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Wie eine junge Gastronomin nach Pandemie und Großbrand den Gästen Lächeln schenkt

Gerade ein paar Wochen war das "Sonrisas" im Mannheimer Jungbusch geöffnet, da bremste die Pandemie das neue Lokal aus. Die TV-Sendung "Mein Lokal, Dein Lokal" wird Isa Kapelakis und ihre mediterranen Gerichte nun bundesweit bekannt machen

Von 
Michaela Roßner
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Isabelle „Isa“ Kapelakis hatte viel Spaß mit den Dreharbeiten zu „Mein Lokal, Dein Lokal – Der Profi kommt“. © Manfred Rinderspacher

„Sonrisas“ ist spanisch und steht nicht nur für ein Lächeln, sondern für die Mehrzahl von „Lächeln“. Ein Strahlen, das Isabelle „Isa“ Kapelakis ihren Gästen ins Gesicht zaubern möchte. Mit Liebe und Hingabe serviert sie mediterrane Gerichte im eigenen Lokal in Mannheim-Jungbusch. Ab Montag können ihr die Zuschauer der TV-Sendung „Mein Lokal, Dein Lokal“ über die Schulter schauen: Isa ist eine von fünf Restaurantchefinnen aus der Region, die sich eine Woche lang gegenseitig bekochen und bewerten. Wie die 28-jährige Restaurantchefin wurde und warum sie trotz Pandemie und Großbrand gegenüber das eigene Lächeln nie verloren hat, erzählt sie uns bei einem Besuch im „Sonrisas“.

Modern und gemütlich zugleich – und mit einer Terrassentür zum Innenhof, wo man ebenfalls sitzen kann: Das Restaurant liegt mitten im Jungbusch. © Rinderspacher

„Nein, ich bin keine Spanierin“, sagt die Unternehmerin und junge Mutter – Sohn Milo ist 18 Monate alt – mitreißend lächelnd. Man könnte mit Isa zwar Spanisch plaudern, aber auch Italienisch, Englisch und Rumänisch – Letztere ist die Muttersprache der Mannheimerin mit griechischem Vater und rumänischer Mutter. Ihre mediterranen Wurzeln prägen die Gerichte, die Kapelakis serviert.

Doch es geht bei ihr nicht allein um gute, frische Zutaten und aromatische Rezepte – die Restaurantchefin möchte mit ihrer „Urlaubsküche“ verwöhnen und lädt die Gäste ein, das gemeinsame Essen nach Tapas-Art zu genießen: Kleine und große Gerichte werden auf großen Platten angerichtet und auf die Tischmitte gestellt. „Jeder kann von allem probieren“, beschreibt Isa Kapelakis.

Koch-Serie

  • „Mein Lokal, Dein Lokal“ ist eine Serie mit dem TV-Chefkoch Mike Süsser in „Kabel Eins“.
  • Je fünf Restaurantbesitzer kochen eine Woche lang für die Mitbewerber und bekommen Punkte von ihnen.
  • Teilnehmer: „Zum Achter“, „Los Primos“ und „Adriatic Seven“ in Heidelberg sowie „Sonrisas“ in Mannheim und das „Hirschhorner Kartoffelhaus“.
  • Sendetermine: 27. bis 31. März, jeweils 17.55 Uhr. Am 2. April werden alle fünf Folgen am Stück ausgestrahlt. Nach der Sendung kann man alle Folgen kostenlos anschauen auf kabeleins.de im Internet. 

Geschützte Terrasse

Mit Freunden oder der Familie sollen die „Sonrisas“-Gäste ein entspanntes und leckeres Essen genießen, das wie ein kleiner Urlaub daherkommt. Um diesen Eindruck zu verstärken, haben die Chefin und ihr Team gerade auch die geschützte Terrasse im Innenhof des sanierten Altbaus hergerichtet. „Ich wollte nicht, dass meine Gäste an der Straße sitzen“, erinnert sie sich, dass dieser zur Verfügung stehende Innenhof entscheidend war für die Wahl des Lokals. Der Hausbesitzer habe viel investiert, um die Räume zu modernisieren. Modern und gemütlich zugleich, lichtdurchflutet und mit Fenster zur Küche erzeugt die Einrichtung einen fast familiären Eindruck.

Das war im Februar 2019. Genau ein Jahr später war nach aufwendiger Sanierung der ehemaligen Spielhalle in der Böckstraße 15 Eröffnung. „Sechs Wochen später kam der erste Lockdown“, erinnert sich Kapelakis, „ein Schock“: Zwar versuchte sich das junge Team, zu dem auch die beiden Festangestellten Laura und Koch Marc Pettle gehören, mit Lieferservice und Außer-Haus-Verkauf ins Bewusstsein der Gäste zu kochen – „es war aber sehr schwer, denn es kannte uns ja noch niemand“. Positiv denkend, widmeten sich die drei dem Herrichten der Terrasse und dem Ausarbeiten der Karte, die auf Flammkuchenbrettern befestigt ausgeteilt wird. Als die Menschen dann nach der Pandemie langsam in die Restaurants zurückkehrten, passierte die nächste Katastrophe. Ein Großbrand direkt gegenüber in der ehemaligen Kauffmannmühle, tagelang Rauch und Gestank, Löscharbeiten und eine immer noch für Autos gesperrte Straße: keine einfachen Bedingungen.

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„,Mein Lokal, Dein Lokal’ ist für uns nach dem Negativen nun ein positives Signal“, sagt Isa mit ernstem Gesicht – doch schon bewegen sich die Mundwinkel wieder groß in Richtung Ohren. „Das musst du unbedingt probieren“, zeigt sie auf den großen runden Holzteller vor uns. Gegrillte kleine Paprikas liegen dort neben kleinen Schalen mit Dips und köstlichen Bratkartoffelwürfeln, die von einer pikanten Aioli begleitet werden. In der Mitte duften Salsicce nach Fenchel und Knoblauch – typisch italienische Würste.

Warum im Jungbusch, möchten wir von Isa wissen. „Es ist ein junges, lebendiges Viertel, und es gibt hier mehrere spannende neue Gastronomiekonzepte.“ Eventuelle Vorurteile und Skepsis seien gleich zu Beginn widerlegt worden: Als versehentlich ein Fenster offenstehen blieb, behielt ein Nachbar es drei Tage im Blick und passte auf, dass niemand unberechtigt ins Lokal einsteigt. „Als ich dann wieder kam, hat mich Ali gerügt und um eine Telefonnummer gebeten, damit er mich anrufen kann, sollte mal wieder etwas sein“, fühlt sich Isa von der Gemeinschaft („Das ist hier wie ein Dorf“) aufgenommen und irgendwie behütet.

Ein ganzer Drehtag

Einen ganzen Tag ist im Winter im „Sonrisas“ für „Mein Lokal, Dein Lokal. Der Profi kommt“ mit TV-Koch Mike Süsser gedreht worden. Das habe riesig Spaß gemacht, berichtet die Chefin. Was genau von dem vielen Material nun ab Montag gezeigt wird, weiß sie noch nicht. „Wir sind sehr gespannt, welche Szenen reingeschnitten wurden.“

Ab dem 27. März können Fernsehzuschauer mitverfolgen, wie sich Isa und ihre Mitstreiterinnen Ursula „Uschi“ Krauß („Zum Achter Heidelberg“), Stefan Horn („Los Primos“) und Drazen Prostek („Adriatic Seven“) aus Heidelberg sowie Jenny Scheuermann („Hirschhorner Kartoffelhaus“) präsentiert haben. Das Team der TV-Serie war nicht zum ersten Mal in der Region: Im März 2021 hatte sich „Schlossweinstuben“-Inhaber Martin Scharff unter anderem gegen Tristan Brandt (damals „959“) in dem TV-Wettstreit durchgesetzt.

Redaktion Redakteurin Metropolregion/Heidelberg

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