Ilvesheim. Welches Potenzial haben Flusswärmepumpen? Und wie könnte Ilvesheim von dieser Technologie profitieren? Mit diesen Fragen beschäftigt am Dienstagabend (4. April) der Technische Ausschuss des Ilvesheimer Gemeinderats. Ab 19 Uhr referieren dort zunächst Fachleute der MVV. Die Sitzung des Gremiums findet im zweiten Obergeschoss des Rathauses statt.
Potenzial laut MVV groß
Hintergrund der Präsentation ist auch die kommunale Wärmeplanung, die Ilvesheim und andere Kommunen in jüngster Zeit angestoßen haben. Hierbei soll - vereinfacht gesagt - ein Konzept erarbeitet werden, wie Städte und Gemeinden ihre Wärme in Zukunft klimaneutral beziehen können. Wie bereits berichtet haben der Ilvesheimer Gemeinderat und die Verwaltung dabei besonderes Interesse an der Wärmegewinnung aus Flüssen.
Die Inselgemeinde ist aufgrund ihrer Lage zwischen Alt-Neckar und Kanal von viel Wasser umgeben. Aus diesem Grund hat die Gemeinde Kontakt mit der MVV aufgenommen. Das Energieunternehmen lässt aktuell in Mannheim eine solche Anlage bauen (wir berichteten). Nicht nur in Ilvesheim sind Flusswärmepumpen im Gespräch, auch in Edingen-Neckarhausen kam dieses Thema im Zuge eines Neubaugebietes zur Sprache. In Ladenburg wurden bei den Haushaltsberatungen im Januar finanzielle Mittel für eine Machbarkeitsstudie in den Etat eingestellt.
Nach Angaben der MVV ist das Potenzial dieser Anlagen groß. Allein in Mannheim könnten so 500 Megawatt an Wärmeenergie gewonnen werden. Dies entspricht der „maximalen Wärmeleistung des Block 9 im GKM und reicht, um rund 50 000 Haushalte mit Wärme zu versorgen“, heißt es auf einer Internetseite der MVV, die sich mit diesem Thema befasst. Gefördert wird das Projekt, das auch als „Reallabor der Energiewende“ bezeichnet wird, vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz.
Getrennte Kreisläufe wichtig
Doch wie funktioniert eine solche Flusswärmepumpe überhaupt? Sie entzieht - ganz einfach gesagt - dem Flusswasser Wärme, was auch bei niedrigen Temperaturen noch möglich ist. Mit der gewonnenen thermischen Energie wird anschließend das sogenannte Fernheizwasser auf eine Temperatur zwischen 60 und 99 Grad gebracht. So kann es ins Netz eingespeist oder im Wärmespeicher eingelagert werden. Eine entscheidende Rolle spielt dabei auch ein Kältemittel. Wichtig: Es handelt sich hierbei um getrennte Kreisläufe, sodass kein Kältemittel ins Flusswasser gelangen soll.
Bei der Sitzung am Dienstagabend wird noch nichts beschlossen, es handelt sich lediglich um einen Tagesordnungspunkt zur Information. Es ist aber davon auszugehen, dass der Vortrag bei den Mitgliedern des Ausschusses auf großes Interesse stoßen wird. Bereits mehrfach haben sie, wie auch die Verwaltung, betont, dass die Technologie in künftige Überlegungen einbezogen werden muss. Neben dem Vortrag hat die Ausschusssitzung weitere Tagesordnungspunkte, unter anderem ein Bauvorhaben auf dem Gelände von Saint Gobain.
Technischer Ausschuss, Dienstag, 4. April, 19 Uhr
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