Ilvesheim

Welche Decken kommen in die neue Ilvesheimer Mehrzweckhalle?

Die Ilvesheimer Mehrzweckhalle wird aktuell saniert. Nun hat die Architektin die Pläne für die neuen Decken vorgestellt. Dabei müssen vor allem zwei Anforderungen beachtet werden.

Von 
Torsten Gertkemper-Besse
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Langsam geht es an die Inneneinrichtung: Während die Umbauarbeiten in der Ilvesheimer Mehrzweckhalle in vollem Gange sind, hat die Architektin nun die Entwürfe für die neuen Decken vorgestellt. Dabei sollen unterschiedliche Konstruktionen zum Einsatz kommen. „Eine Herausforderung ist, Ästhetik und Funktionalität zusammenzubringen“, sagt Jacqueline Schmidt vom Büro Motorplan. Decken ohne Fugen seien zwar sehr ästhetisch. Allerdings sei es schwerer, Revisionsarbeiten durchzuführen, da man nicht so leicht in die Bereiche hinter der Decke komme: „Das macht es komplizierter, wenn man Teile austauschen muss.“

Transparent und doch homogen

Die Fachfrau ist aber überzeugt, für die Ilvesheimer Halle eine gute Lösung gefunden zu haben. In der Haupthalle soll eine sogenannte Streckmetalldecke verbaut werden, das ist eine Art Gitter. Theoretisch ist es möglich, hindurchzuschauen und zu sehen, was hinter der Decke liegt. Durch die Engmaschigkeit entsteht von außen aber trotzdem ein homogener Eindruck. „Ein weiterer Vorteil ist, dass man Teile dieser Decke einfach abklappen kann, wenn man dahinter mal etwas austauschen muss“, erklärt die Architektin.

Zu engmaschig darf das Gitter aber auch nicht sein. Der Grund: Wenn die Rauchmelder wegen des einheitlichen Erscheinungsbildes hinter der Decke angebracht werden sollen, muss genug Rauch durchziehen können, damit die Geräte im Notfall anspringen. Insgesamt würden durch die Entwürfe aber Ästhetik und Funktionalität zusammengebracht. Eine Streckmetallkonstruktion kostet laut Schmidt 50 Prozent mehr als eine „normale Durchschnittsdecke. Mehrkosten entstünden dadurch aber nicht, da bereits zu Beginn der Kostenkalkulation mit einer solchen Konstruktion gerechnet wurde. In den aktuellen Planungen ist die Farbe der Decke weiß, dies kann sich aber noch ändern. Gemeinderätin Dagmar Klopsch-Güntner merkte an, auf Weiß sei Schmutz sehr schnell sichtbar.

Im Foyer der Halle soll eine geschlossene Decke (in Schwarz) mit Fugen verbaut werden. Hinzu kommen runde Leuchten und Gestaltungselemente. „Genau so wie der Hallenraum handelt es sich hier um einen repräsentativen Bereich, in dem man einen Gestaltungsanspruch hochhalten muss“, ist Schmidt überzeugt. Die Mitglieder des Gemeinderates pflichteten ihr bei. In anderen Bereichen des Gebäudes (zum Beispiel in Abstellkammern) werden einfachere und günstigere Deckenmodelle verbaut.

Die Gesamtkosten für die Hallensanierung liegen jetzt bei etwas mehr als sieben Millionen Euro. In der jüngsten Sitzung hat der Gemeinderat noch einige Nachträge gebilligt. Größter Posten waren Änderungen bei der künftigen Heizung. So soll das System in Zukunft auch an eine klimaneutrale Energieform angeschlossen werden können. Nach Angaben der Verwaltung sind bereits mehr als 60 Prozent der Gewerke vergeben. „Die größten Brocken, die noch auf uns warten, sind das Dach und der Trockenbau“, sagte Bürgermeister Andreas Metz.

Solarmodule auf dem Dach

Gemeinderat Felix Scheffer (Grüne) wies in der Sitzung noch auf die geplante Photovoltaik-Anlage auf dem Dach hin. „Hier ist es wichtig, die Energiegenossenschaft rechtzeitig einzuweihen. Solarmodule haben lange Lieferzeiten“, erklärte Scheffer. Die Verwaltung nahm den Hinweis auf und erklärte, aktiv auf die Energiegenossenschaft zugehen zu wollen. Architektin Schmidt ergänzte, man warte noch auf eine Rückmeldung vom Energieunternehmen MVV, wie viel Strom man in das Netz einspeisen dürfe.

Die Sanierung der Mehrzweckhalle läuft seit Ende des vergangenen Jahres und dauert bis voraussichtlich Mitte des kommenden Jahres. Sie beinhaltet nicht nur die Modernisierung, sondern auch den Umbau des Gebäudes. Nach dem Ende der Arbeiten soll nämlich ein Teil der Ilvesheimer Kinderbetreuung in die Räume der Mehrzweckhalle ziehen. Von den Gesamtkosten kommen rund und 1,3 Millionen Euro aus Fördermitteln.

Redaktion Redaktion Neckar-Bergstraße, zuständig für Ilvesheim und Friedrichsfeld

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