Ilvesheim. Wird die Route des Radschnellwegs in Ilvesheim doch noch einmal geändert? Wenn es nach der Mehrheit des Gemeinderats geht, ja. Das Gremium folgte mit 9:7 Stimmen einem Antrag der Freien Wähler. Sie hatten gefordert, den Weg direkt hinter der Autobahn nach rechts in Richtung Neckarkanal zu führen. Die aktuelle Vorzugstrasse sieht aber vor, dass die Radschnellverbindung bis zum Lidl-Markt an der Straße entlang verläuft und erst dann in Richtung Kanal abbiegt.
Wie geht es weiter? Die Gemeinde wird den Änderungswunsch in das Planfeststellungsverfahren einbringen, das nach Angaben des zuständigen Regierungspräsidiums (RP) Karlsruhe 2023 beginnt. Die Erfolgsaussichten für das Anliegen der Gemeinde sind schwer abzuschätzen. Auf Anfrage dieser Redaktion wird nur klar, dass die Planungsbehörde vorerst an ihrer Trasse festhält.
„Mit der nun vorliegenden Entwurfsplanung wird das Regierungspräsidium Karlsruhe in das Genehmigungsverfahren einsteigen“, schreibt eine Sprecherin. Bereits 2021 habe sich das RP mit der von den Freien Wähler beantragten Variante beschäftigt, sehe aber weiter Vorteile bei der bisher geplanten Trassenführung, vor allem hinsichtlich der Versiegelung. Hier widersprechen die Freien Wähler und mahnen eine „Gesamtbetrachtung“ an. Sie argumentieren, dass am Ende mit der Route des RP mehr Fläche versiegelt wird, da auch Zuleitungsstrecken zum Radschnellweg modernisiert werden müssten.
Die Diskussion im Gemeinderat war von unterschiedlichen Meinungen geprägt. Peter Riemensperger (Freie Wähler) zeigte sich vom RP enttäuscht. „Es gibt einen langen Briefwechsel, ich vermisse die ernsthafte Auseinandersetzung mit unserem Anliegen.“ Es gelte, eine „Fehlplanung“ zu verhindern. CDU-Rat Ralf Kohl pflichtete Riemensperger bei: „Die ablehnende Haltung des RP ist bedauerlich.“ Enthaltungen zum Antrag kamen von Grünen und SPD. „Eine Änderung der Trasse könnte unter anderem weitere Verzögerungen mit sich bringen“, sagte Jens Kühnle (Grüne). Rolf Sauer (SPD) verteidigte die Variante des Regierungspräsidiums. „In der Nähe des Lidl könnten wir von Synergieeffekten profitieren, wenn der Radschnellweg an dem möglichen Gewerbegebiet vorbeiführt.“ Günter Tschitschke leitete die Sitzung. Er stimmte, in Vertretung für den erkrankten Bürgermeister Andreas Metz, für den Antrag. Er betonte, dass Metz auch so abgestimmt hätte.
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