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Wird der Heidelberger Zuckerladen doch noch gerettet?

In Heidelberg geht am Samstag eine Ära zu Ende: Marion und Jürgen Brecht öffnen den Zuckerladen zum letzten Mal. Doch es gibt neue Hoffnung auf einen Fortbetrieb unter neuer Leitung

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Julian Eistetter
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Marion und Jürgen Brecht in ihrem berühmt-berüchtigten Zuckerladen in der Heidelberger Plöck. © Philipp Rothe

Heidelberg. Vor gut einem Jahr haben Marion und Jürgen Brecht angekündigt, den Heidelberger Zuckerladen nach fast 40 Jahren abzugeben. Am Samstag ist es nun soweit und das Paar wird die Kult-Einrichtung in der Altstadt zum letzten Mal regulär öffnen. Nachdem sich die Suche nach einem Nachfolger oder einer Nachfolgerin lange Zeit schwierig gestaltete, gibt es nun aber Hoffnung auf eine Fortsetzung der zuckersüßen Geschichte.

Nachfolge für Zuckerladen noch nicht ganz in trockenen Tüchern

"Wir haben eine potenzielle Nachfolgerin, die den Laden gerne übernehmen will", sagt Marion Brecht im Gespräch mit dieser Redaktion. Noch sei aber nicht alles in trockenen Tüchern, so dass die Betreiberin noch keinen Namen nennen möchte. Bei der Frau handele es sich um eine Heidelbergerin, die den Zuckerladen seit Kindheitstagen an als Kundin besucht habe.

Den Zahnarztstuhl im Schaufenster des Heidelberger Zuckerladens in der Plöck kennen auch viele Touristen, weil er in Reiseführern steht. © Philipp Rothe

"Das wäre eine wunderbare Geschichte und wir sind überzeugt, dass sie es gut machen würde", freut sich Marion Brecht. Der Zuckerladen liege der möglichen neuen Betreiberin sehr am Herzen und es sei ihr ein Anliegen, ihn für Heidelberg und die Region zu erhalten - falls erforderlich auch an einem neuen Standort. Das werde sich nun in den kommenden Tagen und Wochen zeigen.

Viele Kunden des Heidelberger Zuckerladens wollen sich verabschieden

Für Marion und Jürgen endet am Samstag jedenfalls ein langes Kapitel ihres Lebens. Von 11 bis 17 Uhr empfangen sie in dem Geschäft in der Plöck 52 noch einmal ihre Kunden. "Wie schon seit einiger Zeit wird die Hälle los sein. Es wollen sich alle verabschieden, noch einmal hier sein und ihre Vorräte auffüllen", berichtet Marion Brecht von herausfordernden Tagen mit vielen schönen Gesprächen.

Nach dem Samstag wird der Zuckerladen dann auf jeden Fall für einige Zeit schließen. "Nach fast 40 Jahren brauchen wir ein bisschen Zeit, um das Lager zu durchforsten, Dinge zu sortieren und ein bisschen zu renovieren", sagt die Betreiberin.

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Sollte sich wider Erwarten doch keine Regelung zum Fortbetrieb des beliebten Ladens finden lassen, kann sie sich noch eine Art Schlussverkauf vorstellen, bei dem dann noch einmal sämtliche verbliebenen Lagerbestände an den Mann und die Frau und vor allem die Kinder gebracht werden.

Darum hören die aktuellen Betreiber des Zuckerladens auf

Die jetzigen Betreiber ziehen sich aus Altersgründen zurück. Insbesondere Jürgen Brecht mit seinen inzwischen 81 Jahren ist gesundheitlich angeschlagen. Dass sich die Nachfolgersuche als schwierig erweisen würde, war den Brechts recht schnell klar - obwohl es zunächst viele Anfragen gab.  "In der ersten Begeisterung überschlägt man sich. Das kennt man ja", hatte Marion Brecht vergangenen Sommer dieser Redaktion gesagt. Viele hätten dann jedoch einen Rückzieher gemacht, als ihnen der enorme Aufwand bewusst geworden sei.

Marion und Jürgen Brecht haben den Zuckerladen 1986 in der Heidelberger Plöck eröffnet, später zogen sie an den heutigen Standort und vergrößerten das Süßwarengeschäft.

Redaktion Reporter Region, Teamleiter Neckar-Bergstraße und Ausbildungsredakteur

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