Spätestens am 11.11. um 11.11 Uhr geht sie los, die fünfte Jahreszeit. In vielen Kommunen stürmen Narren die Rathäuser und übernehmen symbolisch die Macht. In den Hochburgen der Fasnacht gibt es zudem die ersten Veranstaltungen. Wir haben uns bei den Vereinen in der Region umgehört.
Die Grumbe in Heddesheim haben das Geheimnis um ihre neue Prinzessin bereits vor einer Woche gelüftet. Vanessa Mayer trägt dort künftig die närrischen Insignien. Ihre Inthronisation findet hier am Freitag, 24. November, um 19.11 Uhr beim Ordensfest im Bürgerhaus statt. Richtig närrisch wird es dann am Samstag, 27. Januar, um 19.11 Uhr bei der Prunksitzung im Bürgerhaus.
Party in Neckarhausen mit „Krachleder“
Mit einer großen Party starten die Kummetstolle in Neckarhausen in die Kampagne. Am Samstag läuft ab 19.11 Uhr ein buntes Programm mit Vorstellung und Inthronisation der neuen Hoheit, und zwar gleich zu Beginn, „damit sie den Abend genießen kann“, wie Präsident Marius Ebert erklärt. Danach gibt es Tanzmärsche und viel Musik. Die Band Krachleder verbreite dabei eine „bombastisch gute Stimmung“, verspricht Ebert nach der Erfahrung im vergangenen Jahr.
Deutlich über 200 Tickets sind bereits verkauft, wie Ebert erklärt. „Eine Prunksitzung wäre damit schon ausverkauft“, erläutert der Präsident. Denn bei der Party gibt es - anders als bei den Sitzungen - so gut wie keine Sitzplätze. Apropos Sitzungen. Die erste von vier findet in Neckarhausen am 20. Januar statt. Insgesamt erleben dort also rund 1000 Besucher das Programm der Kummetstolle, das diese ausschließlich selbst gestalten, im Gegensatz zu den meisten anderen Vereinen. Ganz ihrer Lieblichkeit gewidmet ist der Ball der Prinzessin, der bereits am 13. Januar auf dem Programm steht. Der Rathaussturm erfolgt in Neckarhausen traditionell am Dreikönigstag, den der Bürgermeister-Stellvertreter Dietrich Herold nach der Wahl von Florian König zum neuen Bürgermeister kurzerhand zum Vierkönigstag erhob.
Wieder ein Dreigestirn in Edingen?
Die Kälble in Edingen machen es in diesem Jahr besonders spannend. Nach dem Sturm aufs Rathaus am Samstag um 11.11 Uhr wird am Abend ab 19.33 Uhr im Schützenhaus ein doppeltes Geheimnis gelüftet. Denn noch ist gar nicht klar, ob es nur eine Prinzessin, ein Prinzenpaar oder gar ein Dreigestirn gibt. Letzteres wäre eine echte Seltenheit, aber nicht einmalig. „Ein Dreigestirn hatten wir tatsächlich mal in den 1980er Jahren“, erklärt Florian Baumann vom Vorstand der Kälble. Damals teilten sich Drillinge den närrischen Hoheitstitel, zwei Brüder und eine Schwester.
Neue Elferräte
Die Antwort auf die Frage, welche Formation die Kälble durch die Kampagne führt, und die Namen der Auserwählten werden erst zur fortgerückter Stunde bekannt gegeben. Davor gibt es Tänze, Ehrungen und die Ernennung von Anwärtern zu vollwertigen Elferräten. Denn die sind für einen Karnevalverein genauso wichtig wie die Prinzessin.
Neben Edingen, Neckarhausen und Heddesheim ist Ilvesheim die vierte närrische Hochburg zwischen Neckar und Bergstraße. Für den KV Insulana steht jetzt zunächst der Auftakt der Kampagne am Samstag an. „Die Narrenzeit rückt näher, und wir sind bereit, sie in vollen Zügen zu genießen“, verkünden die Insulaner auf ihrem Facebook-Kanal. Am 11.11. um 11.11 Uhr auf dem Chécy-Platz, gegenüber vom Rathaus, öffnen sie das Tor zur Kampagne 2023/2024 und laden alle dazu ein. „Lasst uns alle zusammen eine unvergessliche Zeit haben“, heißt es in der Einladung.
Umzug in Ilvesheim am 12. Februar 20024
Nachdem der KV Insulana Anfang des Jahres spontan für Mannheim eingesprungen war und den Fasnachtsumzug außerplanmäßig organisiert hatte, steht die „Lachende Insel“ nunmehr regulär auf dem Programm, und zwar am Sonntag, 12. Februar. Für die Vereine der Region ist das natürlich eine Pflichtveranstaltung. Sie werden nicht nur ihre Prinzessinnen, sondern auch Garden und Motivwagen auf die Insel schicken und sich dort farbenfroh präsentieren.
Närrische Ruhe in Ladenburg
Ruhig geworden ist es dagegen um die „Ladeberger Ratze“, die in Ladenburg viele Jahre immerhin einen Rathaussturm und einen Kinderfasching organisierten, seit Corona aber von der närrischen Bühne völlig verschwunden sind. Die legendäre Mattenfasnacht des Athletik-Sport-Vereins (ASV) war 2011 nach einem drastischen Besucherrückgang für immer beerdigt worden. In der Stadt Schriesheim und in der Gemeinde Hirschberg gibt es keine in einem eigenen Verein organisierten Karnevalisten.
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