Bauprojekt

Sanierung – das plant Ilvesheim in der Scheffelstraße

Ilvesheim wird mindestens einen hohen sechsstelligen Betrag in die Sanierung der Scheffelstraße stecken. Die Veränderung werden später deutlich sichtbar sein.

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Torsten Gertkemper-Besse
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Die Scheffelstraße in Ilvesheim: Links unter dem Straßenschild ist der jüdische Friedhof zu sehen. © Torsten Gertkemper-Besse

Ilvesheim. Lessing- und Hebelstraße sind mittlerweile saniert, nun ist auch die Scheffelstraße dran. Noch in diesem Jahr sollen die Arbeiten im Norden von Ilvesheim beginnen. Verwaltung und Fachplaner haben dafür jetzt zwei Varianten vorgestellt. Im Technischen Ausschuss des Gemeinderats zeigte sich schnell, dass alle Beteiligten die zweite Option bevorzugen. Sie soll nach dem Willen der Verantwortlichen mehrere Vorteile mit sich bringen. Was ist geplant? Neben der Erneuerung der Fahrbahn will die Gemeinde auch die Trinkwasserleitung erneuern lassen und den Abwasserkanal sanieren. Darüber hinaus soll eine Mittelrinne dafür sorgen, dass bei Starkregenereignissen das Wasser besser abfließen kann.

Bei der Sanierung der Ilvesheimer Scheffelstraße gibt es eine bevorzugte Variante

Bereits hier zeigen sich die Unterschiede zwischen den beiden Varianten. Bei der ersten Option hätte man die Straße so saniert, dass sie nachher genau so aussieht wie vorher. Das hätte einen Austausch des Abwasserkanals bedeutet, möglicherweise wäre das bisherige Rohr durch eines mit größerem Durchmesser ersetzt worden, um bei Starkregen etwas mehr Wasser aufnehmen zu können. Das Problem: Der Kanal liegt mit vier Metern ziemlich tief, die Bauarbeiten wären ziemlich teuer.

Allein die Sanierung dieses Kanals könnte laut Fachplanern mehr als 580.000 Euro kosten. Deshalb empfehlen die Experten ein anderes Vorgehen. Der dringend sanierungsbedürftige Kanal (es gibt mehrere Stellen mit der höchsten Schadensklasse) wird von innen ertüchtigt, und zur besseren Ableitung von Regenwasser besagte Mittelrinne neu eingebaut. Kostenpunkt für die Rinne: rund 330.000 Euro. Während das Wasser bisher nach außen Richtung Bordsteine abfließt, soll es künftig nach innen in Richtung Mittelrinne abgeleitet werden.

Die Scheffelstraße in Ilvesheim soll saniert werden. Noch in diesem Jahr soll es losgehen. © Torsten Gertkemper-Besse

Wichtig dabei: Die eben genannten Summen sind nicht die Gesamtkosten. Diese liegen deutlich höher, da bei der Straßensanierung mehr gemacht wird als nur die Abwasserleitungen im Untergrund. Der Unterschied zwischen den beiden Varianten schlägt sich aber auch im Gesamtpreis nieder. Der Fachplaner hatte die aktuellsten Kostenschätzungen in den Technischen Ausschuss mitgebracht: „Die bevorzugte Variante 2 kostet insgesamt rund 920.000 Euro, die andere würde 1,4 Millionen Euro kosten.“ Ein Argument, das alle im Ausschuss überzeugte.

Die Änderungen in der Ilvesheimer Scheffelstraße werden deutlich sichtbar sein

Doch bei der Sanierung der Scheffelstraße wird sich nicht nur im Untergrund einiges verändern, auch an der Oberfläche soll es sichtbare Neuerungen geben. Denn während bei Variante 1 der bisherige Zustand (schmale Bordsteine an beiden Seiten) wieder hergestellt worden wäre, wird bei der bevorzugten Option der Verkehr neu geregelt.

Als Vorbild dient die Lessingstraße, deren Sanierung bereits vom selben Büro geplant worden war. In Zukunft soll es in der Scheffelstraße keine Bürgersteige mehr geben. Die Parkplätze für Autos liegen künftig direkt an der Grundstücksgrenze. Fußgänger und Radfahrer nutzen die Fahrbahn.

Bisher gibt es in der Ilvesheimer Scheffelstraße zwei schmale Bordsteine an den Seiten, das soll sich nach der Sanierung ändern. © Torsten Gertkemper-Besse

Die Stellplätze werden durch andersfarbige Pflastersteine markiert, laut Planern soll es in der Scheffelstraße künftig sogar etwas mehr Parkplätze geben als bisher. An die Neuordnung von Fuß- und Autoverkehr müssten sich die Menschen erst einmal etwas gewöhnen, die Erfahrung zeige aber, dass diese Lösung (bei der sich die Verkehrsteilnehmer die Fläche teilen) funktioniere und deshalb auch schnell akzeptiert werde, so die Planer.

Wie soll die Scheffelstraße in Ilvesheim begrünt werden? Hier gibt es keine Einigkeit

Ein wichtiges Thema während der Sitzung war die Begrünung. Alle zeigten sich dafür offen. Doch über die Frage, wie sie stattfinden soll, gibt es noch lange keine Klarheit. „Wir haben hier recht enge Platzverhältnisse“, sagte Bürgermeister Thorsten Walther. Sarah Nick-Toma (Grüne) schlug vor, mit einer Art Pflanzenkübel zu arbeiten.

„Damit kann man einen großen Effekt erzielen, ohne dass zum Beispiel Wurzeln im Boden für Probleme sorgen.“ Rolf Sauer (SPD) sah das anders. „Solche Kübel machen einen großen Pflegeaufwand und bei weitem nicht alle Bäume sorgen mit ihren Wurzeln für Probleme.“ Der Sozialdemokrat bat außerdem darum, die Abrechnungsmodalitäten der Sanierung genau zu klären. Bürgermeister Walther versprach Klärung in dieser Sache.

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Christian Kliebisch (Freie Wähler) freute sich, dass es etwas mehr Stellplätze geben soll. Der Gemeinderat fügte hinzu: „Bei der Entwässerung gebe ich zu bedenken, dass die Rinne sauber gehalten werden muss. Wenn sie verstopft ist und das Wasser nicht abfließen kann, hat keiner was davon.“ Nach Angaben der Experten hält sich der Reinigungsaufwand aber in Grenzen, da feste Bestandteile meist sofort mit weggeschwemmt würden. Sandra Bühler (CDU) freute sich über die anstehende „Aufwertung“ der Scheffelstraße. Die Lessingstraße sei schon sehr schön geworden, mit der weiteren Sanierung werde das gesamte Quartier im Ilvesheimer Norden aufgewertet.

Redaktion Redaktion Neckar-Bergstraße, zuständig für Ilvesheim und Friedrichsfeld

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