Heidelberg. Noch vier Wochen, dann wird gewählt: Am 6. November (Stichwahl am 27. November) bestimmen rund 110 000 wahlberechtigten Heidelberger, wer in den nächsten acht Jahren Oberbürgermeisterin oder Oberbürgermeister wird. Ab 17. Oktober ist Briefwahl möglich. Zwölf Personen bewerben sich. Am Montag um 18 Uhr endete die Bewerbungsfrist. Hier ein Überblick über jene Kandidaten, die sich selbst bereits öffentlich erklärt und vorgestellt haben. Am heutigen Dienstag, 11. Oktober, tagt um 9 Uhr der Gemeindewahlausschuss im Neuen Sitzungssaal des Rathauses. Er entscheidet über die Zulässigkeit der Bewerbungen für die Oberbürgermeisterwahl in Heidelberg. Die hängt unter anderem davon ab, ob ein Kandidat die erforderlichen 150 Unterstützer-Unterschriften vorlegen kann. Erst nach dem Okay des Gemeindewahlausschusses werden aus Bewerbern und Bewerberinnen Kandidatinnen und Kandidaten.
Eckart Würzner: Der Amtsinhaber (60, parteilos) ist am 14. Dezember 2006 zu seiner ersten Amtszeit vereidigt und 2014 wiedergewählt worden. Er bewirbt sich - mit Unterstützung unter anderem der CDU - um eine dritte Amtsperiode.
Theresia Bauer: Die bisherige baden-württembergische Wissenschaftsministerin (56, Bündnis 90/Grüne) hat Ende September das Amt in Stuttgart aufgegeben, um in ihrer Heimatstadt bei der OB-Wahl zu kandidieren. Bauer lebt seit 37 Jahren in Heidelberg, ist verheiratet und hat zwei Söhne. Sie möchte sich für grüne Kernthemen wie die angestrebte Klimaneutralität der Stadt einsetzen, aber auch für bezahlbaren Wohnraum. Das Airfield soll ein kreativer Freiraum werden.
OB-Wahl
- Am 6. November wird in Heidelberg der Oberbürgermeister gewählt.
- Die Amtszeit des Stadtchefs beträgt acht Jahre.
- Sollte ein zweiter Wahlgang notwendig werden, weil kein Kandidat auf Anhieb eine absolute Mehrheit der Wählerstimmen erhält (mehr als 50 Prozent der Stimmen), wird am 27. November zur Stichwahl aufgerufen.
- Dann reicht eine einfache Mehrheit der Stimmen.
Bernd Zieger: Der Stadtrat (54, Die Linke) rechnet sich ebenfalls Chancen aus. Seit März 2012 freigestellter Betriebsratsvorsitzender einer Versicherung, ist der 54-jährige Diplom-Wirtschaftsinformatiker seit der Gründung seiner Partei im Jahr 2007 Mitglied. „Mein Schwerpunkt im Wahlkampf sind die Deckelung der Mieten und die Schaffung von bezahlbaren Wohnraum, das Ziel ist ein soziales, klimaneutrales und weltoffenes Heidelberg für alle“, formuliert Zieger.
Sören Michelsburg: Der Sozialdemokrat und Stadtrat (33, SPD) engagiert sich seit 2019 im Gemeinderat und ist auch SPD-Kreisvorsitzender. Er hat als Fünfter seine Kandidatur öffentlich gemacht und möchte die Stadt „smarter“ machen, die Digitalisierung vorantreiben. Bezahlbarer Wohnraum und eine genossenschaftlich organisierte Immobiliengesellschaft sind Forderungen seines Wahlprogramms.
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Björn Leuzinger: Der Einzelstadtrat der „Partei“ rief als „Zünglein an der Waage“ bei der Abstimmung über die Zukunft des RNV-Betriebshofs das „Bierflaschen-Orakel“ an und öffnete filmreif eine Bierflasche, um aus dem Kronkorken zu zitieren. Als erste Amtshandlung werde er auf dem Königsstuhl eine Pyramide für sein Leben nach dem Tod nach Vorbild der großen Pharaonen errichten lassen, teilte er mit.
Sofia Leser: Als „Studentin und Unternehmerin“ bewirbt sich die unabhängige 27-Jährige um die Chefposition im Heidelberger Rathaus. Als Gründerin des Keramikofens in der Unteren Straße, als Musikerin und als DJ Solé Fía ist sie in der Stadt bekannt. Erst vor sieben Jahren ist die Studentin aus ihrer Heimat Costa Rica an den Neckar gekommen.
Alina Papagiannaki-Sönmez: Die mit 17 Jahren aus Griechenland hergezogene 53-Jährige tritt für die von ihr im Jahr 2019 mitbegründete Wählervereinigung „Heidelberg in Bewegung“ bei der OB-Wahl im November an. Nach ihrem Studium gründete sie ein Unternehmen für Gebäudereinigung, das sie bis 2006 leitete. Nach einem zweijährigen Referendariat arbeitet Papagiannaki-Sönmez seit 2011 als Fachlehrerin für arbeitstechnische Fächer an einer beruflichen Schule in Frankfurt/Main.
Mathias Schmitz: Ohne Unterstützung einer Partei wirft der 62-jährige Diplomphysiker seinen Hut in den Ring. Bei Kommunalwahlen bewarb er sich bislang ohne ein Mandat zu erringen.
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Mannheimer Morgen Plus-Artikel Kommentar Attraktive Kandidatenliste bei der Oberbürgermeister-Wahl in Heidelberg