Bauprojekt

Sieben Bäume sollen für neues Ilvesheimer Bad fallen – das sagen die Gemeinderäte

Für den Bau des neuen Schwimmbads in Ilvesheim sollen Bäume gefällt werden. Dabei ist es gar nicht diese Tatsache selbst, sondern ein anderer Punkt, der für Diskussionen sorgt.

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Torsten Gertkemper-Besse
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Auf dem Gelände des ehemaligen Freibads soll das Kombibad gebaut werden. © Klaus Neumann

Ilvesheim. Der Baubeginn des neuen Schwimmbads in Ilvesheim (auch Kombibad genannt) steht unmittelbar bevor. Nun sorgt die voraussichtliche Fällung von sieben Bäumen für Diskussionen im Ort. Dass die Bäume weichen müssen, ist bereits länger bekannt. Und so ist es auch nicht die Fällung an sich, die eine Debatte ausgelöst hat, sondern die Frage nach den Ausgleichsmaßnahmen. Dazu treffen im Gemeinderat unterschiedliche Auffassungen aufeinander. Manche fordern deutlich mehr Ersatzbäume, andere halten die geplanten Ersatzpflanzungen für ausreichend.

In Ilvesheim sollen neue Bäume als Ersatz gepflanzt werden

Zum Hintergrund: Bürgermeister Thorsten Walther (SPD) und die Verwaltung planen, pro gefälltem Baum drei neue zu pflanzen – an verschiedenen Stellen im Ort verteilt. „Es handelt sich um große und intakte Bäume, deren Fällung aber leider nicht zu verhindern ist“, sagt Walther. Gerade weil die alten Bäume eine hohe ökologische Bedeutung haben, soll der Effekt, wenn sie wegfallen, mit mehreren Bäumen aufgefangen werden. Mögliche Standorte der insgesamt 21 neuen Pflanzen sind im Bereich des Neckarstadions (vier oder fünf), an der „alla-Hopp!“-Anlage (fünf oder sechs), im Mahrgrund (fünf oder sechs) und auf dem Gelände des Schwimmbads selbst (vermutlich mindestens vier). Dort sollen sie aber erst nach der Fertigstellung des Bads gepflanzt werden.

Die Animation zeigt, wie im Ilvesheimer Schwimmbad der Innenbereich (besonders das Schwimmbecken) aussehen könnte. © KPlan

Die Fraktion der Grünen stellte nun aber einen Antrag, noch mehr neue Bäume zu pflanzen. Die bisherigen Bemühungen reichten nicht aus, erklärte Hans-Jörg Habermehl. Er regte an, 35 neue Bäume zu setzen: „Wir halten das Verhältnis 3:1 angesichts der großen ökologischen Bedeutung des Baumbestands für zu niedrig und schlagen 5:1 vor.“ Seine Initiative wurde von allen anderen Mitgliedern des Gemeinderats abgelehnt, am Ende bekam die 3:1-Variante mehrheitlich grünes Licht. „Ich verstehe, dass die Grünen verhandeln wollen. Aber nur, indem man irgendeine Zahl erhöht, ist es nicht getan“, begründete Günter Tschitschke (Freie Wähler) seine Meinung. Vielmehr gehe es darum, die neuen Bäume vernünftig und sinnvoll zu pflanzen.

Ilvesheimer Gemeinderat mahnt gute Pflege der neuen Bäume an

„Wir sind uns ja einig, dass wir mehr Grün brauchen. Aber der gesunde Menschenverstand sagt mir, dass drei neue Bäume für einen alten ausreichend sind“, befand Rolf Sauer (SPD). Er mahnte an, dass die jungen Pflanzen in den ersten Jahren eine enorme Pflege benötigen. Hier pflichtete ihm der Bürgermeister bei, verwies dabei unter anderem auf die großen Probleme, die junge Bäume in Mannheim haben. Thorsten Adelmann (CDU) äußerte sich auch kritisch zum Anliegen der Grünen. „Vieles, auch die Frage, wo Bäume genau gepflanzt werden können, ist Zukunftsmusik“, sagte er.

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Habermehl, dessen Antrag für 35 Bäume am Ende abgelehnt wurde, betonte: „Das ist kein Schaufensterantrag, mit dem wir uns brüsten wollen. Es geht allein um die Ökologie.“ In die Runde der Gemeinderätinnen und Gemeinderäte schob er hinterher: „Sie haben doch selbst in den Sommerinterviews mit dem Mannheimer Morgen betont, wie wichtig Begrünung ist.“

Redaktion Redaktion Neckar-Bergstraße, zuständig für Ilvesheim und Friedrichsfeld

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