Bahnstadt

Wasserturm-Restaurant in Heidelberg: 2025 soll es fertig sein

Vor sechs Jahren kaufte der Fußball-Profi Lukas Rupp den Wasserturm in der Heidelberger Bahnstadt. Bis Mitte 2025 soll er erweitert werden. Seit Baubeginn gab es schon einige Überraschungen

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Michaela Roßner
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Auf der Wasserturm-Baustelle (vl.l): Ernst Baader, Kevin Sättele, Hendrik und Lukas Rupp, Kerstin Maixner und Jürgen Odszuck. © Philipp Rothe

Heidelberg. Es soll eines der schönsten Restaurants der Stadt werden - in einer ganz besonderen Immobilie. Der Fußballer Lukas Rupp hat den alten Wasserturm in der Heidelberger Bahnstadt vor sechs Jahren gekauft. Bis Mitte 2025 soll er saniert und um einen kreisrunden Anbau erweitert werden. Bei einer Baustellenbesichtigung am Montagmorgen berichteten Architekt, Investor sowie Vertreter von Stadt und Denkmalschutz, wie die Arbeiten vorankommen - und welche Überraschungen es seit dem Baubeginn vor einem Jahr gab.

31 Meter hoch, aber nur 9,80 Meter im Durchmesser: Der alte Wasserturm in der Heidelberger Bahnstadt ist eine planerische Herausforderung. Lukas Rupp, ehemaliger U20-Nationalspieler und einst erfolgreicher Erstligafußballer bei der TSG Hoffenheim, hat sie gemeinsam mit seinem Bruder, dem Innenarchitekten Hendrik Rupp, und dem Architekten Kevin Sättele angenommen. Inzwischen hat der Wasserturm bereits einen tellerförmigen Anbau erhalten. Die Glaswände darunter sollen bei schönem Wetter geöffnet werden können.

Heidelberger Wasserturm: 117 Jahre alt

  • Der Wasserturm am Czernyring 18 in Heidelberg steht unter Denkmalschutz.
  • Er wurde 1907 zur Wasserversorgung des nahen Güter- und Rangierbahnhofs gebaut.
  • Die Umgebung hat sich in den vergangenen Jahren stark verändert: Der Turm steht zwischen dem Europaplatz und dem Congress Center im neuen Stadtteil Bahnstadt.
  • Bemalt ist der Turm im Stil der Wiener Sezession.
  • 2018 kaufte der Fußball-Profi Lukas Rupp den Wasserturm. Mitte 2025 soll Gastronomie einziehen. miro

Die Decke ist aus Stahlbeton, erklärt Sättele. Diese eher seltene Bauweise habe man wegen der Akustik gewählt, die Waffelstruktur bleibe später sichtbar und werde nicht verkleidet. Hier wird das Restaurant mit 45 Plätzen (plus Außengastronomie) einziehen. Im „Bauch“ des Wasserturms ist das Café vorgesehen, das bis in die Abendstunden auch als Bar betrieben werden soll. Funktionsräume wie Technik und Toiletten werden im Untergeschoss untergebracht. Eine Wendeltreppe erschließt die beiden Obergeschosse, in denen Tagungsräume eingerichtet werden. Ein Betreiber für das Café und Restaurant ist bereits gefunden. Der Heidelberger Gastronom möchte aber noch nicht genannt werden.

Stadt und Denkmalschutz unterstützen das Projekt

Für den Denkmalschutz sind private Investoren wie diese sehr wertvoll, freut sich Thomas Apfel, bei der Stadt zuständig für die Sanierung und den Umbau denkmalgeschützter Immobilien, dass der Wasserturm nun für eine vernünftige Nutzung fit gemacht werde. „Dieses kleine Stück Bahnstadt beschäftigt uns schon sehr lange“, blickt Baubürgermeister Jürgen Odszuck zurück. Wie das Bahnbetriebswerk und das ehemalige Stellwerk erinnert der 117 Jahre alte Wasserturm an den 1997 stillgelegten Güter- und Rangierbahnhof. Inmitten des neuen Stadtteils Bahnstadt mit seinen urbanen Neubauten sei der Erhalt solcher „Zeitzeugen“ besonders wertvoll, so Odzuck. Ob Grüne Meile oder Czernyring: Die Bahnstadt mit ihren Straßenbahnlinien wurde quasi um den Wasserturm herum gebaut.

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Die Immobilie gegenüber dem fast fertigen Kongresszentrum gehört dem Heidelberger Fußballprofi Rupp seit 2018. Als ihm das markante Gebäude angeboten wurde, habe er nicht lange überlegen müssen, erzählte er einmal. Während seiner Zeit beim Erstligisten TSG Hoffenheim sei er oft am alten Wasserturm vorbeigefahren, erzählt der gebürtige Heidelberger gerne von seiner Verbundenheit mit der Stadt. Rund 460 Quadratmeter groß ist das Grundstück, das der Fußballer gekauft hat - alles drum herum gehört der Stadt.

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Der runde Anbau ist nach Südwesten ausgerichtet, eine Terrasse zeigt nach Süden. Auf der Dreiecksfläche zwischen Czernyring, Grüner Meile und Straßenbahntrasse wird ein kleiner, abgesenkter Platz entstehen. Das hat der Haupt- und Finanzausschuss am Mittwoch, 6. November, einstimmig beschlossen. Eigentlich sei dafür nie Geld vorgesehen gewesen, erinnert sich Odszuck. Aber jetzt habe sich doch noch einen Topf gefunden: Finanziert wird die Maßnahme aus dem Treuhandvermögen Bahnstadt, aus dem die Stadt Heidelberg ihre Baumaßnahmen in dem jungen Stadtteil bezahlt. Je nach Baufortschritt des Wasserturms soll nach der Frostperiode mit der Platzgestaltung begonnen werden. Ernst Baader, Leiter des Landschafts- und Forstamtes, erläutert, dass zwischen Straßen und Gleisen eine kleine grüne Insel mit grünen Gehölzen an den Rändern entstehen wird.

Gerüst macht Inspektion des Daches möglich

Seit kurzem ist der Wasserturm eingerüstet. Erst jetzt habe man das Dach in 30 Metern Höhe genau inspizieren können, erzählt Sättele. Dabei habe es eine böse Überraschung gegeben: Der nur acht Zentimeter dicke, gewölbte Dachrand ist marode. Genauere Untersuchungen werden folgen. Wie viel Geld der ehemalige U20-Nationalspieler, der gerade vom KSV Kassel verpflichtet wurde, in den Turm investiert, verrät er nicht. „Es wird immer mehr“, bestätigt sein Bruder Hendrik seufzend, der die Sanierung begleitet.

Redaktion Redakteurin Metropolregion/Heidelberg

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