Ilvesheim - Richtfest für neuartige Einrichtung / Eröffnung in gut einem Jahr möglich

Richtfest für neues Tageshospiz in Ilvesheim

Von 
Klaus Neumann und Torsten Gertkemper-Besse
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Der Bau des Tageshospizes in Ilvesheim kommt sichtbar voran. Nun haben die Verantwortlichen das Richtfest gefeiert. © Klaus Neumann

Ilvesheim. Das Dach des künftigen Tageshospizes Sankt Vincent in Ilvesheim ist aufgerichtet. Bei strahlendem Sonnenschein würdigte eine große Zahl verantwortlicher Personen diesen Baufortschritt. Das Tageshospiz wird die erste Einrichtung seiner Art in Baden-Württemberg. Zimmermann Alexander Hock trug hoch oben unterm Kranz seinen Richtspruch vor. Der traditionellen Zeremonie folgte eine kleine Feier.

Das Tageshospiz ist ein Angebot für Menschen, die an einer unheilbaren und fortschreitenden Krankheit leiden, aber noch zu Hause leben können und wollen. Tagsüber werden sie in der Einrichtung betreut, nachts können sie im vertrauten Umfeld daheim schlafen.

Kosten und Fertigstellung

In einem Tageshospiz werden unheilbar kranke Menschen tagsüber betreut. Schlafen können sie zu Hause im vertrauten Umfeld.

Die Ilvesheimer Einrichtung soll acht Plätze haben.

Die Kosten liegen bei 2,5 Millionen Euro, die Fertigstellung ist für den Herbst 2022 vorgesehen.

Die Fläche für das Tageshospiz liegt bei rund 250 Quadratmetern. Hinzu kommen 40 Quadratmeter Terrasse.

Die Heinrich-Vetter-Stiftung hat das Mannheimer Unternehmen Diringer und Scheidel mit dem Bau beauftragt.

Tageshospize gibt es bisher nur wenige, so zum Beispiel in Neuruppin (Brandenburg), Wien (Österreich) oder Oslo (Norwegen). 

Beitrag zu mehr Teilhabe

In Ilvesheim werde damit „ein Beitrag zur Versorgung schwerstkranker Menschen auch in Richtung gesellschaftlicher Teilhabe“ geleistet, führte Regina Hertlein aus. Sie ist die Vorstandsvorsitzende des Caritasverbandes Mannheim. Er wird der Träger der neuen Einrichtung sein. Ein Tageshospiz als „Obdach für die Seele“ bringe auch Entlastung für die Menschen, die die Kranken betreuen.

Das neue Projekt entsteht in unmittelbarer Nachbarschaft des stationären Hospizes Sankt Vincent Süd. Die neue Versorgungsform Tageshospiz sei eine „Sternstunde in unserer Arbeit“, so die Vorstandsvorsitzende. „Mit großer Freude“ habe man Pionierarbeit geleistet, verriet Hertlein.

Der Standort, so die Vertreterin des Caritasverbandes, sei ideal. In der Goethestraße am Park der Vetter-Stiftung stehen mit dem Regine-Kaufmann-Haus, dem Hospiz und der Kindereinrichtung Zauberlehrling zahlreiche Einrichtungen, die Begegnungen für Jung und Alt ermöglichen.

Bauherr des 2,5-Millionen-Euro-Projekts ist die Heinrich-Vetter-Stiftung. Wie Projektleiter Hartwig Trinkaus am Rande der Veranstaltung erläuterte, entstehen zwei Häuser, die miteinander verbunden seien. Im Januar dieses Jahres fiel der Startschuss (wir berichteten), im Spätsommer oder Herbst 2022 soll das Doppelhaus eingeweiht werden. Es bietet dann im Tageshospiz Platz für acht Personen. Zusätzlich werden mehrere seniorengerechte Wohnungen angeboten - und zwar in den oberen Stockwerken. Auch grüne Außenanlagen stehen auf dem Plan.

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Förderverein engagiert sich

Träger der Einrichtung ist der Caritasverband Mannheim. Er wird die Räume im Erdgeschoss von der Vetter-Stiftung mieten. Geleitet wird das Tageshospiz von Petra Waßmer, die bereits im benachbarten stationären Hospiz die Verantwortung inne hat. Eine wichtige Rolle bei der Entstehung des Tageshospizes spielt auch der Förderverein. Er wird von Ex-MVV-Chef Roland Hartung geleitet, lebt von Spenden und leistet einen enorm wichtigen (auch finanziellen) Beitrag.

Mit einer kleinen Segensfeier würdigte Dekan Karl Jung das Projekt. „Der Geist der Nächstenliebe soll sich in diesem Haus ausbreiten“, wünschte er dem Tageshospiz. Die Lieder wurden von Antje Geiter musikalisch begleitet.

Redaktion Redaktion Neckar-Bergstraße, zuständig für Ilvesheim und Friedrichsfeld

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