Ilvesheim. Während anderswo Fasnachtszüge abgesagt werden, kommen die Planungen in Ilvesheim weiter voran. Wie bereits berichtet, sollen dort am 19. Februar die Närrinnen und Narren mit Wagen und Fußgruppen durch die Straßen ziehen. „Ja, ich bin im Fasnachtsstress“, sagt Klaudia Fleuchaus mit einem Lachen. Sie ist beim Karnevalverein Insulana (KVI) zuständig für die Organisation der Veranstaltung. Viel Zeit zum Vorbereiten blieb ihr dieses Mal nicht. Denn erst als klar wurde, dass der Umzug in Mannheim nicht stattfinden kann, fiel die Entscheidung, dieses Jahr in Ilvesheim einen Zug stattfinden zu lassen.
Sonst nur in „geraden“ Jahren
Normalerweise wechseln sich Mannheim und Ilvesheim immer ab. Die Inselgemeinde ist eigentlich in den Jahren mit den geraden Zahlen dran. 2022 fiel der Zug aber wegen der Corona-Pandemie aus. „Und genau unter dieser Prämisse - nämlich, dass wir Corona hinter uns haben - holen wir die Veranstaltung jetzt nach“, betont Fleuchaus.
Auch dieses Mal gibt es einen Fasnachtspin - also einen kleinen Anstecker, den man sich in verschiedenen Ilvesheimer Geschäften kaufen kann (zum Beispiel in der Apotheke oder an der Tankstelle). Er kostet zwei Euro pro Stück und soll Teile des Umzugs finanzieren. Das Motiv zeigt die Villa der Vetter-Stiftung.
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Wie viele Teilnehmer genau beim Zug dabei sein werde, lasse sich aktuell noch nicht sagen, erklärt Fleuchaus. Hintergrund ist, dass noch nicht alle zugesagten Anmeldungen der Vereine eingegangen seien: „Ich gehe aber davon aus, dass wir wie in den vergangenen Jahren auf rund 60 Zugnummern kommen werden.“ Ein Verein kann auch mehrere solcher Zugnummern für sich beanspruchen. Neben einigen Wagen werden es wahrscheinlich vor allem Fußgruppen sein, welche die Zuschauerinnen und Zuschauer am Straßenrand erfreuen werden.
Diese Vorgaben müssen beim Umzug beachtet werden
Und wie geht der Karnevalverein mit den verschiedenen Sicherheitsvorgaben um? In anderen Bundesländern haben diese schon manchen Organisator in die Knie gezwungen. Fleuchaus betont: „In Ilvesheim greifen die Rädchen ineinander, jeder kennt seinen Part.“ Natürlich gebe es Vorgaben, die man beachten müsse. Dazu zählten zum Beispiel das Glasverbot, die Abnahmepflicht der Wagen durch den TÜV oder das strenge Alkoholverbot für jene, die an den Rädern der Zugfahrzeuge entlanglaufen und darauf achten, dass niemand zu schaden kommt. Außerdem empfehle man den Vereinen, die für die Wägen verantwortlich seien, eine Haftpflichtversicherung, erklärt Fleuchaus. „Wir haben ein gutes Sicherheitskonzept“, zeigt sich Bürgermeister Andreas Metz überzeugt.
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Die Polizei habe angekündigt, mit zwölf Personen vor Ort zu sein. Auch Feuerwehr, DLRG und das Rote Kreuz seien mit von der Partie. Unterstützung kommt außerdem aus einer Nachbargemeinde. „Mitarbeiter des Bauhofs aus Edingen-Neckarhausen werden uns unterstützen, was ich sehr positiv finde“, erklärt der Ilvesheimer Rathauschef. Alles in allem ist er überzeugt und sagt: „Wir kriegen das hin.“ Das liege aber auch daran, dass die Gemeinde sich einbringe, sei es bei den Sperrungen, dem Aufstellen der Toilettenanlage oder dem Einsatz der Kehrmaschine.
Und wie sehen die nächsten Schritte bis zum 19. Februar aus? „Es wird in den nächsten Tagen und Wochen darum gehen, alle Anmeldungen zu koordinieren, das Programm zu schreiben und die genaue Zugabfolge festzulegen“, erklärt Fleuchaus. Die Abnahme der Wagen durch den TÜV erfolge erst ganz kurz vor der Veranstaltung. Der Grund ist einfach: Viele Fahrzeuge werden aktuell noch im Arbeitseinsatz gebraucht - zum Beispiel in der Landwirtschaft. Man sei aber bereits mit dem TÜV in Kontakt, sagt Fleuchaus.
Durch die Absage des Mannheimer Zuges seien dieses Mal auch ein paar mehr Vereine aus Mannheimer und der Region dabei als sonst, sagt die Organisatorin. Trotz aller Arbeit freut sie sich auf die Veranstaltung. Denn vieles habe man auch schon organisieren können. Neben dem Sicherheitskonzept sei dies zum Beispiel die Besetzung der Moderatorenposten, verrät Fleuchaus: „Am Rathaus wird Jürgen Zink die Moderation übernehmen, beim Schlossgarten Klaus Neumann.“