Freizeiteinrichtung

Ilvesheim will beim Bau des neuen Schwimmbads noch mehr Tempo machen

Die Gemeinde Ilvesheim will den Bau des neuen Bads zügig vorbereiten. Dafür gibt es jetzt einen Beschluss. Eine bemerkenswerte Äußerung kommt vom Fraktionsvorsitzenden der Grünen.

Von 
Torsten Gertkemper-Besse
Lesedauer: 
Diese Visualisierung zeigt den Innenbereich des neuen Schwimmbads in Ilvesheim, mit Schwerpunkt auf dem Becken. © KPlan (Architekturbüro)

Ilvesheim. Die Gemeinde Ilvesheim will noch in diesem Jahr mit dem Bau des neuen Schwimmbads (Kombibad) beginnen. Dafür muss sie Tempo machen, schließlich ist bereits die zweite Jahreshälfte angebrochen. Im Frühjahr 2028 soll die Freizeiteinrichtung in Betrieb gehen können. Jüngst wurden die ersten Ausschreibungen veröffentlicht (wir berichteten). Jetzt hat der Gemeinderat einen weiteren Beschluss gefasst, der dazu beitragen soll, dass es zügig vorangeht. Das Gremium hat dem Technischen Ausschuss das Recht übertragen, Aufträge zu vergeben.

Ausschuss in Ilvesheim soll mehr Rechte bekommen – damit das Bad schneller gebaut werden kann

Warum ist das wichtig? Im August ist wegen der Sommerpause keine Gemeinderatssitzung geplant, die Ausschusssitzungen sollen im genannten Monat aber stattfinden. Das bestätigte Bürgermeister Thorsten Walther (SPD). Um flexibel und schnell wichtige Beschlüsse fassen zu können, will die Verwaltung die Ausschusssitzungen nutzen. Laut Gemeindeordnung muss man diesen Gremien aber erst das Recht übertragen, Entscheidungen von solch einer Tragweite zu treffen. „Das ist bei Großprojekten ein übliches Vorgehen“, betonte Bürgermeister Walther. Bei der bald vollständig abgeschlossenen Sanierung der Mehrzweckhalle habe man das auch so gemacht.

Hier ist links im Bild der Eingangsbereich des neuen Schwimmbads in Ilvesheim zu sehen. © KPlan

Alle Mitglieder des Gemeinderats stimmten zu. Die einzige Wortmeldung kam von Michael Haug, Fraktionschef der Grünen. Obwohl er und sein Kollege auch dafür stimmten, bekräftigte Haug seine kritische Haltung zum Bad: „Wir halten den Bau des Bads weiter für einen verhängnisvollen Fehler. Aber Verzögerungen würden uns überhaupt nicht helfen, dieses Projekt günstiger oder irgendwie besser zu machen.“

Warum das neue Schwimmbad in Ilvesheim überhaupt Kombibad genannt wird

Man werde dies in Zukunft nicht bei jedem Beschluss sagen, man wolle jetzt aber konstruktiv handeln und werde zustimmen. Aktuell stellt sich die politische Lage in Ilvesheim so dar: Die Freien Wähler, die CDU, die SPD und der Bürgermeister sind für das neue Bad, die Grünen lehnen das Vorhaben ab.

Das Schwimmbad – auch Kombibad genannt – hat in Ilvesheim eine lange Vorgeschichte. Der Grundsatzbeschluss im Gemeinderat fiel 2015, im selben Jahr wurde dieser durch einen Bürgerentscheid bestätigt. Das Thema blieb allerdings umstritten, zeitweise gab es sehr knappe Mehrheitsverhältnisse im Gemeinderat. Außerdem sorgte die Corona-Pandemie für Verzögerungen.

Mehr zum Thema

Bauprojekt

Neues Bad in Ilvesheim – Wichtige Etappe bei Planungen absolviert

Veröffentlicht
Von
Torsten Gertkemper-Besse
Mehr erfahren
Verwaltung

Darum geht es beim geplanten Umbau im Ilvesheimer Rathaus

Veröffentlicht
Von
Torsten Gertkemper-Besse
Mehr erfahren
Kommunalpolitik

Ilvesheim erhält Unterstützung beim Kombibad

Veröffentlicht
Von
Klaus Neumann
Mehr erfahren

Im vergangenen Herbst fiel dann die Entscheidung, vorerst nur den ersten Bauabschnitt (Hallenbad-Teil) zu realisieren. Der zweite Teil, das Freibad, soll aus Kostengründen erst einmal nicht umgesetzt werden. Dafür ist im neuen Hallenbad weitestgehend ein Ganzjahresbetrieb geplant. Das Bad soll nach aktuellem Stand 19,5 Millionen Euro kosten.

In Ilvesheim gibt es seit gut drei Jahren kein öffentliches Bad mehr. Das alte Freibad (auf dessen Gelände entsteht nun das neue Hallenbad ) ist seit 2017 geschlossen, im alten Hallenbad bietet seit 2022 nur noch eine Schwimmschule Kurse an. Das Gebäude soll mittelfristig einer Wohnbebauung weichen.

Redaktion Redaktion Neckar-Bergstraße, zuständig für Ilvesheim und Friedrichsfeld

Copyright © 2025 Mannheimer Morgen

VG WORT Zählmarke