Die Gemeinde Ilvesheim erhält für die kürzlich beschlossene Entwicklung des Grundstücks „Sichelkrümme III“ Unterstützung - sowohl fachlich als auch finanziell. In der jüngsten Sitzung des Gemeinderats stellten Experten das Modellvorhaben „Regionale Steuerung der Siedlungs- und Freiraumentwicklung“ (Moro) vor. Das Moro soll Kommunen dabei unterstützen, neuen Wohnraum zu schaffen ohne dabei viel Fläche zu verbrauchen.
Eine von drei Kommunen
Insgesamt gibt es sechs Regionen in ganz Deutschland, die über einen Zeitraum von zweieinhalb Jahren rund 200 000 Euro erhalten. Der Verband Region Rhein-Neckar und der Nachbarschaftsverband Heidelberg-Mannheim hatten sich beworben und eine Förderzusage erhalten. Ilvesheim ist eine von drei Kommunen, die nun von diesen Mitteln profitiert. Vertreter des Regional- und Nachbarschaftsverbands erläuterten den Ilvesheimer Gemeinderätinnen und Gemeinderäten nun das weitere Vorgehen.
Der Bebauungsplan
- Der Bebauungsplan heißt „Sichelkrümme III“, weil es bereits zwei andere Pläne südlich der „Sichelkrümme III“ gibt.
- Der Plan umfasst zwei Hektar, einen Hektar mehr als die bebaubare Fläche.
- Grund ist, dass auf den „anderen“ Hektar Strommasten hinversetzt werden könnten. Auch ökologische Ausgleicsprojekte sind dort möglich.
- Das Wohngebiet ist frühestens 2025 bezugsfertig.
Zunächst soll ein Beirat gebildet werden. Er besteht unter anderem aus einem externen Planungsbüro sowie aus Fachleuten, die nicht aus der Region sind. „Sie sollen den Blick von außen hineinbringen“, erklärte Eduard Kohleber vom Verband Region Rhein-Neckar. Darüber hinaus sitzen in dem Beirat auch Mitglieder des Ilvesheimer Gemeinderats sowie der Bürgermeister.
Gemeinsamer Prozess
Im ersten Schritt soll es eine gemeinsame Begehung der Fläche geben. „Hier werden bereits die politischen Zielvorstellungen besprochen und in den weiteren Prozess einfließen“, erklärte Martin Müller vom Nachbarschaftsverband. Der Ilvesheimer Gemeinderat hatte in seinem mehrheitlichen Beschluss festgelegt, dass in der Sichelkrümme kurzfristig preiswerter Wohnraum entstehen soll. Außerdem geht es darum, den Mietwohnungsbau zu fördern.
„Als nächstes werden dann drei Entwürfe erstellt, wie die Bebauung der Fläche aussehen könnte“, erklärte Anna George vom Nachbarschaftsverband Heidelberg-Mannheim. Die Entwürfe vermitteln einen Eindruck davon, was in dem Gebiet möglich ist, zum Beispiel unterschiedliche „Dichten“ bei der Bebauung. „Hier kann man im Vorhinein noch keine Zahl an Wohneinheiten pro Fläche festlegen. Es geht darum, das während des Prozesses auszuloten“, antwortete Müller auf die Frage eines Gemeinderats. Die Entwürfe könnten im Herbst vorliegen, sagte Kohleber vom Verband Region Rhein-Neckar. Dann soll es auch eine öffentliche Präsentation geben. Möglicherweise ginge es auch etwas schneller, versprechen könne er aber nichts. Anna George fügte hinzu: „Ilvesheim hat zeitliche Priorität und kommt daher als erstes dran.“
Im Bundestrend
Durch das Förderprogramm bekomme Ilvesheim „fast so etwas wie nationale Aufmerksamkeit“, sagte Müller. Die Entwicklung der Sichelkrümme stehe nämlich sinnbildlich für einen bundesweiten Trend, fügte der Fachmann hinzu. „Es gibt nicht mehr diese riesigen Baugebiete in Deutschland. Wenn derzeit etwas Neues entsteht, geschieht dies überwiegend in kleineren Einheiten.“
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