Ilvesheim. Nach der Sanierung von Hebel- und Lessingstraße ist die Scheffelstraße dran. Der Gemeinderat Ilvesheim hat in seiner jüngsten Sitzung der Planung einstimmig zugestimmt. Große Schäden im Abwasserbereich machen die Sanierung erforderlich. Neben der Kanalsanierung ist auch die Erneuerung der Straßenoberfläche und der Trinkwasserleitung geplant, ließ Ralf Kohl (CDU) wissen, der den verhinderten Bürgermeister Thorsten Walther (SPD) vertrat. Die Maßnahme soll noch in diesem Jahr begonnen werden. Die Arbeiten werden aller Voraussicht nicht mehr in diesem Jahr, sondern erst im März nächsten Jahres abgeschlossen sein, informierte Bürgermeister-Stellvertreter Kohl über den Zeitplan.
Scheffelstraße in Ilvesheim: Zwei Alternativen zur Auswahl
Zwei Alternativen standen den Räten zur Auswahl. Fachleute hatten sich im Vorfeld mit der klassischen Bauweise wie vorhanden und mit der sogenannten Shared-Space-Lösung befasst. Diese kam auch in der Lessingstraße zum Tragen. Shared Space (in deutsch: gemeinsamer Raum) bezeichnet ein Planungskonzept, bei dem die Verkehrsteilnehmer vollständig gleichberechtig werden, wobei die Vorfahrtsregel weiterhin Gültigkeit besitzt. Insgesamt soll der öffentliche Straßenraum lebenswerter und sicherer werden. Die Planer hatten auch die Shared-Space-Lösung bevorzugt. Denn ihrer Meinung nach werde hier das Manko der nicht normgerechten Gehwegbreiten und die Problematik des Gehwegparkens nicht auftreten. Zudem werde in der Regel eine deutlich reduzierte Fahrgeschwindigkeit erzielt. Außerdem werde der Rückstauraum für Starkregen durch die sogenannte Wannenausbildung erheblich größer. In einer durchgehenden Mittelrinne wird das Wasser aufgefangen. Die Kosten für die gewählte Variante 2 belaufen sich auf 922.000 Euro. Variante 1 wäre bei längerer Bauzeit auch teurer geworden. Die bevorzugte Variante bietet zudem die Möglichkeit, Bäume zu pflanzen.
Zusätzlicher Parkraum und eine verbesserte Entwässerung
Für Sandra Bühler (CDU) war die Variante 2 der klare Favorit, zumal diese die Aufenthaltsqualität steigere. Zudem gewinne man Parkraum, nannte die CDU-Sprecherin einen weiteren Vorteil. Sarah Nick-Toma (Grüne) hob positiv hervor, dass durch die Bauausführung das Wasser seinen Weg in der Mitte erhalte. Es fließe bei Starkregen also nicht in die Garagen oder Keller der Anwohner. Sie begrüßte, dass der Plan drei neue Bäume berücksichtigte. Sie erhoffte sich aber eine weitere Begrünung. Möglichst in Form kreativer Lösungen. Auch für Katharina Bautz (Freie Wähler) war Variante 2 die bessere. Denn mit dieser gewinne man zusätzlichen Parkraum und eine verbesserte Entwässerung, begründete die Sprecherin. Rolf Sauer (SPD) zeigte sich erfreut über die Lösung mit der Kanalerweiterung. Dies sei ein Glücksfall, schwärmte der Sozialdemokrat. Allerdings monierte er, dass der Gemeinderat nicht über die Straßengestaltung informiert werde. „Die muss uns noch vorgelegt werden“, formulierte Sauer in Richtung Verwaltung. Der SPD-Rat erhielt das Versprechen, dass die Planung in öffentlicher Sitzung vorgestellt wird. In puncto Abstimmung wegen der Parkplätze würden die Anwohner ohnehin mit ins Boot genommen, informierte Bauamtsleiter Pascal Tholé.
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