Ilvesheim. Konzerte, Unterricht und Gastauftritte: Das Tätigkeitsfeld einer Musikschule ist weit mehr als das Üben von Instrumenten. Das gilt auch in Ilvesheim. Dort ist der Name Ingomar Weber bereits seit Jahrzehnten eng mit der Musikschule verbunden. Seit einem Vierteljahrhundert lenkt er die Geschicke in der Inselgemeinde, nun hat er im Gemeinderat interessante Einblicke in seine Arbeit gegeben.
„Es ist wichtig, dass wir als Gemeinde auch unsere freiwilligen Leistungen der Öffentlichkeit zeigen“, betonte Bürgermeister Thorsten Walther (SPD) zu Beginn der Sitzung. Neben Ingomar Weber war auch Stephan Schmitz, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der Musikschule Mannheim, beim Vortrag dabei. Die Ilvesheimer Musikschule ist eine Außenstelle der großen Einrichtung in Mannheim.
Leiter der Ilvesheimer Musikschule erhält großes Kompliment aus Mannheim
„Herr Weber kennt in Ilvesheim wirklich alles auswendig und hat das total im Griff“, zeigte sich Schmitz vollauf zufrieden. Er erinnere sich gerne an Konzerte, die er in der katholischen Gemeinde Sankt Peter habe miterleben dürfen. In den meisten Fällen findet der Ilvesheimer Instrumentalunterricht in den Räumen der Friedrich-Ebert-Schule statt. Auch in der Friedrich-Ebert-Schule sei man vertreten. Bis vor einem Jahr gab es dort sogar noch einen Kurs für Kinder von Geflüchteten. „Das war ein außerordentlicher Glücksfall für uns, da die Lehrerin gleichzeitig Musiktherapeutin ist“, so Weber.
Ein Teil der Ilvesheimer Musikschülerinnen und -schüler werde aber auch außerhalb Ilvesheims unterrichtet, erklärte Schmitz. Für ihn Ausdruck eines großen Vorteils der Außenstellen-Konstruktion mit Mannheim. Denn durch die Zugehörigkeit der Ilvesheimer Musikschule an jene in Mannheim könne man den Schülerinnen und Schülern eine sehr große Instrumenten- und Lernvielfalt bieten – zu Konditionen, wie sie auch in Mannheim lebende Kinder hätten. Diese Angebote umfassen nicht nur die Stunden, sondern auch so etwas wie die Vorbereitung auf Jugend musiziert.
Ilvesheimer Kindergärten arbeiten eng mit der Musikschule zusammen
Ingomar Weber gab in seinem Vortrag einen guten Einblick in die vielfältige Arbeit seiner Einrichtung. „Knapp 50 Kinder sind bei uns in der musikalischen Früherziehung“, erklärte Weber. Das sei für eine Außenstelle ein hoher Wert. Die Früherziehung findet in Kooperation mit den Kinderbetreuungseinrichtungen im Ort statt. In der Rappelkiste, im Kindergarten Sankt Josef und im Zauberlehrling gibt es einen Kurs in der Woche, in der Sonnenburg zwei Kurse.
Lange Zeit gab es in Ilvesheim auch Bläserklassen. Hier sei die finanzielle Belastung aber so hoch gewesen, dass es dieses Angebot nicht mehr gebe, sagte Weber. „Ich fände es schön, wenn die wieder angeboten wird“, erklärte Peter Riemensperger (Freie Wähler). Gerade wenn die Ansprüche und Nutzung der Ganztagsschule in den kommenden Jahren steigen würden, „sollte man dafür Zeitfenster finden“.
Die Corona-Pandemie konnte dem Erfolg der Ilvesheimer Musikschule nicht viel anhaben
Mit etwas zeitlichem Abstand schaute Weber auch noch einmal auf die Corona-Pandemie. „Auch ich habe digital unterrichtet, das war schon anstrengend“, erinnert er sich. Weber zieht aber ein positives Fazit. „Die Schülerinnen und Schüler sind bei der Stange geblieben, die Musikschule hat keinen Schaden genommen.“ Bis zur Corona-Pandemie gab es auch Konzerte der Musikschule in der Vetter-Villa. „Wir arbeiten daran, diese Reihe wieder aufzunehmen“, erklärte Weber.
Herr Weber geht hier immer sehr flexibel auf unsere Wünsche ein, die Zusammenarbeit macht große Freude.
Weitere Anlässe, bei denen die Ilvesheimer Musikschule regelmäßig vertreten ist, sind Feste und Veranstaltungen im Ort. So sorgten Schülerinnen und Schüler schon häufig für die Umrahmungen wichtiger Termine: „Herr Weber geht hier immer sehr flexibel auf unsere Wünsche ein, die Zusammenarbeit macht große Freude“, erklärte Bürgermeister Thorsten Walther (SPD). Die Musikschule und ihr Leiter seien „eine Bereicherung für die gesamte Gemeinde“.
Gemeinde Ilvesheim gibt einen fünfstelligen Betrag für die Musikschule aus
Im Haushalt für das Jahr 2025 sind die Ausgaben für die Musikschule auf Seite 154 aufgeführt. Als Bemerkung zu den Aufwendungen steht dort: „Die Deckelung auf 60.000 Euro für den/das Grundbetrieb/Grundangebot wird beibehalten. Zusätzliche Mittel für die Bildung von Bläserklassen, Aufnahme von Kindern auf der Warteliste, mögliche Anpassung der Stundensätze (unter anderem) 12.500 Euro.“
Sandra Bühler (CDU) würdigte den „wichtigen Beitrag“ der Musikschule, sie verschaffe der Inselgemeinde einen „Standortvorteil“. Die Christdemokratin fragte bei den Vertretern der Einrichtung nach, ob der Gemeinderat eine detaillierte Aufstellung bekommen könne, für welche Posten die einzelnen Gelder verwendet würden. „Wir können Ihnen diese Zahlen gerne zukommen lassen, aufgeschlüsselt nach Jahreswochenstunden und einzelnen Unterrichten“, versicherte Schmitz.
Ilvesheimer Gemeinderätin hebt den gesellschaftlichen Stellenwert einer Musikschule hervor
Ein großes Lob kam auch von SPD-Gemeinderat Rolf Sauer. „Mit Herrn Weber hat die Musikschule in Ilvesheim angefangen, eine breite Masse anzusprechen. Das ist gute Arbeit.“ Durch Kooperationen kämen zudem viele Kinder früh mit Musik in Kontakt. „Musik hat eine gesellschaftliche Bedeutung, Einfluss auf viele Menschen und steht für etwas, das man nicht nur in Geld ausdrücken kann“, betonte Sarah Nick-Toma (Grüne) und fügte an: „Ich bin sehr froh, dass wir die Musikschule haben.“
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