Am kommenden Dienstag, 15. August, findet in Leutershausen die Wallfahrt zur Schwarzen Madonna statt. Hunderte Pilger und Gläubige werden am Fest Mariä Himmelfahrt in dem Hirschberger Ortsteil erwartet. Abschluss und Höhepunkt des Tages ist die Lichterprozession, die nach Einbruch der Dunkelheit durch den gräflichen Schlosspark stattfindet.
Vorbei sind glücklicherweise die Tage der Pandemie, die auch für die katholische Kirchengemeinde einige Beschränkungen bereithielt – so den Verzicht auf die stimmungsvolle Lichterprozession. In diesem Jahr sind die Kirchenverantwortlichen wie bereits im vergangenen Jahr wieder auf Hunderte Wallfahrer eingestellt, Mitglieder des Kirchenchors St. Johannes werden diese und die Gottesdienstbesucher mit Kaffee und Kuchen, einem Imbiss sowie Getränken an der Kirche versorgen.
Wallfahrtsmesse
So läuft der Wallfahrtstag ab
10 Uhr: Messfeier mit Kräutersegnung, gehalten von Pfarrer Stephan Sailer.
15 Uhr: Marienvesper, Diakon Pierre Gerodez, Laudenbach
19.30 Uhr: Festgottesdienst, Pfarrer Sailer mit Kräutersegnung. mitgestaltet vom katholischen –Kirchenchor und der Kapelle Ave Maria.
Bei Einbruch der Dunkelheit: Lichterprozession durch den gräflichen Schlosspark.
Am Beginn des Wallfahrtages steht die Wallfahrtsmesse, die am Dienstag, 10 Uhr, stattfindet. Pfarrer Stephan Sailer wird sie halten und auch wieder mitgebrachte Kräutersträuße segnen. Das hat Tradition: Die gesegneten Kräuter werden im Anschluss zuhause aufgehängt und sollen helfen, Schaden von Mensch und Tier abzuwenden. Pfarrer Sailer hält am Abend auch den Festgottesdienst in der Wallfahrtskirche, der vom katholischen Kirchenchor St. Johannes und der Kapelle „Ave Maria“ musikalisch mitgestaltet wird. Auch bei dieser Gelegenheit werden nochmals Kräuter gesegnet. Die Festmesse am Abend beginnt um 19.30 Uhr.
Die Wallfahrt zur Schwarzen Madonna in Leutershausen an Mariä Himmelfahrt ist mehr als 250 Jahr alt und eng mit dem Namen der Grafen von Wiser verbunden. Heute noch steht vor dem Schloss der Familie von Wiser die alte Kapelle, in welche die Vorfahren die Schwarze Madonna gebracht hatten und die sie bis zum Bau der katholischen Kirche beheimatete, wie die Kirchengemeinde auf ihrer Homepage schreibt. Die Kapelle wurde 1742 eingeweiht. Von Anfang an beherbergte sie das Gnadenbild der Schwarzen Madonna – eine Nachbildung der Loreto-Madonna in Italien. Sie wurde mit dem Neubau der katholischen Kirche dorthin versetzt; und hat auf der rechten Seite neben dem Hauptaltar ihren Platz.
Lange Geschichte
Die ersten bezeugten Wallfahrten gab es in der Zeit, in der die Kapelle eingeweiht wurde, also aus der Mitte des 18. Jahrhunderts. Ob schon vorher, vielleicht in den Wirren des Dreißigjährigen Krieges Pilger nach Leutershausen kamen, ist historisch nicht überliefert. Die Wallfahrt erlebte aber in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts eine große Blütezeit. An einzelnen Wallfahrtstagen sollen sich 2000 und mehr Menschen um die Kirche versammelt haben, um die Gottesmutter zu ehren und die heilige Eucharistie zu feiern.
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