Rhein-Necker. Seit dem 9. Dezember gelten auf beiden Rheinbrücken zwischen Mannheim und Ludwigshafen ein Tempolimit von 30 Stundenkilometern und ein Mindestabstand von 50 Metern für Lkw. Grund sind zunehmende Rissbildungen in statisch relevanten Bereichen und Korrosionsschäden in den Konstruktionen.
Die Einschränkungen sind bald nicht mehr die einzigen in der Metropolregion. Auf drei weiteren Brücken im Rhein-Neckar-Kreis wird es zumindest ein Abstandsgebot für den Schwerlastverkehr geben. Dies steht im Zusammenhang mit einer Initiative des baden-württembergischen Verkehrsministeriums. Das hat nämlich alle Brücken unter die Lupe nehmen lassen, die mit der gleichen Technik gebaut sind wie die eingestürzte Carolabrücke in Dresden.
Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) hat es sich zum Ziel gesetzt, alle 73 Brücken zu neu zu bauen, die mit dem korrosionsanfälligen Spannstahl gebaut worden sind. Im Bereich der Metropolregion sind nach Auskunft des Regierungspräsidiums Karlsruhe drei Brücken betroffen: die B 45 über eine Bahnlinie bei Meckesheim sowie die B 292 bei Sinsheim über das Waidbachtal und über die Bahnlinie in Sinsheim unweit der Auffahrt zur A 6.
Als Sofortmaßnahme gilt auch für diese Bauwerke ein Abstandsgebot von 50 Metern zwischen den schweren Lkw. So sollen Lastspitzen vermieden werden, die vorhandenen Traglastreserven nicht ausgeschöpft und dadurch das Bauwerk geschont werden, heißt es in einer Pressemitteilung des Regierungspräsidiums. Außerdem werde an jeder der drei Brücken geprüft, inwieweit im Einzelfall künftig noch Schwerlastverkehr über 44 Tonnen die betreffenden Bauwerke befahren darf. Diese Gewichtsklassen brauchen für einen Transport ohnehin eine Sondergenehmigung. Dadurch könne es zu Einschränkungen für genehmigungspflichtige Schwertransporte kommen.
Bauwerke werden im Jahresturnus untersucht
Darüber hinaus werden die betroffenen Bauwerke nicht mehr nur alle drei Jahre, sondern jährlich genau unter die Lupe genommen. Dabei sollen modernste Diagnoseverfahren wie beispielsweise magnetinduktive Messungen eingesetzt werden. Das Regierungspräsidium Karlsruhe werde nun den Abriss und Neubau der Brücken verstärkt vorantreiben. Mit den Maßnahmen erkaufe man sich Zeit für mehr Sicherheit, bis die neuen Brücken stünden, sagt Minister Hermann.
An der Beschleunigung arbeite das Verkehrsressort in Stuttgart schon länger. Gerade erst hat das Ministerium den Neubau von 31 Brücken gesammelt ausgeschrieben. Damit sollen die Planungs- und Baumaßnahmen beschleunigt werden. Unter den 31 Brücken ist auch eine in Mannheim: Und zwar die Brücke der Magdeburger Straße über die B 38 in Käfertal. Die Brücke ist laut Verkehrsministerium 61,50 Meter lang. Die Fachleute bewerten den Bauwerkszustand als kritisch. Auch habe das Bauwerk Defizite in der Tragfähigkeit.
Für 2025 und 2026 stellt das Verkehrsministerium pro Jahr jeweils 184 Millionen Euro für Erhaltungsmaßnahmen an Landesstraßen und Brücken zur Verfügung. Dazu kommen 19 Millionen Euro pro Jahr speziell für Brückensanierungen.
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Mannheimer Morgen Plus-Artikel Kommentar Rheinbrücken zwischen Mannheim und Ludwigshafen: Es braucht Tragfähiges