinde hat er noch einmal an seinem Vortrag gearbeitet - um die Ilvesheimer Perspektive noch mehr zu berücksichtigen.

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Und der Veranstaltungsort des Vortrags - der Evangelische Gemeindesaal - spielt auch eine Rolle. „Dort hat 1973 eine der wichtigsten Diskussionsrunden stattgefunden. Ich hoffe nur, dass ich bei meiner Präsentation wohlwollender begrüßt werde als jene Mannheimer Stadträte, die vor 50 Jahren dort diskutiert haben“, sagt der Historiker mit einem Schmunzeln. 

Vortrag, 14. November, 19 Uhr, Evangelischer Gemeindesaal

Redaktion Redaktion Neckar-Bergstraße, zuständig für Ilvesheim und Friedrichsfeld

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