Bauvorhaben

Lässt sich beim neuen Ilvesheimer Bad sparen?

Das Ilvesheimer Kombibad ist wieder mal Thema im Ort. Aus Kostengründen soll erst einmal nur der Hallenbadteil gebaut werden. Das macht aber bestimmte Umplanungen erforderlich. Die Details

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Klaus Neumann
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Der Bau des Außenbereichs des geplanten Kombibads soll möglicherweise um einige Zeit verschoben werden, um Kosten zu sparen. © Kplan

Ilvesheim. Das Kombibad stand einmal mehr auf der Tagesordnung des Ilvesheimer Gemeinderats. Am Donnerstagabend sollte eine Anpassung der Planung zur Abstimmung kommen. Das Gremium befasste sich mit der Frage, welche Einsparpotenziale erzielt werden könnten, falls der zweite Bauabschnitt (Freibad) nicht unmittelbar dem ersten (Hallenbad) folgt.

Die Frage wollten die Verwaltung und der Gemeinderat geklärt wissen. Deshalb erhielt das Planungsbüro Kplan den entsprechenden Auftrag für die Anpassung. Der Aufwand für die Umplanung, Neuberechnung der Gebäudetechnik und Überarbeitung der Kostenberechnung beläuft sich auf knapp 30 000 Euro.

Ilvesheimer Kombibad: Was die Planer jetzt empfehlen 

Bürgermeister Thorsten Walther (SPD) machte klar, dass mit dem aktuellen Auftrag keine Veränderung der bisherigen Planungen beschlossen würde. Das Ergebnis sei aber, so Walther, eine Voraussetzung für weitere Schritte.

Die aktuelle Kostenberechnung beruht auf der Annahme, dass die Bauabschnitte ohne zeitliche Verzögerung nacheinander ausgeführt werden. Dies wird aber aufgrund der Haushaltslage in Frage gestellt. „Nach der derzeitigen finanziellen Aufstellung lässt sich der Bauabschnitt II nicht direkt im Anschluss an den Bauabschnitt I realisieren“, heißt es in der Verwaltungsvorlage. Im Bauabschnitt I sind bereits Komponenten des zweiten Abschnitts vorgesehen. Bei einer zeitlichen Entzerrung des Vorhabens seien diese aber nicht mehr sinnvoll.

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Die Planer empfehlen daher, die technische Ausstattung des Hallenbads unter den geänderten Möglichkeiten auf den Prüfstand zu stellen. Da das Freibad möglicherweise erst einige Jahre nach dem Bau des Hallenbads realisiert werden kann, könnte auf die Heizungs- und Bädertechnik für die Außenbecken und -duschen verzichtet werden, empfehlen die Fachplaner. Dennoch sollen die Möglichkeiten für den späteren Ausbau zum Kombibad erhalten bleiben. Im Februar soll das Ergebnis der Anpassung vorliegen.

Bürgerentscheid bestätigte Kombibad-Entscheidung

Die Fraktionen von Freien Wählern, CDU und SPD stellten sich nach wie vor hinter das Kombibad und votierten auch für den aktuellen Antrag. Die Grünen verweigerten ihre Zustimmung. Günter Tschitschke (Freie Wähler) will auf das Kombibad „nicht verzichten“. Er riet die Zahlen anzusehen. Danach sollte man entscheiden.

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Für Ralf Kohl (CDU) war es wichtig, neue Berechnungen zu bekommen. Danach sollte final entschieden werden, so der Christdemokrat. Auch für Rolf Sauer (SPD) sind die neuen Berechnungen „unbedingt erforderlich“. Ihm war ferner wichtig, dass man über das Kombibad berate. Für Michael Haug (Grüne) stellte sich die Grundsatzfrage, ob das Kommunalrechtsamt vor den Hintergrund der Haushaltslage das Kombibad überhaupt genehmige. Dies müsse geklärt werden, bevor man Geld in die Hand nehme, führt Haug aus. „Das Kombibad insgesamt wird gar nicht vom Kommunalrechtsamt bewertet“, entgegnete dazu Bürgermeister Walther.

Das Projekt Kombibad hat eine lange Geschichte. 2015 hat der Gemeinderat den Bau von Hallen- und Freibad am alten Standort des Freibads beschlossen. Im selben Jahr bestätigte ein Bürgerentscheid die Entscheidung. Seither wurde viel geplant und diskutiert. Als Baustart fasste die Kommune den Zeitpunkt nach der Sanierung der Mehrzweckhalle ins Auge. Das wäre 2025.

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