Ilvesheim. Die Wildvögel im Ilvesheimer Versickerungsbecken sind aller Wahrscheinlichkeit nach an einer Botulismus-Vergiftung gestorben. Wie das Landratsamt des Rhein-Neckar-Kreises auf Anfrage des „Mannheimer Morgen“ mitteilte, wurde bei „mehreren (...) Wasservögeln Hinweise auf das Botulismus-Toxin nachgewiesen“. Diese Information habe das Veterinäramt des Kreises vom Chemischen und Veterinäruntersuchungsamt (CVUA) in Karlsruhe bekommen. Dort waren die Tierkadaver hingeschickt worden. Weitere Erkrankungsarten, wie zum Beispiel Salmonellose, „konnten nicht festgestellt werden“, heißt es vom Kreis weiter. Bis der ausführliche Untersuchungsbericht vorliegt, wird nach Angaben des Landratsamtes noch einige Zeit vergehen.
Überlebende Schwäne aus Ilvesheim teilweise auf dem Weg der Besserung
Vor etwas mehr als einer Woche hatten Feuerwehr und andere Rettungskräfte mehrere Tiere befreit, für manche kam die Hilfe aber zu spät. Mehrere Schwäne und Enten starben. Die Schwäne hatten im Frühjahr angefangen, in dem umzäunten Gebiet zu brüten. Bei den Schwänen haben von ursprünglich zwei Eltern- und sechs Jungtieren nur ein Eltern- und zwei Jungtiere überlebt. Laut Sandra Manier von der Wildvogelhilfe geht es den beiden überlebenden Jungtieren wieder gut. Das Elterntier ist auf dem Weg der Besserung. Allerdings ist nicht ausgeschlossen, dass es wegen Lähmungserscheinungen doch noch eingeschläfert werden muss.
Laut Manier hat eine Verkettung verschiedener Umstände zu dem Unglück geführt. In Proben, die sie selbst in Auftrag gegeben habe, habe man zudem die „ganze Bandbreite von Fäkalbakterien“ feststellen können. Das, in Kombination mit sauerstoffarmem Wasser, fehlendem Durchfluss und organischen Substanzen wie zum Beispiel Pflanzenresten könne zu einer Vergiftung des Wassers führen. Es ist davon auszugehen, dass die Tiere dieses Wasser aufgenommen haben.
Heftige Debatte um Verantwortung für Ilvesheimer Schwanendrama
Die Gemeinde hatte auch Wasserproben genommen und diese auf Anraten von Experten zunächst einfrieren lassen. Grund dafür ist, dass Wasserproben gezielt auf bestimmte Substanzen untersuchen werden müssen. Vereinfacht gesagt: Man kann das Wasser nicht einfach „auf alles testen“. Das wäre schlichtweg nicht zu leisten, erklärte jüngst eine Vertreterin der Gemeinde auf „MM“-Anfrage.
Das Schicksal der Tiere hatte viele Menschen bewegt, nicht nur in Ilvesheim. Auch überregionale Medien berichteten über den Fall. In den sozialen Netzwerken ist seit längerer Zeit eine heftige Debatte entbrannt. Besorgte Bürger hatten bereits vor mehreren Wochen vor der Situation in dem Versickerungsbecken gewarnt, seit den Todesfällen hat sich die Diskussion verändert. Die Zahl der Kommentare wurde deutlich mehr, deren Tonfall schärfer. Sogar der Gemeinderat schaltete sich mit einem offenen Brief in die Debatte ein, mit der Bitte um Mäßigung.
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