Hirschberg

Wallfahrt endet mit einem Lichtermeer

Zum Abschluss des Hochfestes Mariä Himmelfahrt findet eine stimmungsvolle Prozession durch den Wiserschen Schlosspark statt

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Nach dem Gottesdienst zogen die Wallfahrer mit entzündeten Kerzen durch den Wiserschen Schlosspark. © Thomas Rittelmann

Mit einer Lichterprozession durch den Wiserschen Schlosspark ist die Wallfahrt „Zur Schwarzen Madonna“ in Leutershausen zu Ende gegangen. Hunderte von Menschen hatten sich anlässlich des abendlichen Festgottesdienstes in – und dank Audioübertragung – auch vor der Pfarrkirche versammelt, um gemeinsam das Hochfest Mariä Himmelfahrt zu feiern. Die Weiterführung der über 250-jährigen Pilgertradition stieß erneut auf großen Zuspruch. Im Anschluss an den Gottesdienst zogen die Kirchenbesucher am Dienstagabend mit entzündeten Kerzen gemeinsam mit der Geistlichkeit zum Schlosspark.

Gang durch Parkanlage

Dabei wurden sie musikalisch von der Kapelle Ave Maria und ihrem musikalischen Leiter Alexander Kropp begleitet. Nach dem Gang durch die pittoreske Parkanlage mit ihrem herrlichen Blick über die Rheinebene beschlossen die Pilger die Wallfahrt traditionsgemäß vor der Kapelle des Schlosses. Wallfahrtsleiter Pfarrer Stephan Sailer dankte den Wallfahrern für ihr Kommen, aber auch der Familie des Grafen von Wiser. Diese stelle nicht nur ihr Areal zur Verfügung, sondern blicke auch auf ein generationenübergreifendes Engagement zugunsten der Wallfahrt zurück.

In deren Mittelpunkt steht seit je her die Statue der Schwarzen Madonna, der ein Altar der Pfarrkirche gewidmet ist. Diese Figur wurde ihrem Vorbild nachempfunden, der Schwarzen Madonna der Wallfahrtskirche der italienischen Stadt Loreto. Die Madonna in Leutershausen war im Jahr 1704 von Graf Ferdinand Andreas von Wiser erstanden worden und ab dem Jahr 1737 bis zum Bau der katholischen Kirche Anfang des 20. Jahrhunderts in der Schlosskapelle untergebracht, die ebenfalls ihrem Vorbild, dem heiligen Haus in der Kirche von Loreto, nachempfunden ist. Ein Zeitpunkt, ab dem auch die ersten Wallfahrten in Leutershausen stattfanden und eine Tradition geboren wurde, die nun wieder von Christen aus nah und fern weitergeführt wurde. Nach der Morgenmesse und der Mittagsvesper war die Festmesse mit Kräutersegnung auch bei diesem Marienfest liturgischer Höhepunkt. Die gesegneten Kräuter durften die Pilger mit nach Hause nehmen. Wunderbare Gesänge des Kirchenchors St. Johannes unter der musikalischen Leitung von Johanna Götz und festliches Orgelspiel umrahmten den Gottesdienst, in dessen Mittelpunkt die Bedeutung der Heiligen Maria für das Christentum stand.

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Pfarrer Sailer ging auf den Text des Lukas-Evangeliums ein, in dem Maria ihre Verwandte Elisabeth besucht. Ein Treffen, bei dem die Frauen ihre Freude über die von Engel Gabriel verkündete Schwangerschaft Marias teilten. Sailer wies darauf hin, dass Marias Reise Gemeinsamkeiten mit einer Wallfahrt oder einer Reise zum Weltkirchentag habe. Schließlich müsse man sich auf den Weg begeben, um Freude zu teilen. Selbst zur Wurzel der Freude anderer zu werden, das sei ein wichtiges Streben des Menschen.

Botschaften aus der Bibel

Ein Lesetext bei vielen Marienfesten ist das zwölfte Kapitel der Offenbarung des Johannes. Darin schildert der Prophet seine Vision eines Drachens, der die heilige Mutter und ihr Kind zu vernichten sucht. Doch der Glaube Marias macht dies unmöglich. Ein Text, der als ein Zeichen der Hoffnung zu deuten sei, dass Gott dem Gläubigen gerade in widrigen Zeiten zur Seite stehe, wie Sailer bekräftigte. uf

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